Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Alles, was nicht in die anderen Kategorien passt (Registrierung erforderlich)
Reiherwälder
Beiträge: 4636
Registriert: 26. Jan 2003, 02:00
Wohnort: Wabern

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von Reiherwälder » 27. Dez 2014, 11:50

Gonzo hat geschrieben:@Gazza: Furioses, großartiges posting! Fettes Dankeschön!

Wer - egal an welchem Ort - Seit an Seit mit der NPD marschiert hat die Mitte verlassen.
Angenommen, dieser Satz wäre inhaltlich korrekt und würde logisch fortgeführt, so wäre ich außerordentlich besorgt darüber, dass auf der anderen Seite des Scheidemannplatzes 1.500 Kommunisten, Autonome und linksextremistische Schlägertrupps eine Allianz bilden.
Ich habe auch noch keine NPD-Veranstaltung gesehen, wo sich Dunkelhäutige, Juden und Türken freiwillig einreihen.
Das Wort bei Kagida wird von Leuten geführt, die weder der rechten Szene zugeordnet werden können, noch in irgendeiner anders gearteten Art und Weise verfassungsfeindlich sind. Das bestätigt ja selbst der Verfassungsschutz - und der dürfte derzeit wach wie nie sein. Die Vermutung, dass es sich bei den -gidas doch um von Rechtsextremen gelenkte Aufmärsche handelt, kann definitiv ad acta gelegt werden. Es kommt einem vielmehr so vor, als ob man schon nicht mehr damit gerechnet hätte, dass sich stinknormale Bürger aus der politischen Mitte zu Wort melden und nun mit der Nazi-Keule zurück ins Bockshorn gejagt werden sollen.
Die Bürger werden mutiger. Es ist nicht mehr so angesagt, seinen Unmut für sich zu behalten, wenn im Heimatdorf 17 tunesische Asylbewerber 4 Polizeieinsätze binnen 48 Stunden auslösen und Eltern ihre jungen Töchter nachts nicht mehr allein auf die Straße gehen lassen können, weil "nordafrikanische Männer einen anderen Umgang mit Frauen pflegen", wie es die Kirche gerne umschreibt.
Die Medien kritisiere ich auch: Die haben über Jahre die Panik vor Muslimen geschürt. Warum wird immer wieder gefordert, dass zum Beispiel der Zentralrat der Muslime sich von IS distanzieren soll, obwohl die es gefühlt einmal täglich tun?
So? Auf eine Demo der anständigen Muslimen gegen Islamismus und Salafismus wartet nicht nur Kassel bis heute. Was selbst SPD-Bezirksbürgermeister in ihren Blogs beschreiben, sieht viel mehr so aus, dass die integrierten Muslime aus Angst zurückweichen, aus bestimmten Vierteln wegziehen und die Radikalen unter ihnen damit gewähren lassen.
Und überhaupt: Wann distanzieren sich die Christen von der LRA? Warum wird das an dieser Stelle nie gefordert? Ganz einfach: Weil beides Humbug ist. Warum laufen die Kurden bei der Gegendemo statt bei Kagida mit, die sollten doch das größte Problem mit Salafisten haben. Warum demonstrieren in Dresden 15.000 gegen ein paar hundert Moslems. Kanonen auf Spatzen. Als ob wir in Deutschland keine richtigen Probleme hätten. Wahrscheinlich haben viele dort noch nie einen Muslim, geschweige denn Salafist zu Gesicht bekommen.
Obwohl du von Berufswegen sicher dafür ausgebildet bist, dich in andere hineinzuversetzen, fällt es dir offensichtlich noch bei denjenigen schwer, die deine Deutungshoheit nicht anerkennen. In Dresden wird nicht gegen Überfremdung demonstriert, sondern dafür, dass die Stadt ihr Gesicht nicht sukzessive verliert. Natürlich passiert sowas nicht von heute auf morgen, der Prozess ist ein schleichender. Ich war schon zweimal in Dresden und habe mich dort sehr sicher gefühlt. Jedenfalls sicherer als in Berlin-Neukölln. Städte wie Dresden, Leipzig, Halle/Saale landen im Kriminalitäts-Ranking jedes Jahr weit hinter kleineren Städten im Westen. Dafür gibt es Gründe.
Diese Demos sind gegen das Fremde. So ist das.
Die Demos sind vielmehr für das Eigene. Aber das ist auch nur ein Punkt von insgesamt neunzehn. Darunter finden sich auch Forderungen nach Volksabstimmungen, mehr Sozialarbeitern, gegen Waffenlieferungen ans Ausland, für einen Sparstopp bei der Polizei etc. Alles keine schlechten Ansinnen. Es lohnt sich, dafür auf die Straße zu gehen.

Hier nochmal das Positionspapier:

http://www.menschen-in-dresden.de/wp-co ... papier.pdf

Reiherwälder
Beiträge: 4636
Registriert: 26. Jan 2003, 02:00
Wohnort: Wabern

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von Reiherwälder » 27. Dez 2014, 13:52

casseler hat geschrieben:Eigentlich wollte ich das nicht mehr machen, aber du lässt einem ja keine Wahl.

Schade das du, Reiherwälder, deinen Beitrag von Donnerstag Nachmittag gleich wieder gelöscht hast. Ich hatte noch die "Chance" einen Blick auf dein frustriertes Innenleben zu werfen. Wahrscheinlich kamen dir die rassistischen Plattitüden über die Klassenkameraden deiner Kinder und Anderen beim Drüberlesen auch zu heftig vor. Oder wolltest du einfach nur noch ein wenig weiter Katz und Maus mit uns spielen?
Weder noch. Ich bin aber nicht so verbohrt wie manch anderer Zeitgenosse und habe mit dieser Geste lediglich meinen Beitrag zum Weihnachtsfrieden leisten wollen. Das ich mich dabei rassistischer Plattitüden bedient habe, weise ich hiermit einmal mehr entschieden zurück. Wie ich schrieb: Jede einzelne Silbe ist problemlos überprüfbar. Liest du nur den Sport- und Comicteil in der Zeitung? Das gibt's eigentlich nicht, dass sich jemand Ende 2014 noch hinstellt und meint, er bekäme nicht mit, was derzeit in Deutschland eingeleitet wird.
Ich schreibe auch sicher nicht aus der Perspektive eines Rechtsradikalen oder sonstigen frustrierten Losers und stelle mich jeder sachlichen Diskussion. Aber ohne den Willen, den anderen zu verstehen und sich auch mal in dessen Lage zu versetzen, statt zu pfeiffen und Nazi/Rassist/Ratte/Mischpoke zu schreien, wird dir all das verschlossen bleiben. Und mit deinen Vierzeilern kann ich wiederum leider nichts anfangen.

nordkassler
Beiträge: 665
Registriert: 4. Sep 2003, 15:35

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von nordkassler » 29. Dez 2014, 14:52

Gonzo hat geschrieben: Die Medien kritisiere ich auch: Die haben über Jahre die Panik vor Muslimen geschürt.
Na wenn du jetzt schon die Pressefreiheit einschränken willst, dann sind wir aber schnell in einer Diktatur.
Dass der Islam es tagtäglich in die Schlagzeilen schafft, dafür kannst du ja nun wirklich nicht die Zeitungen verantwortlich machen :roll:
Nur Wasser gibt´s für Vierbeiner -
Der Mensch findet Bier feiner :-)

ksv-schwabe
Beiträge: 2459
Registriert: 12. Aug 2006, 17:51
Wohnort: iststuttgart21schonfertig.de

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von ksv-schwabe » 29. Dez 2014, 16:29

nordkassler hat geschrieben:
Gonzo hat geschrieben: Die Medien kritisiere ich auch: Die haben über Jahre die Panik vor Muslimen geschürt.
Na wenn du jetzt schon die Pressefreiheit einschränken willst, dann sind wir aber schnell in einer Diktatur.
Dass der Islam es tagtäglich in die Schlagzeilen schafft, dafür kannst du ja nun wirklich nicht die Zeitungen verantwortlich machen :roll:
Da bin ich bei Gonzo: Er meint wohl eher, dass viele Journalisten zu wenig objektiv (oder zu wenig unabhängig) berichten und stattdessen zu viel Meinungsmache betreiben.
Das kenne ich aus einem anderen Zusammenhang (Stuttgart 21), wo die lokalen Zeitungen (genauer: die Chefredakteure) die rosarote, wohlmeinende, kritiklose Berichterstattung über das Projekt ganz freimütig bekannt haben, nachdem alle Entscheidungen gefallen waren und die Abstimmungen stattgefunden hatten.

ksv-schwabe
Beiträge: 2459
Registriert: 12. Aug 2006, 17:51
Wohnort: iststuttgart21schonfertig.de

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von ksv-schwabe » 29. Dez 2014, 16:49

Zu den Demos: Ich kann ja verstehen, dass viele Menschen konkrete (und diffuse) Sorgen und Ängste haben und sich von den Schlagworten der Organisatoren angesprochen fühlen. Sie sollten sich aber bewusst werden, dass sie sich bei den Demos mit einer Gruppe einlassen, die den im Mittelalter geprägten Begriff "Abendland" verwendet. Dahin will ich nicht zurück.

nordkassler
Beiträge: 665
Registriert: 4. Sep 2003, 15:35

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von nordkassler » 29. Dez 2014, 16:54

ksv-schwabe hat geschrieben: ... wo die lokalen Zeitungen (genauer: die Chefredakteure) die rosarote, wohlmeinende, kritiklose Berichterstattung über das Projekt ganz freimütig bekannt haben, nachdem alle Entscheidungen gefallen waren und die Abstimmungen stattgefunden hatten.
Ist ja irgendwie schon merkwürdig. Genau DAS kritisieren die Pegida-Leute ja auch. Eine von der Politik gesteuerte Presse.
Ich denke sowieso, dass die Pegida-Leute und die Gegendemonstranten aneinander vorbeireden, wie man neudeutsch so schön sagt. Wenn die Pegida-Leute "Islam" sagen, dann meinen sie die radikalen Islamisten, die hier in Europa möglichst viel Einfluss anstreben, und wenn möglich das Sagen haben wollen.
Wenn die Gegendemonstranten "Islam" hören, dann denken sie zuallererst an den freundlichen Obsthändler um die Ecke, der immer so herzensgut lächelt, den es zu beschützen gilt und der nie im Leben darauf kommen würde, hier moslemische Feiertage zu fordern.
2 Seiten einer Medaille eben.
Nur Wasser gibt´s für Vierbeiner -
Der Mensch findet Bier feiner :-)

Frosch
Beiträge: 600
Registriert: 18. Apr 2010, 22:35

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von Frosch » 29. Dez 2014, 19:57

Heute darf sich die KAGIDA über Unterstütung freuen. So haben sich "die Rechte Braunschweiger Land" und die "autonomen Nationalisten Groß-Gerau" angekündigt und mobilisieren für die Teilnahme.

Reiherwälder
Beiträge: 4636
Registriert: 26. Jan 2003, 02:00
Wohnort: Wabern

Re: Kagida / Pegida / Hogesa - Demonstrationen

Beitrag von Reiherwälder » 4. Jan 2015, 14:31

...die größte Unterstützung für Kagida kommt aber derzeit vor allem aus Hamburg. Erst jetzt kommt heraus, dass die Politik womöglich Anweisungen gab, Vorfälle wie diesen nicht mehr öffentlich zu machen, um kein Wasser auf die Mühlen von Pegida zu gießen:
Diese Geschichte könnte ein Nachspiel haben. Dann nämlich, wenn sich als wahr herausstellt, was bislang nur Mutmaßung ist: Dass nämlich die Politik versucht haben könnte, ein Vorkommnis unter den Teppich zu kehren, das sich Mitte Dezember im Kinder- und Jugendnotdienst an der Feuerbergstraße zugetragen hat. Dort gingen jugendliche Flüchtlinge mit Messern auf ihre Betreuer los – was erst am Sonnabend an die Öffentlichkeit kam.

Das „Abendblatt“ berichtete am Sonnabend darüber, dass vergangenen Sonntag ein 18-jähriger Bewohner des Kinder- und Jugendnotdienstes ausrastete, als er in eine andere Wohngruppe verlegt werden sollte. Die Situation geriet außer Kontrolle. Drei junge Männer bedrohten ihre Betreuer mit Messern, Rasierklingen und Stöcken. Und dann gingen sie auch noch auf die Polizei los. Erst als die Beamten ihre Dienstwaffe zogen, beruhigte sich die Lage. Insgesamt waren 14 Streifenwagen im Einsatz.

Oliver Klessmann, Sprecher der Sozialbehörde, bestritt am Sonnabend gegenüber der MOPO vehement, dass es eine Anweisung gab, die Angelegenheit zu vertuschen. „Hier wurde gar nichts unter den Teppich gekehrt!“ Im Übrigen habe das „Abendblatt“ den Vorfall ziemlich „dramatisiert“. Wörtlich sagte Klessmann: „So schlimm war es auch wieder nicht.“

Tatsächlich? Ein Mitarbeiter des Kinder- und Jugendnotdienstes sagte gestern zur MOPO, „die Sache“ sei im Gegenteil noch viel schlimmer, die Schilderungen sehr zurückhaltend gewesen. „In jedem Fall sind wir froh, dass die Sache jetzt öffentlich ist. Es muss einfach bekannt werden, dass wir hier mit der Lage völlig überfordert sind.“

http://www.mopo.de/polizei/feuerbergstr ... 91818.html
Wer dachte, die Situtation rund um das Flüchtlingsheim hätte sich beruhigt:
http://www.mopo.de/polizei/fluechtlings ... 43872.html

Anwohner im Umkreis der Unterkunft Feuerbergstraße klagen über zunehmende Kriminalität durch eine kleine Gruppe der minderjährigen Flüchtlinge. Das Ehepaar Schmidt (Name geändert) ist besonders betroffen: Ihr Wohnmobil wurde binnen weniger Wochen drei Mal aufgebrochen.

Einige der Täter sind noch nicht einmal strafmündig. Jetzt haben Anwohner eine Bürgerinitiative gegründet.

Wenn Britta Schmidt (51, alle Namen geändert) über die Ereignisse der vergangenen Wochen spricht, zittern ihre Hände: „Drei Einbrüche – und die Täter bekommen keine Strafe, weil sie so jung sind. Aber das ist doch kein Kinder-Quatsch, was die da machen!“

Ende Oktober der erste Einbruch. Jugendliche hatten das Wohnmobil des Ehepaars Schmidt und das daneben stehende Wohnmobil ihres Nachbarn verwüstet. Die Polizei nahm noch am Tatort einen 17- und einen 13-jährigen Nordafrikaner fest.
Viel Spaß morgen wieder beim "Nazis raus"-brüllen..

Gesperrt