Perspektive 2019/20

Alles rund um die 1. Mannschaft der Löwen (Registrierung erforderlich)
bennyu
Beiträge: 1105
Registriert: 20. Jul 2009, 09:16
Wohnort: Münsterland

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von bennyu » 8. Apr 2020, 12:04

esteban hat geschrieben: 8. Apr 2020, 07:04
"...Vorgehen bei Insolvenzfällen (§ 6): Wenn ein Verein der 3. Liga, der Regionalliga, der Frauen-Bundesliga oder 2. Frauen-Bundesliga einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellt, bekam er bislang neun Punkte in den Herren-Ligen und - aufgrund der geringeren Anzahl an Spielen - sechs Punkte in den Frauen-Ligen in der betreffenden Saison abgezogen. Diese Bestimmung ist für die Spielzeiten 2019/2020 und 2020/2021 gelockert worden. Bei Stellung eines Insolvenzantrags während der laufenden Saison wird kein Punktabzug verhängt. Tritt der Fall in der Saison 2020/2021 ein, werden in den Herren-Spielklassen dem jeweiligen Klub drei Punkte abgezogen, in den Frauen-Spielklassen wären es zwei Zähler..."
tja, genauso schlimm, weil mal wieder passend wie die Faust aufs Auge beim KSV: Es gibt diese Saison keine Punktabzüge wg. Nichterfüllung des Schiedsrichterpflichtsolls: https://www.echo-online.de/sport/fussba ... l_21511768
warum hatten wir letzte Saison noch Platz 2 verpasst? :roll:
7. März 2020: Aufstiegsspiel - ich war dabei 8) :lol:

bennyu
Beiträge: 1105
Registriert: 20. Jul 2009, 09:16
Wohnort: Münsterland

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von bennyu » 8. Apr 2020, 13:41

785 - 806 - 2868 - 4845
4 nackte Zahlen, aus denen man aber einige - wie ich finde - gute Vergleiche ziehen kann: 785 Infizierte gab es laut HNA gestern Abend in ganz Nordhessen, 806 meldet heute Vormittag allein der Kreis Steinfurt, wo ich wohne (bei 456.383 Einwohnern!). Nach Zählung unserer Zeitung gibt es heute im gesamten Münsterland (ebenfalls 4 Kreise und eine kreisfreie Stadt) 2868 Fälle und hessenschau.de sagt, in ganz Hessen gibt es 4845 Fälle. Das macht dann 77 Fälle auf 100.000 hessische Einwohner.
Davon abziehen muss man ja die gesundeten Fälle und natürlich die leider Verstorbenen. Somit bleibt ein Rest von jeweils weniger als 2/3, die aktuell noch erkrankt sind. Keine Frage, absolut noch zu viel, aber ein Trend ist wohl ziemlich klar. Der HR berechnet derzeit eine Verdopplungszeit der Erkrankten in Hessen von 18 Tagen, bundesweit liegt dieser Wert laut rp-online aktuell bei 11 Tagen. 12-14 Tage sind ja laut Bundesregierung angepeilt.
Was ich sagen will: Bei uns ging die Corona-ScheiXXe ca. 1 Woche eher los als in Nordhessen, inzwischen haben sich die Leute eigentlich ganz gut mit den Einschränkungen arrangiert. Bei euch sind die Fallzahlen ja deutlich niedriger, ein einigermaßen geordnetes Leben sollte also möglich sein.
Was aber ganz krass brachliegt sind Wirtschaft, kulturelles und sportliches Leben - und wenn die Einschränkungen in Teilen dieser Bereiche noch lange gelten, geht alles ganz klar den Bach runter. Klar, es ist ein ganz schmaler Grad zwischen Leben retten und weiter Leben, aber man muss Zukunftsszenarien entwickeln. Insolvenzen, Arbeitslose, häusliche Gewalt, Selbstmorde, ... - das sind ja nur einige Stichworte, die in dem Zusammehang nicht gerade unwichtig sind :cry: .

"Mit Hilfe der Übergangsregelungen kann das aktuelle Spieljahr über den 30. Juni 2020 hinaus verlängert werden, die kommende Saison könnte später beginnen oder nötigenfalls sogar entfallen." DFB-Vize Peter Frymuth im fussball.de-Interview vom 03.04..
Das ist imho ein ganz wichtiger Satz. Ein Saisonabbruch wäre nach Ansicht etlicher Experten ja ganz schlecht, weil es einfach zu viele Rechtsstreitereien geben würde. Genauso wie die Profis sollen daher auch die Amateure möglichst ihre Saison zu Ende spielen.
Die 239 Personen-Regelung wie angeblich bei den Profis angedacht, ist doch in allen Ligen von der Oberliga abwärts im Alltag schon (bittere) Realität, sprich mehr als 100 Leute abseits der beteiligten Mannschaften sind doch eh selten am Platz. Und auch in der Oberliga muss es doch möglich sein, eine Lösung zu finden.

Am Montag lässt sich Professor Jonas Schmidt-Chanasit so zitieren: "Aus virologischer Sicht kann ich Fans ins Stadion lassen, die eine Infektion schon durchgemacht haben. Oder ich setze die Fans soweit auseinander, dass sie sich nicht anstecken können. Das sind aber alles Szenarien, die sich im Fußball keiner wünschen kann" (SID).
Ein Blick auf die Statistik bei weltfussball.de zeigt, dass nur die StuKis, Eintracht Trier und der KSV auf einen Schnitt von deutlich über 1000 Besuchern kommen. Alle drei haben aber Stadien, in denen es möglich wäre, alles so zu entzerren, wie auch vom KSV schon für das ausgefallene letzte Spiel angedacht war. Als Bsp.: 8700 Sitzplätze gibt es im Auestadion, jeweils 2 Plätze frei und meinetwegen auch freie Reihen, dann noch strengste Stehplatzauflagen - theoretisch würde das gehen, sicher auch bei anderen Vereinen. Die Ultras müssten bei sowas natürlich mitmachen und z. B. auch nicht zu den Auswärtsspielen fahren, aber derzeit müssen wir halt mit ungewöhnlichen Lösungen leben...
Wie schnell sich eine Einschätzung ändern kann, sieht man übrigens an dem guten Professor. Am 19.03. heißt es von ihm: Kein Profifußball mehr in diesem Jahr https://www.ndr.de/sport/fussball/Virol ... it106.html

Ich bin der festen Überzeugung, dass es pragmatische Lösungen geben muss. Die Leute haben bislang anscheinend ja gezeigt, dass die überwältigende Mehrheit vernünftig agieren kann, wenn es drauf ankommt. Damit es dabei bleibt, wäre es vielleicht sogar einen Versuch wert, gewisse Zeit auf das Stadionbier (mit Alkohol) zu verzichten, hauptsache, es geht irgendwie weiter ... :roll:
7. März 2020: Aufstiegsspiel - ich war dabei 8) :lol:

marinho
Beiträge: 6665
Registriert: 17. Jul 2008, 17:51
Wohnort: Hallershusen

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von marinho » 8. Apr 2020, 15:57

@Bennyu: Ich würde mich ja freuen, wenn es so käme, wie du es vorschlägst, befürchte aber, dass der HFV vor allem eine einheitliche Vorgabe für alle hessischen Amateurmannschaften ab der Hessenliga abwärts suchen wird. Das würde wohl Saisonabbruch statt -verlängerung bedeuten. Dein Vorschlag, die Zuschauer notfalls großzügig im Stadion mit Abstand zu verteilen, lässt sich außer in Kassel vielleicht noch in Fulda, Ferrero-City und Bananental realisieren. Aber wie soll das auf den übrigen Dorfplätzen gelöst werden? Auch weiss ich nicht, wie du das bei unseren Ultras hinkriegen willst.
Daher fürchte ich, dass wir KSV-Spiele im Auestadion wohl nicht vor August oder September 2020 besuchen können - es sei denn, es kommt eine überraschend schnelle Wende zum Guten in der Entwicklung der Corona-Krise!
Tradition schießt keine Tore (Marco Bode)

kopfhoch
Beiträge: 965
Registriert: 19. Apr 2015, 03:15
Wohnort: Kassel

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von kopfhoch » 9. Apr 2020, 02:16

@Bennyu.
Wie du schreibst: ein einigermaßen geordnetes Leben sollte also möglich sein.Was aber ganz krass brachliegt sind Wirtschaft, kulturelles und sportliches Leben
Das soziale Leben, das eigene leidet auf Dauer immer mehr und zehrt an den Nerven.
Wer weiß, wie sehr jetzt schon viele Menschen unter nervlichen Druck leiden. Oder der ein oder andere hier im Forum. Hat sich ja noch keiner dazu geäußert aber manch einer dürfte seine Probs haben. Finanziell und nervlich. :(
Mir geht diese mißliche Lage langsam immer mehr an die Substanz. Laden zu, keine Einnahmen, keine Kontakte, dazu liebenswerte Nachbarin ausgezogen die mir fehlt :( . Wie soll es in Kassel, Hessen, D und dem Rest der Welt weitergehen? Ich kann gar nicht so tief einatmen wie ich Luft bräuchte. :cry:
Keine Ahnung, wer hier zur "Risikogruppe" gehört. Hauptsache, ihr habt wen an eurer Seite. :D

bergerjoerg
Beiträge: 676
Registriert: 2. Jan 2013, 18:02

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von bergerjoerg » 9. Apr 2020, 10:21

Ich möchte an dieser Stelle ein Lob an jene aussprechen, die hier derzeit in den Archiven kramen und so wunderbare Erinnerungen an vergangene Großtaten des KSV wecken. Das Pokalspiel 1990 gehört dazu, ich war als Exil-Fan mit dem Fahrrad 2 Stunden von meinem damaligen Wohnort im Bergischen nach Lennep gefahren, um den KSV mal wieder in meiner Nähe sehen zu dürfen. Und auch wenn es nicht die großen Namen aus der Zweitligazeit sind, ist es für mich als Ü50-Fan doch auch schön, an die nicht ganz so Großen erinnert zu werden, wie Koutso oder Freudenstein.
Macht weiter so, wir können Abwechslung gebrauchen. Mir geht es zwar gut, keine Symptome und täglich im Job, aber ich bekomme berufsbedingt jeden Tag viele Sorgen existenzbedrohter Arbeitnehmer und Unternehmer zuhören. Das belastet auch. Darum lasst uns nach vorn schauen, auf weitere Jahre mit dem KSV, bald auch wieder auf dem grünen Rasen. There's something good coming, it has to be, sang Tom Petty. Recht hatte er.

bennyu
Beiträge: 1105
Registriert: 20. Jul 2009, 09:16
Wohnort: Münsterland

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von bennyu » 9. Apr 2020, 13:18

kopfhoch hat geschrieben: 9. Apr 2020, 02:16 @Bennyu.
Wie du schreibst: ein einigermaßen geordnetes Leben sollte also möglich sein.Was aber ganz krass brachliegt sind Wirtschaft, kulturelles und sportliches Leben
Das soziale Leben, das eigene leidet auf Dauer immer mehr und zehrt an den Nerven.
Wer weiß, wie sehr jetzt schon viele Menschen unter nervlichen Druck leiden. Oder der ein oder andere hier im Forum. Hat sich ja noch keiner dazu geäußert aber manch einer dürfte seine Probs haben. Finanziell und nervlich. :(
Mir geht diese mißliche Lage langsam immer mehr an die Substanz.
ja, das soziale Leben hatte ich vergessen. Dabei ist das im Zusammenspiel mit den anderen derzeitigen Problemen gerade das, was vielleicht am Ende dazu beiträgt, dass man doch keinen "Schlussstrich" :o :cry: zieht. Die Selbsttötung des hessischen Finanzministers oder auch die 3 Toten in Hattersheim (Geschäftsführer mit finanziellen Problemen) sind evtl. zwei Ereignisse, die mittelbar mit der "Coronakrise" zusammenhängen ...
NRW-Ministerpräsident Laschet hat vorhin auch noch einmal darauf hingewiesen, dass bei den zukünftigen Entscheidungen auch die Problematik wie Depressionen, finanzielle Sorgen, häusliche Gewalt, etc. mit einbezogen wird. Es hilft ja nichts, einerseits Leben zu retten, aber dadurch andere zu gefährden ...
@Kopfhoch: Ich hoffe, dass du - und wir alle auch - möglichst bald und einigermaßen unbeschadet aus der Sache herauskommen!!!
7. März 2020: Aufstiegsspiel - ich war dabei 8) :lol:

bennyu
Beiträge: 1105
Registriert: 20. Jul 2009, 09:16
Wohnort: Münsterland

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von bennyu » 9. Apr 2020, 13:42

marinho hat geschrieben: 8. Apr 2020, 15:57 @Bennyu: Ich würde mich ja freuen, wenn es so käme, wie du es vorschlägst, befürchte aber, dass der HFV vor allem eine einheitliche Vorgabe für alle hessischen Amateurmannschaften ab der Hessenliga abwärts suchen wird. Das würde wohl Saisonabbruch statt -verlängerung bedeuten.
Naja, der DFB hat ja nunmal die Entscheidung getroffen, dass die kommende Saison bundesweit ggf. entfallen könnte. Was hilft das dann dem HFV nun abzubrechen, wenn evtl. andere Landesverbände genau deswegen ihre aktuelle Saison irgendwann im Laufe des Jahres zu Ende spielen? Dann dreht man hierzulande bis zum Sommer 2021 Däumchen? Es gibt ja auch noch einige Ligen, wo ein Alleingang eh nicht gehen würde, wie die Regios, aber auch die Auf- /Abstiege daraus in die / von den Oberligen. Bin mir nicht sicher, aber überregionale Jugendligen oder auch die Frauen, gehören die nicht auch in den Bereich des DFB?
marinho hat geschrieben: 8. Apr 2020, 15:57Dein Vorschlag, die Zuschauer notfalls großzügig im Stadion mit Abstand zu verteilen, lässt sich außer in Kassel vielleicht noch in Fulda, Ferrero-City und Bananental realisieren. Aber wie soll das auf den übrigen Dorfplätzen gelöst werden?
Da hatte ich doch schon die Beispiele gegeben. Es gibt derzeit in allen Oberligen überhaupt nur 3 Vereine, wo das ein Thema sein müsste. Alle anderen haben sowieso nur max. mittlere dreistellige Zuschauerzahlen.
Nur mal so als Vergleich, der Tabellenführer hat einen Schnitt von 643, was aber nur dadurch hochgezogen wird, dass 1052 zum Saisonauftakt da waren, davon aber mehr als die Hälfte bekanntermaßen nicht wegen der Heimmannschaft :wink: Laut weltfussball.de liegt der Hessenligaweite Schnitt bei 356, aber halt auch nur so "hoch", weil die Löwen Heimspiel für Heimspiel 1400 ins Stadion locken und ja auch genug zu den Auswärtsspielen fahren. Die Frage nach einer Verteilung auf den anderen Dorfplätzen stellt sich also praktisch nie, außer ...
marinho hat geschrieben: 8. Apr 2020, 15:57Auch weiss ich nicht, wie du das bei unseren Ultras hinkriegen willst.
... eben bei Spielen mit KSV-Beteiligung. Für Auswärtsspiele müsste man sich also wohl oder übel in Selbstverzicht üben. Als allerletztes Mittel ginge natürlich ein Vebot z. B. für Fans mit der Postleitzahl 34. So ähnlich wurde hier auch schon verfahren, wenn Münster und Osnabrück sich duelliert haben.
Bei Heimspielen ist es natürlich für die Ultras absolut Kacke, wenn die alle im 2-Meter-Abstand stehen sollen, aber wie schon geschrieben, irgendeiner Lösung in dieser Richtung sich unterzuordnen wäre sicherlich schöner, als gar keinen Fussball mehr zu sehen. In dem Fall könnte man ja z. B. auch alle anderen Stehplätzler gegenüber unterbringen (gibt ja eh fast nie Gästefans). So hätten die Ultras eine exklusive Heimtribüne nur für sich - naja, alles erst einmal abstrakte Überlegungen ...
7. März 2020: Aufstiegsspiel - ich war dabei 8) :lol:

keichwa
Beiträge: 3188
Registriert: 23. Jul 2006, 10:21

Re: Perspektive 2019/20

Beitrag von keichwa » 9. Apr 2020, 17:40

marinho hat geschrieben: 8. Apr 2020, 15:57... lässt sich außer in Kassel vielleicht noch in Fulda, Ferrero-City und Bananental realisieren.
Auch in Dreieich, Hanau und eigentlich auch in Griesheim, Neuhof und Waldgirmes ist so viel Platz, dass man 500-1000 mit Abstand unterbringen kann. Wenn wir nicht hinfahren, sollte überall genügend Platz für die jeweiligen Heimzuschauer sein.

Allerdings bleibt die Gefahr groß, dass sich die Spieler gegenseitig anstecken. Das wird aber auch bei Geisterspielen nicht gänzlich auszuschließen, wenn man die Spieler und deren Betreuer nicht monatelang in strenge Qurantäne stecken will. Und streng meint in dem Fall wirklich streng: kein Familienkontakt, kein Einkaufen, kein Dauerlauf außerhalb des Vereinsgeländes etc.
Karl

Antworten