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von Wolle/KS » 24. Aug 2008, 18:38
Kassel
Acht Fußballrowdys festgenommen
Polizei: Unser Konzept ist aufgegangen
KASSEL. Es war einer der größten Polizeieinsätze, die es bei einem Fußballspiel in Kassel bislang gab. Acht Fußballrowdys, Anhänger des SV Waldhof Mannheim und des KSV Hessen, wurden am Samstag von der Polizei im Bereich des Hauptbahnhofs und des Auestadions festgenommen. Sie hatten unter anderem versucht , Schlägereien anzuzetteln sowie Getränkebecher und Flaschen auf Angehörige des jeweils anderen Lagers, aber auch auf Polizeibeamte zu werfen. Einige Randalierer bespuckten auch die Polizisten. Am Auestadion wurden Steine geworfen.
Von den 3.500 Zuschauern, die sich die Regionalliga-Begegnung im Auestadion ansahen, waren etwa 600 Fans aus Mannheim beziehungsweise Frankfurt zu dem Spiel nach Kassel angereist. Die Polizei habe alles Notwendige unternommen, um für die friedlichen Fans ein störungsfreies Fußballspiel zu gewährleisten, so Polizeisprecher Volker Pieper, aber auch gewaltbereite Personen in die Schranken zu weisen oder sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Nahezu 300 Personen wurden dem Problemklientel zugerechnet.
Dabei handele es sich um einschlägig bekannte Rowdys oder gewaltbereite Fans, zum Teil mit bundesweiten Stadionverbot, unter anderem auch aus Braunschweig, Siegen, Solingen, Fulda, Hildesheim, Frankfurt und natürlich Mannheim und Kassel, denen es weniger um ein friedliches Fußballfest, sondern ausschließlich um Randale ging.
Bereits beim Eintreffen am Kasseler Hauptbahnhof gegen Mittag ließen Mitglieder dieser Gruppe keinen Zweifel daran, warum sie nach Kassel angereist waren: Gleich nach der Ankunft flog am Gleis 13 bereits die erste Flasche und es wurde eine Rauchfackel gezündet.
Gegen Spielende versuchten Mannheimer aus ihrem Block heraus in das Stadioninnere zu gelangen und hatten bereits ein Tor gewaltsam geöffnet. Auch nach der Begegnung versuchten Personen beider Lager immer wieder, die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, um sich zu prügeln. Schließlich wurde die Heckscheibe eines Busses eingeschlagen, mit dem Mannheimer Fans zum Hauptbahnhof gebracht werden sollten, so Pieper.
Auf der Frankfurter Straße musste die Polizei die Fans trennen, um Schlägereien zu verhindern. Die KSV-Anhänger standen vor einer Kneipe, die Mannheimer gegenüber vor einem Schuhgeschäft.
Die Polizei, die mit mehreren hundert Mann im Einsatz war, habe konsequent direkte Konfrontationen unterbunden, so Pieper.
Dabei mussten die Beamten in einigen Fällen auch Pfefferspray einsetzen. Insgesamt wurden acht Personen vorläufig festgenommen und in das Polizeigewahrsam verbracht. Eine Person erlitt leichte Verletzungen. An mehreren KVG-Bussen entstand erheblicher Sachschaden.
Im Einsatz waren neben der nordhessischen Polizei auch Beamte aus Mittelhessen und von der Bereitschaftspolizei.
Polizeioberrat Uwe Papenfuß, der den Einsatz leitete, zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Verlauf: "Unser Konzept ist nicht zuletzt dank dem ausgeprägten Engagement meiner Kollegen weitestgehend aufgegangen. Kassel ist und bleibt ein guter Platz für friedliche Fußballfans - nicht aber für gewalttätige Randalierer."
Quelle HNA
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