Da reise ich mit HighSpeed aus den tiefsten Tiefen des Thüringer Waldes an um dann schließlich auf der Autobahn Würzburg-Frankfurt entscheidend durch einen Mega-Stau ausgebremst zu werden. Ergebnis: Ich war erst zur Halbzeitpause im Stadion und hatte die komplette erste Hälfte verpasst ...
Kaum rollte der Ball wieder in der zweiten Halbzeit, wurde Adler auch schon zum zweiten Mal an diesem Tage bezwungen. Ein platzierter Aufsetzer in die linke untere Torecke ließ ihm kaum eine Abwehrchance.
Der KSV ließ sich nicht entmutigen und versuchte mehr Druck Richtung SVD-Tor aufzubauen. Bereits wenige Minuten später gelang Thorsten Bauer vom Elfmeterpunkt mit einem satten, mittelhohen Schuß das Anschlußtor.
Jetzt gab es 3 Auswechselungen der Darmstädter in schneller Folge. Devise: Abwehr stärken ... zurückziehen, die drei Punkte mit Mann und Maus verteidigen und mitnehmen.
Fortan machte auch nur noch der KSV das Spiel. Darmstadt beschränkte sich auf bisweilige Konter. Nach gut 90 Minuten wurde das Spiel abgepfiffen mit Darmstadt als Sieger.
Soweit die sachliche Beschreibung der Ereignise. Darmstadt war schlecht. Man merkte der Mannschaft die Verunsicherung an. Leidenschaft, Kampfgeist, Einsatz ... alles mehr oder weniger Fehlanzeige. Die Leistung mit einem Wort zusammengefasst: grottig!
Jetzt unsere Löwen. Hamann sagte nach dem Spiel (Spielbericht Homepage Startseite) daß er eine gute kämpferische Leistung seines Teams gesehen habe. Normalerweise stimmen Matthias und ich meist in der Einschätzung der Mannschaftsleistung überein - heute allerdings nicht!
Ich habe keine gute Leistung unserer Mannschaft gesehen. Vielmehr wurde nahtlos an die schlechte Leistung gegen Ingolstadt angeknüpft. Daß man in der zweiten Halbzeit das Spiel machte lag weniger an dem eigenen Einsatz sondern mehr daran, daß sich Darmstadt ängstlich in die eigene Hälfte verkroch.
Auch diesmal gelang es nicht durch Spielkultur und Präzision für Gefahr und Torraumszenen zu sorgen. Thorsten Bauers Tor war die einzige nennenswerte Chance in der zweiten Halbzeit.
Am Schluß standen wieder 3 Stürmer auf dem Feld: Bauer, Caesar und Gerov. Trotzdem gab es nicht nenneswert mehr Chancen als in der Zeit, als Bauer einziger Stürmer war. Das war auch schon gegen Ingolstadt zu beobachten. Offensichtlich bedeutet das Stärken der Offensive bei gleichzeitiger Schwächung des Spielaufbaus im Moment ein Nullsummenspiel. Ist eigentlich egal, ob man es tut oder nicht ... leider ...
Julio scheint seine Lektion gelernt zu haben und hatte einige gute Szenen. Vielleicht sollte man ihm wirklich mal einen Einsatz von Anfang an gönnen.
Am Anfang der Saison waren wir mit unserem sehr defensiven System erfolgreich. Leider zeichnet sich immer mehr ab, daß dieses System nur mit der Viererkette Gölbasi-Schönewolf-Suslik-Keim funktioniert. Wir versuchen momentan das System beizubehalten, obwohl uns die genannten Leute nicht zur Verfügung stehen. Und das scheint leider immer zum Mißerfolg zu führen.
Ins Bild passt da auch, daß "Scharfschütze Noutsos" momentan Dauerladehemmung hat. Seine Standards liegen jetzt auf "Arnoldniveau" ... also ziemlich ungefährlich.
Ich würde gern zum Abschluß etwas Nettes sagen, etwas daß Hoffnung macht. Das fällt mir heute allerdings schwer. Wir haben durch schwaches, mäßig engagiertes und unpräzises Spiel heute gegen einen sehr schwachen Gegner verloren. Auch wenn der Schiedsrichter wohl einige Male danebenlag: An ihm lag es nicht, daß wir nur eine einzige Chance in der zweiten Halbzeit hatten ...
Vielleicht sollten wir einfach mal gucken, war für Leute momentan zur Verfügung stehen und unser Spielsystem mehr an deren Möglichkeiten orientieren. Möglicherweise auch mit ein bisschen mehr Mut zur Offensive. Wenn wir schon regelmäßig ein, zwei bekommen sollten wir zumindest theoretisch auch die Möglichkeit haben ein, zwei zu schießen.
Bin etwas ratlos, wie viele andere wahrscheinlich auch momentan. Aber längst nicht entmutigt!
Freue mich schon auf das nächste Heimspiel und dann heißt es wieder frei nach Jasch: Glaube - Liebe - Hoffnung ...
Etwas niedergeschlagene Grüße von Ecki