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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Enttäuschung auf ganzer Linie

KSV HESSEN - WALDMICHELBACH
Der Höhenflug war gewaltig, wenn auch nur kurz. Der Aufprall jetzt umso heftiger. Nur eine Woche nach dem 4:3-Triumph in Darmstadt wurde Fußball-Oberligist KSV Hessen Kassel gestern im heimischen Auestadion durch ein 1:1 (0:0) gegen Eintracht Waldmichelbach aus allen Träumen gerissen.
Enttäuschung auf der ganzen Linie im Löwen-Clan. Natürlich auch bei Hans-Ulrich Thomale. „In Darmstadt haben 14 Profis auf dem Platz gestanden. Heute war es nur eine brave, biedere Amateurmannschaft“, sagte der KSV-Trainer nach dem Schlusspfiff.

Amateurhaft, ja so stellten sich die Löwen diesmal an, im anerkennswerten Bemühen, die gute Ausgangsposition zu behaupten. Amateurhaft, was den einfallslosen Spielaufbau in Halbzeit eins anging (hohe, ungenaue Bälle nach vorn). Amateurhaft auch im Auslassen der vielen guten Chancen nach dem Seitenwechsel. Und als Krönung noch zwei stümperhafte Patzer kurz vor Schluss durch Markus Krause. Zunächst ließ der ansonsten zuverlässige Manndecker Özkan Cin in seinem Rücken sträflich ungedeckt, dann säbelte Krause den Eintracht-Stürmer im eigenen Strafraum um. Resultat: Pfiff, Strafstoß, den der Gefällte selbst zum 1:1 vollstreckte (80.).

Ein unverdienter Lohn für die Gäste, die keine echte Chance herausspielten, damit aber trotzdem ihre Mission erfüllten. „Wir waren nach Kassel gekommen, um hier ein Unentschieden zu erreichen. Das hat geklappt“, erläuterte der zufriedene Gästetrainer Hans Hein. Dabei war den Männern aus dem Odenwald so ziemlich jedes Mittel recht. Knallhart, oft mit versteckten Fouls (Trikot ziehen, umreißen) wurden die Angriffsaktionen der Löwen unterbunden. Bei Kasseler Fouls nahmen die Gäste dagegen am Boden liegend gerne eine längere Auszeit. Mit Duldung des Schiedsrichters. Alles nur, um den Spielfluss zu zerstören. „Der schwache Schiedsrichter hat diese Mätzchen auch noch unterstützt“, ärgerte sich der diesmal leer ausgegangene Torjäger Thorsten Bauer.

Nur, die deutliche Formsteigerung nach der Pause hätte zu mehr als nur dem einen Löwen-Treffer durch Slawomir ¤â€čChalaskiewicz - nach genauem Bauer-Zuspiel - reichen müssen (53.). Schließlich gab es Großchancen zuhauf. Aber der enorm fleißige Julio Cesar (61.) und der aufgerückte Christoph Keim (87.) trafen mit wuchtigen Schüssen nur die Querlatte. Thorsten Schönewolfs Treffer blieb wegen vorherigem Toraus die Anerkennung versagt (36.), und der eingewechselte Tobi Nebe verzog den Schuss bei der letzten Chance in der Schlussminute.

„Wir sind stolz auf euch. Danke!“ hatten die KSV-Fans in glühender Erinnerung an den Darmstadt-Triumph mit großen Lettern auf ein Plakat geschrieben. Reminiszenz an einen strahlender Erfolg, auf den jetzt allzu schnell ein dunkler Schatten gefallen ist.

<i>(BRE/HNA-Sportredaktion, 28.03.2004)</i>

Veröffentlicht: 28.03.2004

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024