Die Löwen auf "Zupplers" Spuren

Letztes Heimspiel fĂŒr den KSV gegen SaarbrĂŒcken

Auf zum letzten Liga-Heimspiel! Am Samstag (14 Uhr) empfangen die Löwen noch einmal einen der attraktivsten Gegner in der Regionalliga Südwest, den ruhmreichen 1. FC Saarbrücken. Die Löwen wollen mit einem attraktiven Spiel Werbung in eigener Sache machen, denn bereits am Dienstag (17. Mai, 19 Uhr) wartet mit dem 1. FC Köln der nächte Kracher auf den KSV.

Zugegeben: Die großen Zeiten des FCS sind lange vorbei. 1963 waren die Saarländer Gründungsmitglied der Bundesliga, spielten zuletzt vor 23 Jahren im Oberhaus. Noch erfolgreicher waren die Blau-Schwarzen Anfang der fünfziger Jahre, als sie zu den stärksten Teams in Europa zählten. 1952 wurde der FCS fast Deutscher Meister, scheiterte im Finale gegen den VfB Stuttgart nur ganz knapp mit 2:3.

Das alles ist verdammt lange her. Genauso wie die großen Zweitliga-Duelle mit den Löwen in den achtziger Jahren. Unvergessen der brütend warme Augustabend im Jahr 1983, als der FCS vor 20.000 Zuschauern im Ludwigspark als Neuling lange gegen die Löwen 1:0 führte. Die hatten damals große Ambitionen, in die Bundesliga aufzusteigen. Es sah nicht gut aus, als Trainer Jörg Berger in der 77. Minute die Löwen-Legende Helmut Hampl, von vielen "Zuppler" genannt, einwechselte. Doch dann kam das unfassbare. Mit seinem ersten Ballkontakt, eine Minute später, erzielte der dunkelhaarige Stürmer den Ausgleich, mit dem zweiten in der 79. Minute die Führung. In der 82. Minute gelang Hampl sogar das 3:1. Als Einwechselspieler ein Hattrick in nur vier Minuten - das ist bis heute Rekord im deutschen Profifußball.

Anfang November 2015 begab sich Helmut Hampls jüngste Tocher Viviane auf die Spuren ihres Papas und folgte den Löwen in den Ludwigspark - und wurde zum Glücksbringer. 1:0 gewann der KSV damals kurz vor Schluß durch ein Tor von Benjamin Girth. Viviane drückte den Löwen fest die Daumen und unterstützte das Medienteam sogar noch beim Liveticker. Die Presseleute der Löwen steckten im Stau und kamen erst zur Halbzeit in der Saar-Metropole an. Viviane war rechtzeitig da und versorgte die in Nordhessen verbliebenen Mitglieder des Presseteams über ihr Smartphone mit allen wichtigen Informationen.  

Es war eins der letzten Spiele im alten Ludwigspark. Inzwischen wird die alte Betonschüssel mit Laufbahn abgerissen und macht einem kleinen, aber feinem, reinen Fußballstadion Platz. Deshalb musste der FCS zuletzt nach Völklingen ausweichen. Vielleicht auch ein Grund dafür, das die Saarländer nicht mehr richtig in Schwung kommen und inzwischen nur noch einen Punkt mehr als die Löwen haben und auf Rang sieben stehen. Zuletzt gab es im Derby gegen den FC Homburg eine bittere 2:3-Niederlage. Ein weiteres Manko für den FCS: In der Vorsaison scheiterten die Saarländer erst im Elfmeterschießen an Kickers Würzburg, verpassten ganz knapp den Sprung in die 3. Liga. Und während die Kickers inzwischen von ganz anderen Sachen träumen, sind die Saarbrücker Leidtragender des ungerechten Aufstiegsmodus, den der Verband den Viertligisten aufgedrückt hat.

Für den KSV also eine gute Gelegenheit, durch einen Sieg am FCS vorbei zu ziehen. Und dabei kräftig Werbung in eigener Sache zu machen. Denn am Dienstag, dem 17. Mai, kommt der 1. FC Köln ins Auestadion, also endlich mal wieder ein attraktiver Bundesligist zu Gast bei den Löwen. Fehlen wird den Löwen am Samstag Sergej Evljuskin, er ist gelbgesperrt.

Auch wenn in dieser Saison nicht alles klappte: Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Mannschaft gesteigert - nochmal ein guter Grund am Samstag gegen einen attraktiven Gegner ins Auestadion zu gehen.

Oliver Zehe

Veröffentlicht: 13.05.2016

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