Thomale bleibt ein Löwe

TRAINERFRAGE
Der Blick zurück ist nicht sein Ding. „Immer nach vorne schauen“, sagt Hans-Ulrich Thomale. Am Wochenende nach der Vorentscheidung in der Meisterschaft ist deshalb gestern beim KSV Hessen Kassel die Entscheidung in der Trainerfrage gefallen: Thomale wird den Fußball-Oberligisten auch in den kommenden zwei Spielzeiten betreuen.
„Nach der Enttäuschung gegen Erzhausen war der Zeitpunkt für eine Entscheidung gekommen. Ich will ein Zeichen setzen“, sagt der Fußball-Lehrer.

Aufbauen, weiterhelfen, Strukturen verbessern - eben den Blick nach vorne richten: Das hat der 59-Jährige sich vorgenommen. Denn eins macht Thomale auch im Augenblick der Vertragsverlängerung klar: „Wir hätten die Chance, in die Regionalliga aufzusteigen, gerne wahrgenommen. Aber man muss auch sehen, dass wir eigentlich noch nicht so weit sind. Die Voraussetzungen, stabil in der dritten Liga drinzubleiben, sind noch nicht gegeben.“ Vieles müsse erst noch verbessert werden im Umfeld oder bei den Trainingsbedingungen. „Unsere Mittel sind beschränkt. Wir müssen kleine Schritte gehen. Aber ich werde Jens Rose dabei zur Seite stehen“, sagt Thomale.

Das gute Verhältnis zum KSV-Vorsitzenden war neben der Tatsache, dass Thomale mittlerweile seit 14 Jahren seinen Hauptwohnsitz in Kassel hat, Hauptbeweggrund für die Fortsetzung seiner Arbeit bei den Löwen. Auch wenn Thomale keinen Hehl daraus macht, „dass ich sehr gerne noch einmal ins Ausland gewechselt wäre“. Im Falle eines lukrativen Angebotes würden die Hessen ihrem Coach allerdings auch keine Steine in den Weg legen.

Jens Rose freut sich jedenfalls, einen Mann weiter an den Verein gebunden zu haben, „der einfach zu uns passt“. Und Rose erhofft sich durch Thomales professionelle Arbeit größere Unterstützung aus der Region - gerade auch bei den Sponsoren.

Erste Aufgabe aber wird es sein, eine schlagkräftige Mannschaft für die kommende Saison zusammenzustellen. „Darmstadt war die kompakteste Mannschaft der Saison. Dahin müssen wir auch kommen“, sagt Thomale. Damit Fehler wie bei Erzhausens spätem Ausgleich in Zukunft nicht mehr vorkommen. Das Gerüst dafür steht bereits mit Spielern wie Libero Schönewolf oder den Stürmern Bauer und Cesar. Doch einige wichtige Fragen sind zu klären. Vor allem natürlich, was mit Slawomir Chalaskiewicz wird. Aber auch der Verbleib einiger weiterer Spieler ist offen. „Wenn das geklärt ist, müssen wir sehen, wo wir Verstärkung brauchen.“ Für das Ziel, das beim Blick nach vorn natürlich weiterhin gilt: Der KSV Hessen will wieder in die Regionalliga!

<i>(Frank Ziemke/HNA-Sportredaktion, 25.05.2004)</i>

NICHT DAS ENDE
<b>Frank Ziemke über Thomales Verlängerung</b>

Der Zeitpunkt ist gut gewählt: Gerade erst ist die Vorentscheidung in der Meisterschaft gegen den KSV Hessen gefallen. Doch durch die Vertragsverlängerung mit Hans-Ulrich Thomale um gleich zwei Jahre machen die Löwen klar: Dies ist nicht das Ende!

Mit dem Trainer hat der Verein einen echten Profi in den Reihen. Seine Arbeit sollte die Hessen weiter nach vorne bringen. Und keine Frage: Arbeit gibt es genug! Die Trainingsbedingungen verbessern, den Kader weiter verstärken, den Finanzrahmen erweitern. Denn bei aller Trauer über den verpassten Aufstieg: Die Regionalliga ist ein großer Sprung. Vorjahresmeister Eschborn, gerade erst wieder abgestiegen, dient da als mahnendes Beispiel.

Der KSV Hessen muss deshalb langfristiger denken. Der Zweijahresvertrag für Thomale ist so ein Schritt in die richtige Richtung. Und der Anfang für einen weiteren Angriff auf das große Ziel: Aufstieg!

Veröffentlicht: 25.05.2004

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