pitscher hat geschrieben:Fiesel hat geschrieben:@andreasm
Danke für den Beitrag - spricht mir aus der Fan-Seele
Eigentlich wollte ich auch nicht mehr dazu sagen, aber auf eine Sache muss ich dann doch noch reagieren:
Lokalmatador hat geschrieben:
... bei den ersten 45. Minuten am Samstag aber haben die Zuschauer die einzig richtige Reaktion gezeigt. Die Mannschaft spürte...."oh, da sind aber einige mächtig sauer" und riss sich dann den ***** auf. ...
Ok, wenn ich das richtig verstehe, soll dann auch Dein Chef, wenn Du an der Arbeit nen rabenschwarzen Tag erwischt hast, Dich wie folgt anschreien:
"Du bist zu blöd für die Arbeit, willst doch eh nur das Geld abkassieren - ich sollte dich entlassen, macht eh keinen Sinn mit Dir"
statt zu sagen:
"Auf Lokalmatador, geben Sie mal Gas, ich weiß Sie können das richtig gut. Nur den Kopf nicht hängen lassen!"
Wäre nett wenn Du ihm das mal sagen könntest, ich weiß nicht ob er von alleine darauf kommt, dass die 1. Variante dich mehr motiviert.
Kommt doch wohl immer drauf an, wie man die Situation bewertet. Wenn der Chef denkt, dass der Mitarbeiter sich gehen lässt und irgendwie lustlos und faul ist, muss er zum Arschtritt ausholen. Wenn er aber glaubt, dass der Mitarbeitet einfach nur zum ungünstigen Zeitpunkt einen schlechten Tag hat, dann sollte er ihn am besten mal ein bißchen streicheln...
In der 1. HZ war der Arschtritt nötig, da hier schon trotz Rückstand auf Zeit gespielt wurde und extrem wenig gelaufen wurde. Da waren unheimlich viele Parallelen zum Weiden-Spiel, die sich dann summiert haben. Ich gehöre weder zu den Buh-Rufern noch zu den Pfeiffern. Habe mich dennoch tierisch über diesen unsäglichen Gesamtauftritt in der 1. HZ geärgert. Ich halte es auch für extrem gefährlich, dass sich scheinbar mittlerweile sogar die Mannschaft nun einredet, dass die Art und Weise wie ein Sieg zu stande kommt, völlig egal ist. Es zeichnet eine starke Mannschaft aus, auch mal mit schlechter Leistung ein Spiel zu gewinnen. Das sollte aber nicht zur Grundeinstellung werden.
So sieht es nämlich aus.
Obwohl ich meine, dass Fussball und ein "normaler" Job doch 2 verschiedene paar Schuhe sind, versuche ich dein Beispiel mal aufzugreifen und die Leistung der 1.HZ mit einer Leistung im Büro zu vergleichen:
Wenn ich ne Stunde zu spät ins Büro komme, mich dann ne halbe Stunde am Kaffeeautomaten aufhalte und mit der Praktikantin flirte, im Anschluss erstmal ne Weile im Internet surfe obwohl ein Angebot dringend zum Kunden muss, Partnerfirma XY bereits seit vorgestern auf einen wichtigen Rückruf wartet und der Chef ebenfalls noch auf einen Bericht vom Meeting des Vortages wartet, ich das aber alles nicht erfülle, dann ist Variante 1 auf jeden Fall eher berechtigt als Variante 2.
Natürlich in abgeschwächter Form, allerdings habe ich im Stadion auch
nicht vernommen, dass Spieler gefeuert werden sollen und es mit denen keinen Sinn mache. Das sind Übertreibungen.
Du forderst sachliche Kritik?
Ich weiß nicht was auf der Osttribüne los war, aber in der Kurve war die Kritik sachlich, wenn auch natürlich in (beim Fussball üblichen) rauheren Umgangston.
Und jetzt ist für mich das Thema abgehakt.
Wer den Löwe auf der Brust trägt hat auch wie solch einer zu kämpfen und mit entsprechender Kritik zu rechnen wenn dem nicht so ist.
Es ist eben ein himmelweiter Unterschied ob eine Mannschaft "unglücklich agiert" oder völlig teilnahmlos und ohne Kampfgeist auf dem Spiel-Feld umherschleicht.
"Und ich verliebte mich in den Fußball wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." (Hornby)