4:0-Erfolg über Griesheim sorgt für einen Hauch Glückseligkeit

MUSS FREUDE BEIM FUSSBALL HABEN
Thorsten Bauer und Slawomir Chalaskiewicz lagen sich nach dem Führungstreffer selig in den Armen, Julio Cesar wurde nach seinem Tor zum 4:0-Endstand von den Kameraden fast erdrückt, und Rudi Istenic bekam beim Abgang in die Kabine von Bauer sogar ein Küsschen auf die Wange gedrückt.
Alle hatten sich lieb nach dem erwartet klaren Heimerfolg gegen Viktoria Griesheim. Kein Sieg mit Hängen und Würgen, keine Pleite wie gegen Waldmichelbach - der Löwen-Express fährt wieder fröhlich auf dem Aufstiegsgleis Richtung Regionalliga.

Die aufwallende Glückseligkeit trübte allerdings bei Trainer Hans-Ulrich Thomale nicht den Blick für die Realität. "Man kann nicht 90 Minuten Tempofußball spielen, aber heute hätten wir noch etwas mehr für unser Torverhältnis machen können", monierte der Löwen-Coach. Die verpassten Großchancen zu Spielbeginn und das unkonzentrierte Angriffsspiel nach dem Wechsel stützen diese Aussage Thomales.

Dabei hatte der Trainer sein taktisches Konzept voll auf verstärkten Angriffsschwung ausgerichtet. Zu den beiden etatmäßigen Stürmern Bauer und Cesar war der flinke Linksaußen Matthias Rudolph als dritte Spitze nach vorne beordert worden. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Gut gemeinte Ansätze zu Dribblings verpufften meist, weil Rudolph in den Zweikämpfen noch zu wenig Durchsetzungsvermögen zeigt. "Aber er ist jung und bringt alle Fähigkeiten mit", betont Thomale.

Sicherlich hofft der Löwen-Dompteur bei Rudolph in der Meisterschafts-Endphase auf eine ähnliche Leistungssteigerung, wie sie andere seiner Schützlinge aufweisen.

Wie Nico Radler, der nach langer Zwangspause als defensiver Mittelfeldstratege ein ums andere Mal voll überzeugt. Oder Artur Tews, der sich auf der rechten Seite zum gefährlichen Flügelmann entwickelt hat. Souverän im Abwehrverhalten und zielstrebig im Spiel nach vorn. Ein Vorbereiter mit hoher Effektivität.

Diese kann man jetzt auch dem einstigen Sorgenkind bescheinigen. Rudi Istenic, verfrüht als Stehgeiger und Fehleinkauf abgeschrieben, hat sich freigekämpft. "Ein Mann mit strategischen Fähigkeiten" (Thomale), der durch Einsatzfreude und Zuspielpräzision auch gegen Griesheim etliche gute Szenen hatte. "Man muss Freude beim Fußball haben. So wie ich jetzt. Ich merke zwar, dass mir noch ein bisschen was fehlt, aber bald habe ich auch diesen Rückstand wieder wettgemacht", verspricht der Slowene.

Das wäre wichtig für den KSV Hessen, denn, so Trainer Thomale: "Wir müssen uns in nächster Zeit noch weiter verbessern. Erst wenn wir die Aufgaben beim FSV Frankfurt und in Ober-Roden gut überstehen, sind wir weiter ganz vorne mit dabei".

<i>(Rolf Wiesemann/HNA-Sportredaktion, 05.04.2004)</i>


SPIELER DES TAGES
<b>Artur Tews</b>

Er hat es geschafft. Seit Hans-Ulrich Thomale bei den Löwen auf der Trainerbank sitzt, gehört Artur Tews dort zum Stammpersonal. Schnellfüßig und einsatzfreudig - Woche für Woche bestätigt der 22-Jährige auf der rechten Außenbahn das Vertrauen des Trainers.

So wie am Samstag gegen Viktoria Griesheim, als er den Treffer von Slawomir Chalaskiewicz mustergültig vorbereitete. Tews war im Sommer vom Ligakonkurrenten KSV Baunatal zum KSV Hessen gestoßen. Eigentlich als Abwehrmann geholt, glänzt er inzwischen hauptsächlich in der Offensive.

Ein Tor ist ihm bei seinen 23 Einsätzen zwar noch nicht gelungen, dafür aber gilt er als exzellenter Vorbereiter. Tews lebt in Homberg. An der Uni Kassel studiert er Wirtschaftswissenschaften.

<I>(BRE/HNA-Sportredaktion, 05.04.2004)</i>

Veröffentlicht: 05.04.2004

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2024