"Die Chance auf einen Bundesligisten im Auestadion kriegt man nicht alle Tage"

"Die Chance auf einen Bundesligisten im Auestadion kriegt man nicht alle Tage"

Wiedersehen mit alten Freunden

Spätestens seit Veröffentlichung seines Buches „Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“ wissen alle Löwen, dass Sergej Evljuskins Karriere eng mit dem VfL Wolfsburg verbunden ist. 2003 wechselte er als B-Jugendlicher von Braunschweig nach Wolfsburg, ab 2006 spielte er als A-Jugendlicher für den VfL Wolfsburg II in der Oberliga Nord. Nebenbei durchlief Sergej sämtliche Jugendnationalmannschaften. 2006 unterschrieb er dann auch einen Profivertrag bei den Wölfen. Trainer war damals Klaus Augenthaler. Zu einem Einsatz in der 1. Mannschaft des VfL kam es aber nie und so verließ Sergej Evljuskin 2010 Wolfsburg. Das Retterspiel der Löwen gegen die Wölfe am 8. August ist aber Anlass genug, noch einmal mit „Siggi“ über seine Zeit beim VfL zu sprechen.

KSV: Verfolgst du eigentlich heute noch die Geschehnisse in Wolfsburg mit einem besonderen Augenmerk?

Sergej Evljuskin: Natürlich verfolge ich noch was beim VfL passiert. Ich schaue aber mehr auf die zweite Mannschaft, weil ich da noch 1-2 Spieler kenne. In Wolfsburg herrscht ansonsten eine hohe Fluktuation, auch in den 7 Jahren die ich dort war.

Etwas ganz Besonderes war für mich das Relegationsspiel gegen Eintracht Braunschweig. In bin ja in Braunschweig aufgewachsen und habe beim Braunschweiger SC angefangen Fußball zu spielen. Das Spiel war für die ganze Region ein besonderes Spiel. In meiner Brust schlugen zwei Herzen, ich wusste am Anfang nicht, wem ich die Daumen drücken soll.

KSV: Gibt es in der heutigen Mannschaft noch Spieler, mit denen du damals zusammen auf dem Platz gestanden hast?

Sergej Evljuskin: Ich kenne noch Robin Knoche. Robin war noch Jugendspieler als ich in Wolfsburg war, er ist ja ein paar Jahre jünger als ich. Er war A-Jugendlicher als ich bei den Amateuren war.

Diego Benaglio ist zum Sommer weggegangen, er war damals im Kader der 1. Mannschaft.

Bei meinen ersten Trainingseinheiten waren Spieler wie Diego Klimowicz, Simon Jentzsch oder Edin Dzeko mit dabei. Die kennt von den jungen Spielern bei uns schon keiner mehr, vielen sind sie aber noch ein Begriff.

KSV:  Wie ist es für dich jetzt gegen deinen alten Verein in einem Retterspiel auf dem Platz zu stehen?

Es ist immer etwas Besonderes, gegen einen Bundesligisten zu spielen. Seit ich aus Wolfsburg weg bin, habe ich immer nur gegen die zweite Mannschaft des VfL gespielt. Gegen die Profis ist es das erste mal nach meinem Wechsel. Man freut sich immer, sich mit einer Bundesligamannschaft messen zu können. Wir sind der letzte Härtetest, bevor es für Wolfsburg gegen Eintracht Norderstedt geht.

Es wäre ein besonderes Erlebnis hinten gegen einen Weltklassespieler wie Mario Gomez spielen zu können. Das wäre für mich ein Highlight und für unsere jungen U19 Spieler noch viel mehr.

KSV: Warum sollte das Spiel auch ein Highlight für die Kasseler Fußballfans sein?

Sergej Evljuskin:  Wir haben ein gutes Signal gegen Mannheim gesendet, da sieht man was mit Unterstützung der Fans alles möglich ist. Das merkt man auch als Spieler, wenn die Stimmung im Stadion gut ist und der Support von den Rängen kommt. Es wäre schön, wenn diese Unterstützung auch gegen Wolfsburg da ist.

Und die Chance auf einen Bundesligisten im Auestadion kriegt man nicht alle Tage.

 

Veröffentlicht: 03.08.2017

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Datum des Ausdrucks: 17.04.2024