Robert Enke - Kondolenzthread

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MW
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von MW » 11. Nov 2009, 17:57

Habe ich woanderst gefunden:
Ich fühle mich an alle erinnert, die in dieser von Egoismus geprägten Gesellschaft glauben ihren Platz nicht zu finden. Die, die einfach mal anhalten wollen und dann als Versager tituliert werden. Oder an Die, die glauben Solidarität, Mitgefühl sind nur politische Ansichten und keine allgemeingültigen Werte.

Robert Enkes gibt es zu tausenden da draußen...und da ist es verdammt kalt geworden. Leider nicht nur im November.

Sehr wahre Worte!

Reiherwälder
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von Reiherwälder » 11. Nov 2009, 18:12

Nun, ich bedauere Enkes Freitod wirklich sehr, da er sich auch neben dem Platz herausragend engagiert hat und nie ein Maulheld war.

Aber echte Trauer will sich bei mir nicht einstellen.

Der Schienentod ist wirklich die denkbar schlechteste Variante. Ich kenne einen Zugführer aus Kassel, der ist durch so ein Erlebnis beinahe berufsunfähig geworden. Und die tapferen Männer, die solche unansehnlichen Leichen bergen müssen, setzen abends nach getaner Arbeit nicht selten die Flasche an den Hals.
Seine eigene Ehefrau mit einem kleinen Kind sitzen zu lassen, davor habe ich auch nicht sonderlich viel Respekt, tut mir leid.

Also ich werde mich gegen die Heroisierung eines Suizidanten wehren.

Ich denke auch, dass ein Robert Enke auf das momentan überall geheuchelte Betroffensheitsgetue hätte verzichten können. Die Menschen verstehen Depressionen ja doch nicht als ernsthafte Krankheit und bringen für die Betroffenen garantiert auch weiterhin nur Zynismus auf.

Bernd RWS 82
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von Bernd RWS 82 » 11. Nov 2009, 18:53

Glowes hat geschrieben:Bei allem Respekt und Nichtwissen über die wahren Hintergründe. Frau und Kind zurückzulassen ist für mich kaum vertretbar. Dazu kommt noch, dass er mit der Art des Freitods auch den Zugfahrer psychisch schwer belastet.

Mein tiefstes Mitgefühl daher den Hinterbliebenen. Großen Respekt habe ich vor seiner Frau, die so tapfer in der Pressekonferenz für Klarheit gesorgt hat. Hoffentlich bekommt sie dadurch jetzt die nötige Ruhe.
du sprichst mir aus der seele..... :wink:
robert kam immer sehr bescheiden und "fan nah" rüber. einfach anders wie die vielen arroganten fußballmillionäre. sozial sehr engagiert für kinder und tiere - ein vorbild für viele, doch hinter seine fassade haben leider nur wenige schauen können :o
möchte noch hinzufügen, das ich hoffe, das robert jetzt das findet was ihm so gefehlt hat......."you´ll never walk alone" !!
R.I.P :(
Zuletzt geändert von Bernd RWS 82 am 11. Nov 2009, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.
"You´ll never walk alone KSV Hessen Kassel" Seit dem 6.10.1974 bis zum Tod !
"Man kann sich eine neue Freundin suchen, aber keinen neuen Verein !"(Campino)

tales
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von tales » 11. Nov 2009, 19:04

Die Meldung über den Tod Enkes hat mir gestern Abend ein wenig die Luft genommen.
Eine menschliche Tragödie zweifellos.

Bei aller Betroffenheit und Mitgefühl möchte ich aber dennoch den folgenden Kommentar von "Reitenbreiter" kritisieren:


Reitenbreiter hat geschrieben:
Aber echte Trauer will sich bei mir nicht einstellen.

Der Schienentod ist wirklich die denkbar schlechteste Variante. Ich kenne einen Zugführer aus Kassel, der ist durch so ein Erlebnis beinahe berufsunfähig geworden. Und die tapferen Männer, die solche unansehnlichen Leichen bergen müssen, setzen abends nach getaner Arbeit nicht selten die Flasche an den Hals.
Seine eigene Ehefrau mit einem kleinen Kind sitzen zu lassen, davor habe ich auch nicht sonderlich viel Respekt, tut mir leid.

Also ich werde mich gegen die Heroisierung eines Suizidanten wehren.

Die Menschen verstehen Depressionen ja doch nicht als ernsthafte Krankheit und bringen für die Betroffenen garantiert auch weiterhin nur Zynismus auf.
Wie können Sie, von "denkbar schlechtester Variante" einer Selbsttötung und von "sitzenlassen" der Frau und Tochter schreiben, aber im nächsten Satz "die Menschen" kritisieren, die diese Krankheit nicht als "ernsthafte Krankheit" ansehen!?

Sie erwecken bei mir den Eindruck, als hätten Sie selber keine Erfahrung im Umgang und mit dem Verlauf einer solchen Erkrankung.
Ein solcher Mensch ist nicht mehr in der Lage rational zu denken.
Es wäre schön ein wenig zu reflektieren bevor man solch einen Kommentar verfasst. Insbesondere wenn es sich um ein solches, ernstes Thema handelt. MfG

MW
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von MW » 11. Nov 2009, 20:16

@ tales: So ist es! @ Reitenbreiter: Widersprüchlich ohne Ende dein "Beitrag".Hab aber nix anderes erwartet.LEIDER :(

Gazza
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von Gazza » 11. Nov 2009, 20:21

Ich habe es erst heute morgen erfahren und bin verzweifelt und fassungslos.

Ich war nie ein wirklicher "Fan" von Robert Enke, habe ihn aber gern spielen gesehen und in Interviews gehört - ein reflektierter, nachdenklicher Mensch wie es ihn im modernen Fußball einfach viel zu selten gibt.

Was mich so fassungslos macht, ist das niemand es gemerkt hat. Wie häufig geht uns das so im Alltag? Was können wir daraus lernen? Das ist alles so unglaublich traurig...

Mein Mitgefühl mit seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.

Ruhe in Frieden.
- love football, hate racism! -

Nabada
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von Nabada » 11. Nov 2009, 21:44

Ich bin zu tiefst bestürzt, sicher auch weil Robert Enke einer der "angenehm bescheidenen" Profis gewesen ist.
Ich kann Kritik an seinem Freitod nicht akzeptieren, dass Leben war für ihn sicher die Hölle auf Erden. Ich beschreibe dies, weil ich das selber im engsten Kreis erlebt habe. Ich will garnicht weiter ausholen...
Mein Mitleid gilt als erstes den Angehörigen, denn sie haben daran ein Leben lang zu knabbern.
Ruhe in Frieden lieber Robert.

Titan
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Re: Robert Enke - Kondolenzthread

Beitrag von Titan » 12. Nov 2009, 08:35

Mir fehlen einfach die Worte und es ist Fassungslos.Fussball ist für mich Nebensache.
Auch ich trauere um Robert Enke.Er war eine große Persönlichkeit und ein großes Vorbild.
Men Beileid gilt an erster Stelle an seine Hintergebliebene Ehefrau und seine Adoptivtochter.
Möchte auch sagen,das Hannover 96 nicht alleine ist.Wir trauern mit.

Wir sollten beim Heimspiel gegen Stuckis eine Zaunfahne für Robert Enke hängen und einen Zeichen setzen,das wir um ihn trauern.


Stille Grüße Christian

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