Schöner Artikel gestern in der Schwälmer Ausgabe der HNA. Wer kennt noch Wolfgang Hansmann?
Schwalm-Eder-Sport
WAS MACHT EIGENTLICH?
Wolfgang Hansmann: Späte Tenniskarriere
Fit und vielseitig: Wolfgang Hansmann. Foto: Richard kasiewicz
72 und topfit: Wolfgang Hansmann ist zwar längst nicht mehr als Polizeibeamter aktiv, aber das Wort „Ruhestand“ kommt in seinem Vokabular nicht vor. Die Popularität des Ziegenhainers hat ihren Ursprung in seinen Erfolgen als Fußball- und Tennisspieler. Aber auch jetzt - von der Öffentlichkeit unbeachtet - ist der Sport Hansmanns Lebensmittelpunkt. „Ich mache mehr Sport als früher“, sagt der Junggebliebene.
Für die Ü-50-Tennismannschaft des TuSpo Ziegenhain will der einstige Hessenmeister auch in der kommenden Saison noch Medenspiele bestreiten, und viel Zeit verbringt er im Fitnessstudio sowie auf dem Fahrrad. Fußball dagegen ist eine Sportart, die auch die fitten Alten nicht ewig betreiben können. Und die für den früheren Regionalligaspieler des KSV Hessen und Oberliga-Akteur des TuSpo Ziegenhain nur noch im Fernsehen stattfindet. Dort war er in den Siebzigerjahren selbst oft zu sehen, obwohl seine Karriere beim KSV nicht immer so verlief, wie er sich das vorgestellt hatte.
Wolfgang Hansmann war Mittelfeldspieler der KSV-Elf, die 1974 durch eine 1:2-Niederlage beim SC Freiburg die Qualifikation für die 2. Bundesliga verpasste. Und als die Kasseler Löwen sechs Jahre später den Aufstieg endlich schafften, war der Schwälmer schon wieder nach Ziegenhain zurückgekehrt, ehe er seine Karriere als Spielertrainer des SC Neukirchen und des TuSpo Borken ausklingen ließ.
Wolfgang Hansmann, der 1972 mit der Polizei-Nationalmannschaft Europameister wurde, wird von den meisten als Ex-Fußballer wahrgenommen, obwohl seine Entwicklung als Tennisspieler noch bemerkenswerter war. „Ich war schon 30, als ich erstmals einen Tennisschläger in der Hand hatte und habe das Spiel autodidaktisch gelernt“, sagt der Mann mit dem feinen Gefühl im linken Fuß und der rechten Hand. Trotz des späten Beginns und der fehlenden Trainer hat es Hansmann als Hessenmeister bis zur Ü-55-Weltmeisterschaft in Hannover gebracht, wo er 2002 das Viertelfinale der Trostrunde erreichte.
Allerdings hat selbst das Sonntagskind aus Ziegenhain nicht immer auf der Sonnenseite gelebt. „Vor 15 Jahren hatte ich so gravierende Herzprobleme, dass ich operiert werden musste“, blickt Wolfgang Hansmann auf eine weniger schöne Zeit zurück. Obwohl er seitdem mit fünf Bypässen lebt, absolviert er beständig sein s vielfältiges Fitnessprogramm.
Und privat? Alle zwei Monate steuert das seit 43 Jahren verheiratete Paar Gerlinde und Wolfgang Hansmann das Allgäu an, denn in Füssen ist Tochter Katrin als Tierärztin tätig. Für Opa Wolfgang steht dann vor allem die Beschäftigung mit seiner Enkeltochter Marlene auf dem Programm. Besuche bei Sohn Christian, Schwiegertochter Alena und Enkeltochter Kiyonah sind weniger aufwendig. Die Fahrt von Ziegenhain nach Rotenburg dauert nur 45 Minuten. Gerd Brehm
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