Wer's schafft das KOMPLETT ohne schmunzeln zu lesen, hat seine Gefühle wirklich im Griff.......
Mehr denn je: AUUUUUUUF NACH WÖRSDORF
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Zwei Blindflüge im Hochsicherheitstrakt
Claus Plattek fordert vor Wörsdorfs brisantem Duell mit Darmstadt 98: "Jeder Spieler muss an seine Grenzen gehen"
Vom 01.08.2003
Von unserem
Mitarbeiter
Christian Hoffrichter
Noch nie hat ein Heimspiel der TSG Wörsdorf im Vorfeld so viel Aufsehen erregt wie der Auftakt-Knüller in der Oberliga Hessen am Samstag um 16Uhr gegen den SV Darmstadt 98. Die Idsteiner Polizei hatte die Partie auf dem Rasen unterhalb der Autobahn ursprünglich verboten, weil sie für die Sicherheit keine Garantie übernehmen wollte. Immerhin werden rund 1000 Lilien-Fans im Idsteiner Stadtteil erwartet, darunter auch einige Chaoten. "Hundert sollen gewaltbereit, darunter wiederum 40 richtig gefährlich sein", weiß Wörsdorfs Spielausschuss-Chef Rolf Schmidt.
Unter großen Sicherheits-Vorkehrungen darf das Kräftemessen nun doch in Wörsdorf steigen. "Alle Oberliga-Klubs werden auf uns schauen, wie wir diesen Kraftakt meistern", sieht sich TSG-Manager Günter Mohr gewappnet. "Hoffentlich lohnen sich die Mühen nun auch in finanzieller Hinsicht" 40 Ordner stellen die Wörsdorfer selbst, über 100 Polizisten sollen für Recht und Ordnung sorgen.
Den bislang größten Besuch in der Oberliga verzeichneten die Wörsdorfer in der Saison 2001/2002, als 800 Fans das Match gegen die Amateure von Eintracht Frankfurt verfolgten. Zwar darf sich TSG-Kassierer Jürgen Christ über eine fette Einnahme freuen, allerdings stellt das erste Heimspiel der Saison die Wörsdorfer auch vor eine große Herausforderung. 140 Meter Bauzäune und 90 Meter Sperrgitter sollen die Lilien-Fans im Zaum halten. Die Darmstädter werden auf der Hangseite komplett eingezäunt. Auch an der Barriere zum Spielfeldrand hin werden die zwei Meter hohen Zäune befestigt. Platzsprecherin Ingrid Moller darf sich in ihrer eingegitterten Kabine sicher fühlen. Darüber hinaus wird das Klubheim hermetisch abgeriegelt, mobile Toiletten müssen deshalb extra herangekarrt werden. Weil auch mit Amateur-Pyrotechnikern zu rechnen ist, steht die Feuerwehr ihren Mann. Freilich dürfen auch die Sanitäter vom Roten Kreuz nicht fehlen.
Grenzschutz begleitet
Dem numerisch klar unterlegenen Wörsdorfer Anhang bleibt nur der schmale Streifen an den Bahngleisen, wo sich für ihn auch der Eingang befindet. Die TSG Wörsdorf bittet ihre Fans daher, den Bahnhofs-Parkplatz zu benutzen, der über die Reichenberger Straße und den Siebenmorgenweg zu erreichen ist. Die Schlachtenbummler aus dem Südhessischen sollen bereits an der Idsteiner Autobahn-Ausfahrt in Empfang genommen und auf den Parkraum auf den Hartplatz geleitet werden. Diejenigen, die mit dem Zug aus Südhessen anreisen, dürfen sich über den Bundesgrenzschutz als Begleiter freuen. Die 98er gelangen über den Haupteingang auf das Sportgelände.
"Das Sportliche ist leider absolut in den Hintergrund gerückt", muss Wörsdorfs Manager Günter Mohr in diesen Tagen an viele Sachen denken. So baute die TSG den Polizeihunden einen Zwinger, muss diesen aber noch mit einem Dach versehen, damit die Vierbeiner unter der Sonne keinen Hitzschlag erleiden. "Vielleicht hole ich beim Metzger noch ein paar Knochen", denkt Mohr mit einem Schmunzeln auch an das leibliche Wohl der Hunde.
Günter Mohr wartet mit Spannung die erste Standortbestimmung ab. "Beide Klubs machen einen Blindflug. Sie wissen nicht, wo sie stehen", hat der Manager bei der Zusammenstellung des Kaders nicht nur auf spielerisches Können, sondern vor allem auf die Charaktere der Balltreter geachtet. "Die Mannschaft harmoniert in diesem Jahr prächtig." Die Vorbereitung lief optimal, einzig die mangelnde Chancen-Verwertung bereitet Günter Mohr noch Kopfzerbrechen.
Große Kulisse stimuliert
Wörsdorfs Coach Claus Plattek verlangt derweil volle Konzentration "Jeder meiner Spieler muss an seine Grenzen gehen", sieht der Coach in Darmstadt den klaren Favoriten. Die Partie gerät für seine Schützlinge zwar zum Auswärtsspiel, doch die große Kulisse sei eher stimulierend als Angst einflößend.
Vor Stammkeeper Norbert Lorz scheinen Markus Kusch, Artur Lemm und Artur Özkabir gesetzt. Neben Marco Flindt, Kwasi Heiser, Oliver Rapp und Mario Jung sind noch Bülent Öztürk, Nevden Kardun und Marc Engel Kandidaten für das Mittelfeld. Im Angriff läuft Norman Lind auf, der sich in der Vorbereitung bärenstark präsentierte. Als Sturmpartner kommt entweder Senad Mujakic oder Raschid El Fechtali in Frage. Daniel Dylong und Ali El Fechtali haben gerade erst ihre Blessuren auskuriert, und kommen aller Voraussicht nach nicht zum Einsatz. Pierre Banek fällt ob seiner Sprunggelenk-Verletzung definitiv aus.
Kontrahent Darmstadt 98 will mit aller Macht den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga packen. Bruno Labbadia trainiert mit seinem Team quasi unter Profi-Bedingungen. Der Etat beträgt in der Viertklassigkeit rund 500000 Euro. Die Darmstädter haben sich unter anderem mit Nazir Saridogan (Kickers Offenbach), Dirk Wolf (FSV Frankfurt), Michael Anicic (SC Freiburg) und Timo Uster (SV Wehen) verstärkt.
Die verletzten Miroslav Mihajlovic und Holger Seitz müssen noch eine Weile pausieren. Den Lilien-Fans schmeckt der bittere Abgang in die von ihnen so titulierte "Wald- und Wiesen-Liga" ganz und gar nicht. Ihren Frust laden sie auch auf der Wörsdorfer Internet-Seite ab. "Wir werden den Platz stürmen und euren Dorfacker verwüsten", steht dort zu lesen. Nun denn ƒ
" Zitat-Ende
, aber Eschborn hat vorige Saison beide Spiele gegen Wörsdorf nicht gewonnen. Der FSV Frankfurt hat dagegen verloren, Fulda auch und nicht zu vergessen WIR... Ich hab's den Wörsdorfern schon ins Gästebuch geschrieben: Wir wissen alle wie der Favoritenkiller der Oberliga Hessen heißt! Darmstadt weiß es NOCH nicht...