Reitenbreiter hat geschrieben:Das mit der Stimmung sehe ich ähnlich, aber supporten macht eben nur wirklich Spaß, wenn es auch auf dem Rasen einigermaßen läuft und man das Gefühl hat, "da geht noch was". Das Gefühl hatte ich gestern gar nicht, ehrlich gesagt war das Spiel für mich nach dem 0:2 verloren. Scheinbar war ich auch nicht der Einzige, denn die Luft war danach raus. Still ruhte der See.
Was mich nervt ist unser sehr beschränktes Repertoire an Fangesängen. Wirklich mitgezogen wird nur bei "Rot ist in", "Auf gehts Löwen", halt die ganzen Standardsachen die schon 100000x da waren. Wenn ein Grüppchen von 4-5 Leuten was anderes probiert kommt da gar nichts vom Rest. Selbst die Beleidigung des gegnerischen Torwarts beim Abschlag klappt nicht mehr so wie es mal gedacht war.
Gegen Saarbrücken hoffe ich auf weniger Zuschauer (so 4.000) und bessere Stimmung. Diese großen Kulissen scheinen dem Kasseler Löwen nicht zu behagen.
Es wäre aber ein Armutszeugnis, wenn nur "supportet" wird, wenn es auf dem Rasen einigermaßen läuft. Support (gleich Unterstützung) dient ja dazu, dass es auf dem Rasen besser läuft. Die Spieler könnten dann auch sagen, dass es halt nur dann Spaß macht, sich den Allerwertesten aufzureißen, wenn die Fans auch alles geben. Also man kann hier den Ball beliebig hin- und herspielen.
Man sollte "Support" nicht mit "Feiern" vergleichen. Letzteres macht natürlich dann mehr Spaß, wenn die Mannschaft alles gibt (egal wie es steht bzw. das Spiel ausgeht), supportet werden sollte aber eigentlich sowieso immer - wenn wir Support vom Spiel abhängig machen würden, dann würden wir uns als Fans ja gar nicht mehr von Normalos unterscheiden...
Wobei mir auch klar ist, dass bei einer derart beschissenen Vorstellung, die gestern von der Mannschaft abgeliefert wurde, man irgendwann keinen Sinn mehr darin sieht anzufeuern, weil an dem Tag kaum darauf zu hoffen war, dass ich da noch was tut - selbst wenn das ganze Stadion schreien würde. Deswegen ging es mir bei meinen obigen Ausführungen auch mehr um Halbzeit 1 und - sagen wir mal - die erste Hälfte des zweiten Durchgangs.
"Rot ist in" sagt mir persönlich jetzt gar nichts

. Eigentlich kennen wir schon genug Lieder, aber allzu oft ergibt es sich dann halt, dass nicht besonders viele verschiedene Sachen gesungen werden. Aber wenn die wenigstens von der breiten Masse mitgetragen würden, wäre das auch kein Problem, finde ich. Was mich in letzter Zeit wahnsinnig annervt, sind die aus voller Kehle mitgegröhlten Anti-Gesänge (manchmal auch nur von wenigen Leuten, die gar nicht merken, dass es eh kaum jemand hört), während die Anfeuerungen des eigenen Teams weit gehend ausbleiben. Ich bin nun wirklich kein Feind von Schmähungen des Gegners, aber es macht einfach keinen Spaß mehr, wenn außer denselben kaum irgendwas mitgemacht wird. Besonders lächerlich in meinen Augen immer dieses "Hört Ihr das Gestöhne...?". Ich weiß ja nicht, ob die Leute hier mitlesen, die damit immer aufzutrumpfen meinen, aber für diesen Fall sei Euch mal gesagt, dass dieser Gesang im Original eigentlich mal eine Antwort war auf Fangesänge oder Sprechchöre der gegnerischen Fans. Wenn von denen nichts zu hören ist, dann kann man selbstverständlich auch nicht von "Gestöhne" sprechen. Meine Güte, wenn Ihr unbedingt das loswerden wollt, was danach kommt, dann beschränkt Euch doch auf "Heidi heidi heidi heidi-hooooo...", usw.! Das drückt das gleiche aus, aber ist nicht halb so arm...