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von FSV - Nobby » 10. Apr 2006, 02:21
2:1-Heimsieg des FSV über Baunatal war nichts für schwache Nerven
Von Michael Helms
Frankfurt. Da zeigte sogar Ali Marzban Verständnis. Der frühere Trainer des 1. FC Eschborn, der beim Fußball-Oberligisten KSV Baunatal noch bis zum Saisonende unter Vertrag steht, gilt als Disziplinfanatiker. Den verbalen Aussetzer seines Spielers Rene Ochs nach der mit 1:2 verloren gegangenen Begegnung beim FSV Frankfurt nahm der Fußball-Lehrer gelassen, ja beinahe mitfühlend hin. „Er ist sehr jung und hat dem Schiedsrichter gesagt, was er für einen Scheiß gepfiffen hat“, betrieb Marzban süffisant lächelnd Aufklärungsarbeit darüber, warum Walter Vilsmeier dem Mittelfeldakteur der Nordhessen die Rote Karte gezeigt hatte.
Bei Bernd Reisig war von Gelassenheit keine Spur, selten hat man den Manager des FSV Frankfurt so außer sich an der Außenlinie erlebt wie in dieser hektischen Schlussphase. „Es ist unfassbar, wie ein Schiedsrichter solch eine Hektik in ein Spiel reinbringen kann“, kritisierte Reisig die Leistung des Unparteiischen, der in der Tat an diesem Tag nicht das nötige Fingerspitzengefühl besaß. Im Verlauf dieses kampfbetonten, aber nicht überhart geführten Spiels verteilte Vilsmeier achte Gelbe, zwei Gelb-Rote und zwei Rote Karten, was vor allem die Bornheimer am Ende mächtig in die Bredouille brachte. Fast zehn Minuten lang musste der Klassenprimus nämlich mit nur noch neun Spielern den knappen Vorsprung über die Zeit retten.
Zunächst zeigte Vilsmeier dem Frankfurter Renato Levy in der 64. Minute die Rote Karte, nachdem dieser seinen Gegenspieler Sergei Neubauer, der ihn zuvor grob gefoult hatte, als Idiot bezeichnet haben soll. So richtig in Rage gerieten die Verantwortlichen des FSV, als Vilsmeier auch noch Murat Anli die Ampelkarte vor die Nase hielt. Zuvor soll der Schiedsrichter den Mittelfeldspieler des FSV aufgefordert haben, sich seinen ständig herunter rutschenden Stutzen befestigen zu lassen, ansonsten müsse er ihn vom Platz stellen. Anli tat wie befohlen, rannte zur Außenlinie und ließ sich, ohne den Platz dabei zu verlassen, ein Tapeband zuwerfen. Der Stutzen hielt wieder, Anli sprintete über den Rasen und sah prompt Gelb-Rot (82. Minute), weil er nach Ansicht des Schiedsrichers den Platz verlassen und sich anschließend nicht wieder beim Linienrichter angemeldet hatte.
Nun wurde es richtig unruhig auf der Bank der Bornheimer. Vilsmeier verbannte daraufhin die Ersatzspieler des FSV auf die Tribüne. Die Nordhessen, die in der 68. Minute durch Ochs nach einem katastrophalen Fehlpass von Enis Dzihic auf 1:2 verkürzt hatten, warfen nun gegen die sich verzweifelt wehrenden Frankfurter alles nach vorne. Robust ging es auch an der Seitenauslinie zu, als sich kurz vor dem Schlusspfiff die Wege des FSV-Präsidenten Michael Görner und Gästeverteidiger Nico Steffen kreuzten. Görner ging dabei spektakulär zu Boden, sein Sturz blieb ebenso ohne Folgen wie der Sturmlauf des KSV Baunatal, dessen Abwehrspieler Artug Özbakir wegen wiederholten Foulspiels kurz vor dem Ende die Gelb-Rote Karte sah.
„Ein Kompliment an meine Mannschaft, sie hat heute Moral bewiesen“, meinte FSV-Trainer Michael Blättel, sichtlich gezeichnet von den Geschehnissen dieser auf keinem hohen Niveau stehenden Begegnung. „Wir sind heute nicht richtig ins Spiel gekommen“, kritisierte Blättel aber auch die Vorstellung seiner Mannschaft, die in der Tat kein Genuss war.
Die von Marzban („Die ersten 30 Minuten haben wir überragend gespielt“) gut eingestellten Gäste hatten zunächst mehr vom Spiel, gerieten aber durch einen Doppelschlag innerhalb von 120 Sekunden ins Hintertreffen. Zunächst gelang Holm Hentschke per Kopfball nach einem Eckball von Levy und einem schweren Fehler von Torhüter Antonio Rega die Führung (36. Minute). Zwei Minuten danach schien die Partie entschieden, nachdem Anli mit einem schönen Schuss in den Winkel das 2:0 gelungen war. Aber wie so oft in dieser Saison bauten die Spieler des FSV nach einer scheinbar sicheren Führung ab und brachten den Gegner wieder zurück in die Partie. „Wir müssen vor allem beim Konterspiel mehr aus unseren Möglichkeiten machen, dann können wir unsere Siege vielleicht auch einmal in Ruhe genießen“, meinte Blättel. Am Samstag hatte aber auch Walter Vilsmeier etwas dagegen, dass der ehemalige Profi der Frankfurter Eintracht einen ruhigen Nachmittag verbringen konnte.
Ich enthalte mich jedens Kommentar, aber die Todesstrafe für den Schiri
wäre noch eine Liebeserklärung gewesen.
Die Jagd geht weiter !!!!!
Fsv Frankfurt -- 2.Liga