Geduld bewiesen

Geduld bewiesen

KSV Hessen - SC 07 Idar-Oberstein 3:0 (0:0)
<p>Der KSV Hessen Kassel hat sein letztes Heimspiel in diesem Jahr gegen den SC Idar-Oberstein glatt mit 3:0 gewonnen. Vor 4.000 Zuschauern im Auestadion erzielten Ricky Pinheiro (49. und 87.) und Tobias Damm (89.) die Tore. Damit festigten die L&ouml;wen ihren dritten Tabellenplatz.</p>

Ein rauschendes Fußballfest war nicht zu erwarten. Idar-Oberstein, bisher die einzige Mannschaft in der Regionalliga Südwest ohne Auswärtsniederlage, kassierte in neun Spielen auf fremden Platz ganze vier Gegentore. „Wir wussten, dass es ein Geduldspiel wird“, räumte KSV-Trainer Uwe Wolf ein. Und dieses Geduldspiel gewann seine Mannschaft am Ende mit Bravour. „Wir müssen gegen diesen Gegner in Führung gehen, egal wann“, forderte Wolf vor dieser wichtigen Partie. Und die Mannschaft tat alles, um gegen den Abwehrriegel aus der Edelsteinstadt nicht ins offene Messer zu laufen, aber gleichzeitig eine gewisse Dominanz unter Beweis zu stellen. So blieben zwar Chancen zunächst Mangelware, dennoch sahen die Zuschauer ein interessantes Spiel auf taktisch gutem Niveau. Beide Mannschaften spielten hochkonzentriert und lieferten erstaunlich wenig Fehler ab. So gab es in der ersten Halbzeit eine Chance auf beiden Seiten: In der 42. Minute verlor Idar-Oberstein zum ersten Mal im eigenen Strafraum den Überblick, doch Ricky Pinheiro spitzelte den Ball knapp am rechten Torpfosten vorbei. Besser noch die Möglichkeit für die Gäste: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit stand Ferhat Gündüz, die einzige Sturmspitze des SC, im Fünfmeterraum plötzlich völlig frei, köpfte aber an den linken Torpfosten. „Das war für uns ein Wachmacher“, sagte KSV-Coach Uwe Wolf später. „Wenn der reingeht, ist es schwer, gegen uns zu gewinnen“, ärgerte sich dagegen Gäste-Coach Sascha Hildmann über die verpasste Gelegenheit. Ansonsten fand das Spiel zunächst im Mittelfeld statt, der KSV war optisch überlegen, kam aber nur bis zum Strafraum des SC Idar-Oberstein. Dabei gingen die Löwen freilich nicht volles Risiko, sondern lauerten geduldig auf ihre Möglichkeiten. „Kassel wartete auf unsere Fehler“, stellte Gäste-Coach Sascha Hildmann fest.  

Tobias Damm, später Schütze des 3:0, beim Kopfball
Tobias Damm, später Schütze des 3:0, beim Kopfball
Foto: Eick Rösch

Die entscheidende Wendung nahm das Spiel in der 49. Minute. Eine Flanke von Nico Hammann konnte Ricky Pinheiro im Strafraum unbedrängt mit dem Knie annehmen und schoss zur Löwen-Führung ein. Damit war das Defensiv-Konzept der Gäste Makulatur, die Löwen konnten nun ganz geduldig auf weitere Beute lauern. Und das taten sie vortrefflich. Immer wieder sorgte der eingewechselte Tobias Damm für Gefahr, spähte die nun immer größer werdenden Lücken im Obersteiner Abwehrriegel auf. „Genau das ist meine Stärke“, freute sich der gebürtige Homberger später. Fast zwangsläufig entwickelten sich Gelegenheiten für den KSV, fast jede wurde durch Damm eingeleitet oder abgeschlossen. Zunächst kam er noch einen Schritt zu spät oder sprang nach einer Ecke knapp am Ball vorbei, bevor die heiße Endphase der Löwen eingeleitet wurde. In der 86. Minute flankte Damm von links in die Mitte, Ingmar Merle legte ab und „Taka“ Gundelach knallte die Lederkugel an die Unterkante der Latte. Nur vierzig Sekunden später dann doch die Vorentscheidung: Wieder flankte Damm von links und erneut traf Ricky Pinheiro, bereits sein viertes Tor im November. „Eigentlich brauche ich gar keine Winterpause, von mir aus kann es gleich weiter gehen“, strahlte der Torschütze nach dem Spiel. Doch die Partie war damit noch nicht vorbei. Zwei Minuten später belohnte sich Tobias Damm für seine starke Leistung und knallte den Ball aus kurzer Distanz mit Gewalt zum 3:0 in die Maschen. „Manchmal muss man mit dem Kopf durch die Wand“, schmunzelte Damm. Der Stürmer kassierte später noch ein Sonderlob von seinem Trainer: „Er hat schon zuletzt richtig stark gespielt, für ihn freut mich dieses Tor besonders.“ Drei Tore gegen die Defensivstrategen aus Idar-Oberstein, die zuvor in neun Auswärtsspielen vier Gegentore kassiert haben. „Kassel hat das geschafft, was bisher kein anderer geschafft hat“, gratulierte Hildmann nach dem Spiel. 

Während Uwe Wolf auf der Pressekonferenz schon frohe Weihnachten wünschte und sich gemeinsam mit Pressesprecher Torsten Pfennig bei allen Mitarbeiter, Fans und Sponsoren bedankte, muss die Mannschaft noch einmal in diesem Jahr ran. Am kommenden Samstag (14 Uhr) gibt es das Prestigeduell beim SV Waldhof Mannheim. 

Oliver Zehe 

 

Hessen Kassel – SC Idar-Oberstein  3:0 (0:0) 

Kassel: Nulle – Gundelach, Rahn, Müller, Hammann – Gaede, Becker – Mayer, Marz (77. Merle), Pinheiro (90+1 Schmeer) – Henel (55. Damm).

Reserve: Schlöffel (Tor) – Dieck, Dawid, Riske. 

Idar-Oberstein: Adami – Maurer, Schunck, Garlinski, Vetter – Lawnik (85. Stutz), Lehmann (60. Schmell)– Schwartz (78. Cordier), Medjedovic, Wischang - Gündüz 

Z: 4.000 - Schiedsrichter: Reichel (Sindelfingen) 

Tore: 1:0 Pinheiro (49.), 2:0 Pinheiro (87.), 3:0 Damm (89.). 

Gelbe Karten: Hammann, Pinheiro, Damm – Schunck, Lawnik

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Veröffentlicht: 24.11.2012

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Datum des Ausdrucks: 16.04.2024