KSV Hessen - Griesheim 4:0. Nur eine Halbzeit lang überzeugten die Löwen

EIN PFLICHTSIEG OHNE GLANZ
Darmstadt und Fulda hatten in ihren Oberliga-Partien am Freitagabend vorgelegt, der KSV Hessen zog am Samstag nach. 4:0 (3:0) gegen Schlusslicht Griesheim.
Kein Erfolg mit Glanz und Gloria, aber ein Pflichtsieg, der zumindest vom Ergebnis her den Löwen-Anhang zufriedenstellen konnte. Das 1:1 gegen Waldmichelbach, der Verlust zweier Punkte, hatte die Löwen aufgestachelt.

Und sie hatten ihre Lektion gelernt. Um ja nicht wieder die erste Halbzeit zu verbummeln, legte der Favorit los wie die Feuerwehr. In den ersten fünf Minuten brannte es gleich dreimal lichterloh im Strafraum der Südhessen, doch Thorsten Bauer (zweimal) und Julio Cesar konnten beste Chancen nicht verwerten. "Bleiben diese Gelegenheiten bei einem stärkeren Gegner ungenutzt, läufst du ihnen am Ende wieder vergeblich hinterher", kritisierte KSV-Trainer Hans-Ulrich Thomale die mangelhafte Ausbeute seiner Sturmspitzen. Dass aber auf die beiden Torgaranten Verlass ist, zeigte sich im weiteren Verlauf der ersten Hälfte.

Das Bemühen des KSV, die auf Abseits spielende Griesheimer Abwehr mit hohen Bällen und schnellem Flügelspiel auszuhebeln, war von Erfolg gekrönt. Und das gleich doppelt. Nach 23 Minuten nutzte Bauer ein kurzes Zuspiel des kampf- und laufstarken Slawomir Chalaskiewicz zum Führungstreffer. Sechs Minuten später verwertete der Pole selbst eine genaue Hereingabe von Artur Tews mit einem Schlenzer zum 2:0. Da wars um die Minimalhoffnungen der Gäste schon geschehen, die vor der Pause noch das 0:3 durch einen von Christoph Keim verwandelten Freistoß vom linken Strafraumeck hinnehmen mussten.

Alles in allem eine erste Halbzeit, in der die positiven Aspekte im Spiel der Löwen noch überwogen. Das druckvolle Angriffsspiel, die gute Mittelfeldarbeit von Rudi Istenic und Nico Radler, die aufmerksame Deckungsreihe, in der sich besonders Markus Krause nach seinem Elfmeter-Patzer gegen Waldmichelbach bemühte, diesen Lapsus vergessen zu machen, das alles ließ noch einiges für Durchgang zwei erhoffen.

Doch diese Hoffnung trog. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zusehens. Das KSV-Spiel stockte, wurde fehlerhafter und zerfiel schließlich in Einzelaktionen. "Nach schönen Spielzügen und Toren war dann auch wieder Kreisklasse dabei", monierte Thomale den Leistungsabfall in seinem Team. Das sorgte dann allerdings doch noch für einen weiteren Höhepunkt. In Person des kleinen Julio Cesar de la Rosa. Der Brasilianer jagte in der 64. Minute den Ball nach einer hohen Flanke von Chalaskiewicz aus spitzem Winkel zum 4:0 ins Griesheimer Tor. Der Jubel des Torschützen war verständlich, schließlich war es der erste Treffer Cesars seit dem 5:1 gegen Bernbach am 3. Mai 2003.

<i>(Rolf Wiesemann/HNA-Sportredaktion, 04.04.2004)</i>

Veröffentlicht: 04.04.2004

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024