Quo vadis, KSV?

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Cpt. Knusper
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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von Cpt. Knusper » 19. Apr 2017, 19:49

Man kann nur noch den Kopf schütteln über dieses immer wiederkehrende Murmeltierchen...
Läuft es sportlich gesehen erheblich besser als vor der Saison erwartet und auch von einigen Seiten prophezeit. So schießen sich doch wieder die (wohl/wahrscheinlich) selben ins eigene Knie und was dabei so fatal ist:
Es ist nicht nur Ihr eigenes, sondern auch das von unserem KSV und damit auch das eigene von uns allen, die wir wie die gestörten Lemminge immer und immer wieder ins Stadion kommen und teilweise on top auch noch aberwitzig lange Auswärtsfahrten in dieser Liga auf sich nehmen!!
Das perverse ist nur, dass wir an der Klippe gar nicht aktiv springen müssen. Nein das wird uns in gewissen Abständen von unseren "Machern" im Verein abgenommen, indem Sie uns moralisch den letzten Schubs über die Klippe geben.
Das am zigsten Ende mal wieder die Zuschauer eine nicht unerhebliche Schuld an dieser Misere tragen sollen, lässt mich einmal mehr nur noch den Kopf schütteln und bestätigt die Meinung vieler hier im Forum/Vereinsumfeld (mich eingeschlossen), dass einige führende Personen immer noch nicht aus Ihren Fehlern gelernt haben und augenscheinlich auch nicht in der Lage sind, dass ganze einmal ehrlich & selbstkritisch zu reflektieren.
Vielleicht sind Sie einfach zu weit gegangen, um jetzt noch schadlos abzudampfen.
Aber das ist Ihre eigene Schuld und für diese Kinder haften nicht mehr Ihre Eltern!!!

Mit pädagogischen Grüßen/Füßen...
"Idioten zu erklären, dass sie welche sind, kann man nicht, tut man doch, weil sie welche sind."
(M.Müller)

marinho
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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von marinho » 20. Apr 2017, 10:32

Eckart Lukarsch hat geschrieben:Ich habe diesen neuen Thread begonnen, um die aus meiner Sicht notwendige Diskussion um die Zukunft des Vereins zu bündeln. Dieses Thema ist wichtig, überlebenswichtig sogar, zu wichtig also um unkoordiniert über verschiedene Threads verteilt geführt zu werden.

Ich selbst gehörte zu denen, die in der Vergangenheit gerne gesagt haben ... "wird schon werden", die Marketingabteilung wurde vergrößert und irgendwann würde das ja wohl Früchte tragen und sich die Einnahmesituation verbessern.
Michael Kranich und Jörg Schmidt, die gesamte Marketingabteilung um Daniel Bettermann leisten gute Arbeit, soweit ich das aus der "Halbdistanz" beurteilen kann. Sie rennen sich die Hacken ab, reden sich die Münder fusselig und stehen oft doch vor verschlossenen Türen. Ich spekuliere da jetzt mal: Problem sind einerseits die Altlasten und andererseits das, was in der großen Fanbefragung vom letzten Sommer von Vielen dem Verein negativ angelastet wurde: Fehlende Transparenz in Finanzangelegenheiten, fehlende Offenheit, Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit.

Das sehen nicht nur die Fans so, sondern auch die Sponsoren, die ja größtenteils selbst Fans des KSV sind. Ich habe in den vergangenen Wochen mit vielen Menschen rund um den KSV gesprochen und immer wieder Sätze gehört wie " ... wir wollen nicht in die Vergangenheit (Altlastentilgung, Anm. von mir) investieren, in die Zukuft täten wir das schon ..." und auch "Momentan sehen wir den Verein als schwarzes Loch ...".

Das Problem ist: Diese Stimmen haben recht. Wir haben sportlich Einiges auf den Weg gebracht, die Außendarstellung des Vereins hat sich deutlich verbessert aber in der für Sponsoren wichtigen Frage, wie offen, wie transparent und wie verläßlich gehen wir mit unseren Finanzen um, in dieser Frage sind wir nicht wirklich voran gekommen. Das Verzwickte ist, dass wir verschiedenen Personen aus Vorstand und Aufsichtsrat einerseits Dank schulden, weil sie in schwierigen Zeiten mit Privatdarlehen den Verein am Leben gehalten haben, andererseits ihnen aber auch Kritik gebührt, weil genau das es jetzt ist, was den Verein im Würgegriff hält, ihm die Luft zum Atmen nimmt und ihn droht zu erdrosseln.

Uns läuft aus meiner Sicht die Zeit davon. Wir müssen unbedingt Wege und deren Auswirkungen diskutieren. Und wir müssen mutig und weise entscheiden, denn so wie bisher geht es nicht mehr weiter, ein "weiter so" darf es nicht geben, wenn wir das Erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollen.

Doch welche Möglichkeiten haben wir ? Ich sehe da drei:
1.) "Weiter so wie bisher ". Aus meiner Sicht die schlechteste aller drei Möglichkeiten weil sie sehr sicher in eine erneute Pleite führt. Wir düften dann ein paar Spielklassen tiefer vielleicht wieder anfangen, wenn sich denn überhaupt jemand fände, der das will ...

2.)Freiwilliger Rückzug in die Hessenliga. Eine Möglichkeit, ja, aber eigentlich völlig absurd. Wahrscheinlich würden wir alles verlieren. Den Trainer, die Mannschaft, viele Sponsoren, das Auestadion und noch vieles mehr. Der Spielbetrieb wäre sehr viel günstiger, die Löwenmannschaft auch, aber man müßte doch mittelfristig wieder das Ziel "Aufstieg in die Regionalliga" ausgeben, völlig grotesk also, zumal die Schulden und Altlasten erhalten blieben.

3.) Eine Planinsolvenz: Ja, da ist es das böse Wort, welches niemand sich traut in den Mund zu nehmen. Wir bekämen 9 Punkte abgezogen für die laufende Spielzeit, wären den größten Teil unserer Schulden los, gut für den Verein, schlecht für die Geldgeber in den Gremien. Wir hätten zumindest die Chance die Liga, Mannschaft, Sponsoren und Strukturen zu erhalten. Es wäre die Chance für einen geordneten Neuanfang.

Liebe Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, insbesondere wende ich mich jetzt an die, die uns mit Privatdarlehen unterstützt haben. Bitte ... , bitte gebt uns die Möglichkeit für einen Neuanfang mit Zukunftsperspektive. Lasst Euren Verein nicht einfach sang- und klanglos untergehen. Macht den Weg frei für einen neuen KSV ohne Altlasten, aber dafür mit Zukunft!

Das ist meine persönliche Sicht der Dinge. Ich weiß, dass diese Einigen nicht gefallen wird. Aber es ist wirklich zwei Minuten vor Zwölf. Wir müssen handeln - JETZT!

Grüße von Ecki
Die finanzielle Schieflage des KSV Hessen wird heute auch im kicker dargestellt.

Ecki und andere "Löwenherzen" haben in diesem speziellen Thread ja schon viele diskussionswürdige Überlegungen aufgeschrieben. Da aber z.B. Ecki´s 3 Vorschläge ("Weiter wie bisher"/Rückzug in die Hessenliga/"Planinsolvenz") entweder keine nennenswerte finanzielle Gesundung bringen - sodass sich die Lage weiter verschlimmert, weil die Schulden ständig weiter wachsen -(so die Alternativen 1 und 2) oder zumindest riskant im Hinblick auf den Fortbestand des KSV Hessen Kassel sind (Alternative 3, Antrag auf Insolvenzeröffnung), muss nach weiteren Alternativen zur Lösung (oder zumindest Teillösung) der Schieflage gesucht werden.
Wie auch schon mehrfach geschrieben wurde, wird die aktuelle, schwierige Situation durch einen Interessenkonflikt zusätzlich erschwert: Gönner/Großgläubiger des KSV sind zugleich Gremienmitglieder, die z.B. über die Stellung eines Antrags auf Insolvenzeröffnung entscheiden müssen. Dabei ist ihnen natürlich auch klar, dass ein entsprechendes Vorgehen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ausfall ihrer Forderungen führt. Andererseits: Was ist ein Rückforderungsanspruch wert, dessen vollständige Erfüllung jedenfalls kurz- bis mittelfristig völlig unrealistisch ist? Wenn in diesem Zusammenhang noch der Hinweis von Ecki beachtet wird, dass potentielle Sponsoren immer wieder zu erkennen geben, dass sie nicht in eine Altlastentilgung (sprich: ein "Fass ohne Boden") investieren wollen, ergibt sich für mich als zur Diskussion gestellte [u] Alternative: die Gönner, die Gremienmitglieder sind ( aber auch andere Gönner, die erhebliche Forderungen gegenüber dem Verein haben, ggf. auch die Stadt Kassel) erklären ihren Verzicht oder zumindest einen sehr großen Teilverzicht auf Rückzahlung ihrer Forderungen (vielleicht können die Geldgaben ja in Spenden umgewandelt werden, falls das möglich ist), um dem KSV Hessen Kassel neben der aktuell von Trainer und Mannschaft geleisteten sportlichen Weiterentwicklung mit vergleichsweise bescheidenen finanziellen Mitteln eine wirtschaftliche Konsolidierung zu ermöglichen. [/u] Das Ganze muss transparent ablaufen, damit auch für potentielle Sponsoren deutlich wird, wie der Verein nacheinem entsprechenden "Schuldenschnitt" finanziell da steht - und dass ihre Investition gegenwarts- und zukunftsorientiert wäre.
Die Stadt Kassel gehört mit an den runden Tisch, an dem eine tragfähige Lösung gefunden werden muss, mit der nicht nur notdürftige einige Löcher gestopft werden. Auch sie muss einen Beitrag leisten, zumal sowohl dem alten als auch dem neuen Oberbürgermeister klar ist, dass der KSV Hessen Kassel ein sportliches Aushängeschild mit hohem Bekanntheitsgrad ist. Der braucht nun Unterstützung von allen Seiten.
Zuletzt geändert von marinho am 20. Apr 2017, 17:10, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von Gonzo » 20. Apr 2017, 11:55

Eines ist klar: Egal was kommt, es muss so ehrlich und bodenständig sein, wie der Fußball von Cralle und dem Löwenrudel, der ja auch aus diesem Grund gerade so viele Sympathien hervorgerufen hat. Alles andere ist der Region auch nicht mehr zu vermitteln. Ich habe großes Zutrauen, dass die Krise überwunden werden kann, wenn man das Moment der Erhlich- und Bodenständigkeit berücksichtigt.
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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von esteban » 20. Apr 2017, 15:34

marinho hat geschrieben: Die finanzielle Schieflage des KSV Hessen wird heute auch im kicker dargestellt.
Jo.
Da hat man die finanzielle Krise des KSV jetzt also auch überregional wahrgenommen. Der Artikel selbst bezieht sich allerdings mehr auf den Vereinsappell zu Ostern und weniger auf die tatsächlichen Hintergründe wie sie hier bereits diskutiert werden. Trotzdem kann so etwas auch weitere Entwicklungen forcieren...

http://www.kicker.de/news/fussball/regi ... pannt.html

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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von Cpt. Knusper » 20. Apr 2017, 19:18

esteban hat geschrieben:Trotzdem kann so etwas auch weitere Entwicklungen forcieren...
Dein Wort in *** Ohren, wäre prima wenn es auch die richtigen Ohren erreichen würde!
Die Definition von "richtigen Ohren" bleibt jedem selbst überlassen...
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(M.Müller)

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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von MRSAP » 20. Apr 2017, 19:23

Tja guter Rat ist weiter teuer oder kostet den Kopf. Dass man sich dabei in mehr oder weniger guter Gesellschaft befindet: Geschenkt.

Jetzt heisst es einmal mehr: Nachdenken dass die Köpfe qualmen.

Und eines vielleicht als kleinen Denkanstoss: Eventuell liegt es auch daran, dass immer und immer wieder diesselben Gremien in den Entscheidungsstellen sitzen. Die Geister die ich rief. Mit der Brechstange hat es einmal nicht geklappt, vielleicht klappt es diesmal.

Wie an der Börse: Was mit einer Aktie nicht funktioniert, funktioniert auch mit 10000 Aktien nicht.

:roll: :roll: :roll:

westlöwe
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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von westlöwe » 20. Apr 2017, 19:48

Da ich mir sicher bin, dass das "Gremium" fleißig im Forum mitliest, sollte zeitnah (sehr zeitnah) endlich eine Reaktion darauf erfolgen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann steht etwas darüber in der HNA bzw. ET usw, welche sich dann als investigative Blätter feiern lassen!!!
Und Seitens des Vereins kann man mal wieder nur darauf reagieren anstatt endlich mal zu agieren!
Es wäre "GENAU JETZT" an der Zeit, Transparenz zu zeigen und mit Offenheit und Ehrlichkeit die Öffentlichkeit über den IST Zustand zu unterrichten, wie gesagt bevor es mal wieder andere tun :o

TiefImWesten
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Re: Quo vadis, KSV?

Beitrag von TiefImWesten » 20. Apr 2017, 20:19

Man man man, die gute sportliche Entwicklung wird überschattet von der wirtschaftlichen Schieflage. Wiedermal.
Die schlimmsten Fehler werden gemacht in der Absicht, einen begangenen Fehler wieder gutzumachen.
sagte einmal Jean Paul.

Die Absicht der Gönner, ihre Fehlkalkulation durch private Darlehen auszugleichen in allen Ehren, aber damit wurde der Koma-Patient KSV nur mühsam am Leben gehalten.

Und bei den ganzen wirtschaftlichen Fehlern in der Vergangenheit werden immer dieselben Namen im Kopf bleiben. Diese Gönner haben jetzt eigentlich nur noch 2 Möglichkeiten:

1. eigene Eitelkeiten hinten anstellen, die Darlehen in Spenden umwandeln und als "Sanierer" von der Komandobrücke abtreten um frische unverbrauchte Kräfte ranzulassen

2. an ihrem Posten kleben und die Darlehen einfordern und damit als Totengräber des (3.) KSV Hessen Kassel in die Geschichte eingehen


Sollten die von Ecki angemerkten Stimmen aus der hiesigen Wirtschaft stimmen und Sponsoren zögern mit ihrem Engangement aufgrund alter Zöpfe sollten diejenigen Personen sofort die Bahn freimachen.
Echte Fans mit Herzblut würden für ihren Verein dieses Opfer sicher bringen.

Ich befürchte jedoch, ohne den großen Gönner der gewisse Personen auszahlt und selber im Hintergrund bleiben möchte wird es dieses Szenario (1.) nicht geben...

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