Flieden versucht Lizenz-Auflagen zu erfüllen

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Flieden versucht Lizenz-Auflagen zu erfüllen

Beitrag von SCW » 4. Feb 2006, 11:08

„Wir sind an der Grenze angelangt“
Fußball: Macher von Oberligist Buchonia Flieden versuchen Lizenz-Auflagen zu erfüllen
Von Ralph Kraus

FLIEDEN „Wir werden die Lizenz für die Regionalliga beantragen.“ Was sich so selbstverständlich anhört, ist beim genauen Hinschauen für Winfried Happ und seine Vorstandskollegen von Fußball-Oberligist Buchonia Flieden ein dicker Packen Arbeit. „Für uns als ehrenamtliche Helfer sind die Auflagen nur sehr schwer durchschaubar. Dafür ist ein intensiver Zeitaufwand nötig. Im Februar werden wir wohl fast alle Abende und Nächte zusammen verbringen“, vermutet Happ.
Schon nach dem ersten Studieren des Auflagenkataloges war klar, dass Spiele an der eigentlichen Heimstätte „Am Weiher“ ausgeschlossen sind. Die Gründe: Einerseits sind die vom DFB geforderten Platzmaße von 110 x 68 Metern weder in der Länge noch in der Breite einzuhalten, andererseits bestehen keine Möglichkeiten, die Sicherheitsauflagen zu erfüllen.
Selbst im Fliedener Stadion wird es eng, weil beispielsweise die geforderte Flutlichtanlage mit mindestens 400 Lux Leistung nicht bereitsteht. Außerdem soll das Stadion eines Regionalligisten mindestens 10 000 Zuschauer fassen. „Wir haben knapp 600 Sitzplätze, könnten aber mit einer zusätzlichen Stehtribüne zumindest nahe an die Zahl herankommen“, so Happ. Um die Sicherheitsrichtlinien zu erfüllen, muss das Stadion zusätzlich in einen Heim- und einen Gästeblock eingeteilt werden. Beide benötigen separate Eingänge, Toiletten und Verkaufsstände.
Platz schaffen müssten die Fliedener für zwei Fernseh-Führungskameras, mindestens zehn Reporter- und Beobachterplätze mit Pult und Internet-Anschluss und eine Anzeigentafel. Ein Raum zur Dopingkontrolle muss ebenso zur Verfügung stehen wie ein Internet-Anschluss in der Schiedsrichterkabine. Hintergrund: Ab der Regionalliga wird mit einem elektronischen Spielbericht gearbeitet.
„Der Ordnungsdienst muss geschult und professionell sein, es muss zu jedem Heimspiel ein Veranstaltungsleiter, ein Sicherheitsbeauftragter und ein Stadion-Verbotsbeauftragter abgestellt werden“, nennt Happ weitere Forderungen des DFB. Dazu kommen Dinge wie die Errichtung von Kassenhäuschen.
Neben den erforderlichen Unterlagen für die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft gilt es zusätzlich, den Etat zusammenzustellen. „Wir werden finanziell sicher keine Klimmzüge machen. Realistisch gesehen wird der Haushalt so um die 750 000 Euro liegen. Damit hätten wir wohl das kleinste Budget der Liga.“
Fast die Hälfte – rund 365 000 Euro – würde das zu erwartende Fernsehgeld in die Fliedener Kasse spülen, das in vier Raten ausgezahlt wird. Allerdings: Von der ersten Rate wird der Verein kaum etwas sehen. 25 000 Euro behält der Verband als Vorschuss für Schiedsrichterkosten ein. 4000 Euro muss jeder Club für Fanprojekte bezahlen, dazu kommt eine Kaution, die knapp unter zehn Prozent der Spielergehälter liegt. Alleine das „nackte“ Lizenzierungsverfahren samt Wirtschaftsprüfer wird Flieden rund 7000 Euro kosten.
„Es wäre dennoch fahrlässig, den Antrag nicht zu stellen, da wir sonst Mannschaft und Zuschauern jegliche Motivation rauben würden. Aber eines ist auch klar: Wir sind längst an unserer Grenze angelangt“, sagt Happ. Mit rund 1000 Zuschauern im Schnitt würden die Fliedener in der Regionalliga kalkulieren. „Mehr wäre blauäugig. Die restlichen Gelder müssen über Sponsoren kommen“, erläutert der Vorsitzende.
Rein sportlich hätte Flieden keine Probleme: Trainer Meinhardt verfügt über die A-Lizenz und auch die Forderung, dass mindestens zwölf deutsche Spieler (plus zusätzlich vier, die unter die U-23-Regelung fallen) unter Vertrag stehen müssen, ist zu realisieren.
Zusammengefasst meint Happ: „Es wird eng für uns, alle Auflagen zu erfüllen. Die Anforderungen sind extrem hoch. Eigentlich würde man einen hauptamtlichen Geschäftsführer benötigen.“ Noch ist nicht sicher, ob Flieden überhaupt in die Regionalliga Süd eingruppiert würde. Der DFB teilt die dritten Ligen nämlich neuerdings geografisch ein. „Und da liegen wir mittendrin“, so Happ. Durchaus möglich, dass im Falle des Aufstiegs Gegner wie Rot-Weiß Essen, Fortuna Düsseldorf oder FC St. Pauli zu Gast im „Königreich“ wären.

04.02.2006
Fuldaer Zeitung
http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/det ... &id=131143

SCW
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Beitrag von SCW » 4. Feb 2006, 12:32

Interessanter Aspekt mit der Einteilung! Die RL Nord ist von den Gegner her auf jeden Fall attraktiver. Zwar auch einige U23's, aber nicht so viele Dörfer.

Kann denn Kassel diese ganzen Bedingungen überhaupt erfüllen?

Bei uns hat man sich vor nem Jahr mal die Bedingungen durchgelesen und als man sich einig war, das Geld zu sparen, was allein schon für die Abgabe der Unterlagen notwendig ist, sagte ein Verantwortlicher zu nem Zeitungsfritzen "das Einzige was wir erfüllen können sind die Anzahl der Duschen". War natürlich am nächsten Tag die Überschrift des Spielberichts!
Zuletzt geändert von SCW am 4. Feb 2006, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.

Lämmi
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Beitrag von Lämmi » 4. Feb 2006, 13:04

Im Falle eines Aufstieges mache ich mir keine Gedanken ,das wir die Lizenz nicht bekommen würden
Daran wird es mit Sicherheit nicht scheitern

RWG Lämmi

sepp
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Beitrag von sepp » 4. Feb 2006, 13:11

Sehr interessanter Artikel.
Flutlicht und Anzeigetafel ( seit wann ist die denn Pflicht ? ) fehlen bei uns und sind wohl die größten Kostenverursacher. :-?
Der Rest dürfte kein großes Problem darstellen, oder ?
Mit dem einreichen der Lizenzunterlagen ist man ja mittlerweile vertraut. :roll:

Sicherheit ist ganz wichtig wie man auf diesem Video erkennen kann. :lol:

http://www.gritchen.de/premiere.mpg
Zuletzt geändert von sepp am 4. Feb 2006, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
Bild

Liebe kennt keine Liga !

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Beitrag von Lämmi » 4. Feb 2006, 13:20

@KaaEssVau

Ich könnte mir vorstellen das das bei uns wieder ganz anders aussieht
Obwohl wir geographisch ganz klar in die Nord gehören würden

RWG Lämmi

bannedfromthepubs
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Beitrag von bannedfromthepubs » 4. Feb 2006, 14:06

Aus der DFB Spielordnung...

Rahmenbedingungen für die Oberligen
I. Spieltechnische Grundsätze
Unterbau der Regionalliga sind die nachstehend genannten acht Oberligen mit
je 18 Mannschaften:
Unterbau Regionalliga Süd:
...
Oberliga Hessen
...
Unterbau Regionalliga Nord:
Oberliga Westfalen
Oberliga Nordrhein (Niederrhein, Mittelrhein)
Oberliga Nord (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen)
Oberliga Nordost (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-
Anhalt, Thüringen, Sachsen)
...
Die Meister der Oberligen steigen in die zugehörige Regionalliga auf; ...


§ 55c DFB Spielordnung

Staffel-Einteilung der Regionalliga
Die Regionalliga spielt grundsätzlich mit 36 Mannschaften, die in eine Staffel Nord und Süd mit je 18 Mannschaften eingeteilt werden. Die Mannschaften werden den Staffeln nach regionalen Gesichtspunkten zugeordnet.
Über die Staffeleinteilung der Regionalliga entscheidet jeweils vor Beginn einer Spielzeit das DFB-Präsidium auf Vorschlag des Regionalliga-Ausschusses.
Sonderregelung für die Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008:
In den Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008 spielt die Regionalliga grundsätzlich mit 37 Mannschaften. In den Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008 erfolgt die Staffeleinteilung nach regionalen Gesichtspunkten so, dass die Regionalliga Nord mit 19 Mannschaften und die Regionalliga Süd mit 18 Mannschaften spielt.

Alles klar?????

Glowes
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Beitrag von Glowes » 4. Feb 2006, 14:22

Interessanter Bericht und auch mir wäre natürlich die RL Nord lieber. Da wären dann schon mal interessante Vereine dabei!

@1982: Ähm, nö. Sagt auch nicht mehr aus, als der Artikel an sich, oder?
"Nicht wir tragen euer Trikot - ihr tragt unseres!"

Hessenlöwe Frank
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Beitrag von Hessenlöwe Frank » 4. Feb 2006, 14:26

1982 hat geschrieben:Staffel-Einteilung der Regionalliga
In den Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008 erfolgt die Staffeleinteilung nach regionalen Gesichtspunkten so, dass die Regionalliga Nord mit 19 Mannschaften und die Regionalliga Süd mit 18 Mannschaften spielt.
im moment liegen mit chemnitz und koeln II zwei mannschaften in der regionalliga nord auf abstiegsplaetzen die beide geografisch suedlicher als kassel liegen. d.h. wir koennten im aufstiegsaufall eine von denen ersetzen, falls aus den anderen oberligen nicht allzu viele teams auzfstiegen die noerdlicher liegenden. da muessten wir also hoffen

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