Spatzen - das ist der Spitzname für die Einwohner von Ulm und auch für die Fußballer des SSV. In der Tierwelt ist das Kräfteverhältnis zwischen dem possierlichen Vögelchen und der stolzen Großkatze klar definiert - im Fußball ist es nicht ganz so eindeutig. So begegnen sich die beiden Teams des SSV und des KSV am Freitagabend als Tabellennachbarn. Die Löwen aus Kassel stehen auf Rang sieben mit 44 Punkten, die Spatzen aus dem Südwesten des Landes befinden sich mit einem Zähler weniger auf Position acht.
Der Aufsteiger spielt eine gute Saison und sollte normalerweise mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben. Seit vier Partien hat der SSV Ulm nicht mehr verloren, spielte dabei allerdings auch dreimal Unentschieden. Wie stark der Traditionsclub - gerade zu Hause im Donaustadion - ist, musste Mitte März der Aufstiegsaspirant Elversberg erfahren: Die Saarländer unterlagen in Ulm mit 1:2. Auch bei den von Ex-Löwen-Trainer Matthias Mink trainierten Steinbachern brachten die Ulmer zuletzt einen Punkt mit und spielten 0:0.
Den Höhepunkt in ihrer Vereinsgeschichte erlebten die Spatzen 1999, als sie als Zweitliga-Aufsteiger direkt in die erste Bundesliga durchmarschierten. Allerdings musste der SSV, nach einem durchaus passablen Start, direkt danach wieder zurück in Liga zwei. Durch das Abenteuer Bundesliga gab es finanzielle Turbulenzen an der Donau, die hin zu einer Insolvenz und dem Sturz in die Verbandsliga führten.
Oliver Zehe
Veröffentlicht: 06.04.2017
