Wirklich ein guter Beitrag von Dir, der die Lage bei Euch und Eure Ängste bestens beschreibt!
Ich gebe's ehrlich zu: Ich hab' keine Ahnung vom Eishockey und war auch noch nie in der Eissporthalle. Und die Huskies, das waren für mich immer diese 50 kleinen Wänste mit dem viel zu großen blauen Trikot

Als nicht Kasseler waren mir die Huskies vorher ziemlich egal, aber danach nicht mehr... Mit anderen Worten: Ich hab ihnen die Pest an den Hals gewünscht, einfach damit die auch mal spüren wie man sich fühlt wenn der geliebte Verein am Rande einer Katastrophe steht. Daß es eines schönen Tages passieren würde war mir klar - ich muß nur warten. Und auf "irgendwas" zu warten, das hab' ich in fast 27 Jahren als KSV-Fan gelernt.
Als es dann in dieser Saison so schlecht bei Euch lief, da hab' ich mir im HR Videotext wahrscheinlich 20 mal so viel Eishockey rein gezogen wie in meinem ganzen Leben vorher zusammen... Und jede Niederlage von Euch, sogar jedes einzelne Gegentor, war eine kleine Genugtuung für den 30. November. - Erst das (negative) Bangen, die Huskies könnten sich doch noch aus eigener Karft retten, dann die Hoffnung auf den letzten Platz, die tollen Siege der Wolfsburger in den Playdowns und die scheiß Siege der "niemals aufgebenden Huskies"...
Jetzt denkst Du warscheinlich, ich wäre gestern (bzw. vorgestern) vor Freude durch die Decke gegangen, als ich vom 2:3 der Huskies in Wolfsburg gehört hab - ganz zu schweigen davon, was diese endgültige Niederlage für Konsequenzen für den Verein haben könnte. - Hurra!!
Hurra? Eigentlich nicht! Ich hab's schon oft gesagt, daß ich keinem Fußballfan ein ähnliches Schicksal wünsche wie damals uns: Buchstäblich vor dem Nichts zu stehen, einfach weil es den Verein, zu dem man "in guten und in schlechten Tagen" gestanden hat, "bis das der Tod uns scheidet", nicht mehr gibt. Mit dem eigenen Tod muß man ja immer rechnen, aber "der KSV wird niemals unter geh'n!" - Und dann war er plötzlich doch gestorben...
Jetzt seid Ihr in einer ähnlichen Lage wie wir damals; Ihr habt das scheiß Gefühl, das ich Euch sooo lange gewünscht hab' - aber jetzt reicht's!! Man muß nicht noch in den Wunden bohren, die blauen Typen von der anderen Straßenseite sind nicht "der Feind" und die 50 Idioten von 1997 sind nicht die Huskies!
Schon komisch: Je näher die Schlittenhunde dem Ziel meiner Träume gekommen sind, um so mehr hab' ich das Verhältnis zwischen Löwen und Huskies gesehen wie das Verhältnis zwischen Don Camillo und Pepone. Die beiden führen auch ihren Kleinkrieg miteinander, aber wenn es den einen oder anderen plötzlich nicht mehr gäbe, würden sie schmerzhaft bemerken was ihnen fehlt.
Was auch immer die Zukunft bringen wird, ich hoffe sie findet nicht ganz ohne die Huskies statt!! Und wenn's dann nebenan wieder gegen Eisbären, Coyoten, Pinguine, Gefriertruhen, Polarpanther oder die Hessichen Sibirier geht, dann bin ich natürlich nicht dabei...

Ok Freund, das war eben ganz schön emotional, aber ich hoffe Du weißt wie's gemeint war. Ihr seid jetzt erstmal letzter, aber davon gehen die Huskies noch lange nicht unter!
In diesem Sinne: Rot-Weiße Grüße auf die andere Straßenseite,
Günter