Re: Die Online-Fan-Umfrage des KSV
Verfasst: 9. Aug 2016, 11:55
@MRSAP
Ich darf auch anerkennend feststellen, dass sich kaum jemand hier im Forum derart umfangreich und detailliert Gedanken um Konzepte für die Zukunft und Ursachen für die gegenwärtige Situation gemacht hat. Ich bin auch nicht pingelig, fände es aber gut, wenn Du in Deinem Eifer verbal nicht ganz so angriffslustig gegen andere User hier im Forum argumentieren würdest. Uns eint doch alle, dass wir in Sorge um den Verein sind. Unterschiedliche Meinungen sind erlaubt, aber es wäre schön, wenn Du im Tonfall so sachlich agieren würdest, wie es Deine Vorschläge sind.
Ich teile Fiesels Einwand bezüglich des kommerziellen Ansatzes nicht. Es geht eben nur übers Geld, mehr denn je in den letzten Jahren. Entweder man hat es und kann klotzen (Leipzig, Hoffenheim) oder hat unglaubliches Glück (Darmstadt), was man leider nicht kaufen oder pachten kann. Der KSV hat beides nicht.
Wenn man nun andere Beispiele anführt, muss man doch die Vergleichbarkeit hinterfragen: Freiburg hatte sich durch jahrelange Zugehörigkeit in den ersten beiden Ligen eine Basis geschaffen, die sich zu einem guten Teil selbst finanziert. In den letzten Jahren sind dort unglaublich viele Talente abgewandert, größtenteils für gutes Geld: Ginter, Toprak, Caligiuri, Kruse, Baumann und viele mehr. Und natürlich hatte man Leute wie Streich, die das eingenommene Geld wieder in vielversprechende Neue investiert haben. Das Know-How ist da, aber die Verantwortlichen mussten den Club nie aus der 4. Liga hochstemmen, sondern bewegten sich immer auf einem Niveau, wo man durch gutes Agieren zumindest den Absturz vermeiden konnte. Der KSV war zu weit unten, um sich mit einem solchen Verein vergleichen konnte.
Und Würzburg? Das dümpelte auch Jahrzehnte in den tiefsten Niederungen und nutzte dann eine eigene gute Phase und das schwache Niveau der Bayern-Liga und im letzten Jahr das Schwächeln der vermeintlichen Drittliga-Topclubs, um in die 2. Liga vorzustoßen. Wie dauerhaft und fundiert das alles ist, muss sich noch zeigen.
Es hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun, wen man feststellen muss, dass für den KSV die RL das mittelfristig maximal Mögliche ist. Entweder ist die Stadt zu klamm oder hat nicht die Fußball-Enthusiasten, um dem Verein stärker beizustehen. Konzepte sind gut und schön, aber ich habe den Eindruck, dass vielleicht auch einfach nicht die Leute mit der Begeisterung da sind, die man erreichen könnte. Ist die Region, mit ihren Unternehmern, Fans, Kommunen, einfach nicht nachhaltig für einen erfolgreicheren KSV zu begeistern? Aus der Distanz wirkt es so... Es gibt viele, für die Fußball nicht den Stellenwert hat wie für uns.
Das Phänomen ist ja weiß Gott nicht nur in Nordhessen zu Hause: Hier im Westen dümpeln so viele namhafte Vereine aus teilweise großen Städten in der Bedeutungslosigkeit herum: Aachen, Essen, Bonn, Krefeld-Uerdingen, Wuppertal, Remscheid, die träumen alle von der Vergangenheit und einer fernen Zukunft mindestens in der 3. Liga. Das soll kein Trost sein oder Grund, sich mit dem Status Quo zufrieden zu geben. Aber ich weiß nicht, ob ein qualifizierter Sportdirektor, eine engagierte Sponsoren-Ansprache, ein überzeugendes Konzept und eine stärkere Mitwirkung der Stadt weiterhelfen, wenn das grundsätzliche Interesse in weiten Teilen der Region fehlt. Wahrscheinlich könne wir uns hier noch so sehr den Kopf zerbrechen, aber in weiten Teilen Kassels und Umgebung ist es den Menschen vielleicht völlig wurscht, was aus dem KSV wird. In unserer Action- und Event-geprägten Zeit wirkt Fußball, Ins-Stadion-Gehen, wie das Briefmarkensammeln unserer Großväter, und dank Sky müssen wir ja auch gar nicht mehr raus...
Um den KSV nach oben zu bringen, ist es möglicherweise de denkbar schlechteste Zeitpunkt.
Was niemanden davon abhalten sollte, es nicht trotzdem zu versuchen...
Ich darf auch anerkennend feststellen, dass sich kaum jemand hier im Forum derart umfangreich und detailliert Gedanken um Konzepte für die Zukunft und Ursachen für die gegenwärtige Situation gemacht hat. Ich bin auch nicht pingelig, fände es aber gut, wenn Du in Deinem Eifer verbal nicht ganz so angriffslustig gegen andere User hier im Forum argumentieren würdest. Uns eint doch alle, dass wir in Sorge um den Verein sind. Unterschiedliche Meinungen sind erlaubt, aber es wäre schön, wenn Du im Tonfall so sachlich agieren würdest, wie es Deine Vorschläge sind.
Ich teile Fiesels Einwand bezüglich des kommerziellen Ansatzes nicht. Es geht eben nur übers Geld, mehr denn je in den letzten Jahren. Entweder man hat es und kann klotzen (Leipzig, Hoffenheim) oder hat unglaubliches Glück (Darmstadt), was man leider nicht kaufen oder pachten kann. Der KSV hat beides nicht.
Wenn man nun andere Beispiele anführt, muss man doch die Vergleichbarkeit hinterfragen: Freiburg hatte sich durch jahrelange Zugehörigkeit in den ersten beiden Ligen eine Basis geschaffen, die sich zu einem guten Teil selbst finanziert. In den letzten Jahren sind dort unglaublich viele Talente abgewandert, größtenteils für gutes Geld: Ginter, Toprak, Caligiuri, Kruse, Baumann und viele mehr. Und natürlich hatte man Leute wie Streich, die das eingenommene Geld wieder in vielversprechende Neue investiert haben. Das Know-How ist da, aber die Verantwortlichen mussten den Club nie aus der 4. Liga hochstemmen, sondern bewegten sich immer auf einem Niveau, wo man durch gutes Agieren zumindest den Absturz vermeiden konnte. Der KSV war zu weit unten, um sich mit einem solchen Verein vergleichen konnte.
Und Würzburg? Das dümpelte auch Jahrzehnte in den tiefsten Niederungen und nutzte dann eine eigene gute Phase und das schwache Niveau der Bayern-Liga und im letzten Jahr das Schwächeln der vermeintlichen Drittliga-Topclubs, um in die 2. Liga vorzustoßen. Wie dauerhaft und fundiert das alles ist, muss sich noch zeigen.
Es hat nichts mit Bequemlichkeit zu tun, wen man feststellen muss, dass für den KSV die RL das mittelfristig maximal Mögliche ist. Entweder ist die Stadt zu klamm oder hat nicht die Fußball-Enthusiasten, um dem Verein stärker beizustehen. Konzepte sind gut und schön, aber ich habe den Eindruck, dass vielleicht auch einfach nicht die Leute mit der Begeisterung da sind, die man erreichen könnte. Ist die Region, mit ihren Unternehmern, Fans, Kommunen, einfach nicht nachhaltig für einen erfolgreicheren KSV zu begeistern? Aus der Distanz wirkt es so... Es gibt viele, für die Fußball nicht den Stellenwert hat wie für uns.
Das Phänomen ist ja weiß Gott nicht nur in Nordhessen zu Hause: Hier im Westen dümpeln so viele namhafte Vereine aus teilweise großen Städten in der Bedeutungslosigkeit herum: Aachen, Essen, Bonn, Krefeld-Uerdingen, Wuppertal, Remscheid, die träumen alle von der Vergangenheit und einer fernen Zukunft mindestens in der 3. Liga. Das soll kein Trost sein oder Grund, sich mit dem Status Quo zufrieden zu geben. Aber ich weiß nicht, ob ein qualifizierter Sportdirektor, eine engagierte Sponsoren-Ansprache, ein überzeugendes Konzept und eine stärkere Mitwirkung der Stadt weiterhelfen, wenn das grundsätzliche Interesse in weiten Teilen der Region fehlt. Wahrscheinlich könne wir uns hier noch so sehr den Kopf zerbrechen, aber in weiten Teilen Kassels und Umgebung ist es den Menschen vielleicht völlig wurscht, was aus dem KSV wird. In unserer Action- und Event-geprägten Zeit wirkt Fußball, Ins-Stadion-Gehen, wie das Briefmarkensammeln unserer Großväter, und dank Sky müssen wir ja auch gar nicht mehr raus...
Um den KSV nach oben zu bringen, ist es möglicherweise de denkbar schlechteste Zeitpunkt.
Was niemanden davon abhalten sollte, es nicht trotzdem zu versuchen...