Die Erfolgsbilanz der Rheinländer ist lang: 1962, 1964 und 1978 Deutscher Meister - 1968, 1977, 1978 und 1983 DFB-Pokalsieger. 1986 wäre man sogar fast Europapokalsieger geworden, scheiterte im UEFA-Cup Finale erst an Real Madrid. Toni Schumacher, Pierre Littbarski, Uwe Bein und Klaus Allofs - die Kölner hatten eine tolle Mannschaft zur Verfügung.
Hans Schäfer, neben Horst Eckel der einzig noch lebende Weltmeister von 1954, Wolfgang Overath und der kürzlich verstorbene Hannes Löhr sind die großen Club-Ikonen, die ihrem Verein auch nach der aktiven Laufbahn noch als Trainer oder Funktionär gedient haben. Zuletzt war es "Poldi" Lukas Podolski, einem der Protagonisten des Sommermärchens 2006, der als echtes Eigengewächs zur Kult-Figur in der Dom-Stadt aufstieg. In sechs Spielzeiten gelangen "Poldi" 79 Liga-Tore in 169 Spielen für die Geißböcke, in der Nationalmannschaft kam er bis heute auf 48 Treffer in 127 Spielen. Nur Miro Klose (71) und Gerd Müller (68) haben im DFB-Trikot mehr Tore erzielt.
Nach einigen Jahren in der Zweitklassigkeit spielen die Rheinländer wieder seit 2014 in der Bundesliga. Mit Trainer Peter Stöger und Sportdirektor Jörg Schmadtke wird in der schnell euphorischen Domstadt nachhaltig und erfolgreich gearbeitet. Die Spielzeit 2015/16 beendete der FC auf Rang neun - die beste Platzierung seit 24 Jahren. Es gibt nur wenige Bundesliga-Standorte, die stimmungsvoller sind, als die Arena in Müngersdorf. Jedes Heimspiel kommen 50.000 Zuschauer in das Stadion und sorgen dort für Gänsehaut.
Am Dienstag gastiert Köln also bei den Löwen. Beide Teams konnten am vergangenen Wochenende überzeugen, Köln spielte vor mehr als 80.000 Zuschauern in Dortmund 2:2, Anthony Modeste und Milos Jojic erzielten die Treffer für die Rheinländer. Der Vizemeister brauchte einen Freistoß von Marco Reus eine Viertelstunde vor Spielende, um wenigstens noch einen Punkt gegen die starken Kölner zu retten. Aber auch der KSV wußte zu gefallen, bezwang den 1. FC Saarbrücken mit 1:0, das Tor machte Marco Dawid.
Alle Löwen freuen sich nun auf das große Duell mit dem Bundesligisten. Trainerteam, Spieler und der ganze Verein fiebern dem Spiel unter Flutlicht entgegen und freuen sich auf einen stimmungsvollen Fußballabend. Die letzten Spiele gegen Bundesligisten sorgten immer für ein volles Haus in Kassel. Klar, im Pokal gegen Hannover 96 war das Auestadion im August 2015 mit 18.500 Zuschauern ausverkauft. Aber auch die letzten Freundschaftsspiele waren super besucht. Gegen Borussia Dortmund kamen 2014 fast 15.000 Fans, gegen den Hamburger SV ein Jahr später 12.000. Auch diesmal wird das Auestadion gut gefüllt sein, der Vorverkauf ist sehr gut gelaufen, alle freuen sich auf eine große Kulisse. Alles ist also angerichtet für ein tolles Saisonfinale im Auestadion!
Oliver Zehe
Veröffentlicht: 16.05.2016
