"Jetzt wollen wir Taten sehen"

AUESTADIONAUSBAU
Am Freitag soll Entscheidung über den Ausbau-Fahrplan des Stadions fallen.
Was ist der Unterschied zwischen den Fußballern des KSV Hessen Kassel und dem Auestadion? Die Antwort: Die Oberliga-Kicker sind das bewies der 4:3-Sieg am Samstag bei Tabellenführer Darmstadt längst regionalligareif, das marode Stadion ist weit davon entfernt. Für die Regionalliga nämlich bedarf es einer Flutlichtanlage mit mindestens 400 Lux; so schreiben es die Statuten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor. Die größte Kasseler Sportarena verfügt aber über kein Flutlicht. Darüber hinaus ist die Gegentribüne stark baufällig. Die Modernisierung ist beschlossene Sache, doch so richtig in Schwung ist sie bisher nicht gekommen.
Doch nun verspricht Oberbürgermeister und Sportdezernent Georg Lewandowski (CDU), das Thema zügig wieder aufzunehmen: Am Freitag trifft er sich mit Vertretern des Sportamtes und des Hochbauamtes. Dann soll erörtert werden, wie der Umbau des Auestadions genau ablaufen soll. Für Lewandowski hat dabei die Renovierung der Gegentribüne Priorität. Zudem sagt er: "Vorbereitende Arbeiten für die Flutlichtanlagen gehen wir auf alle Fälle auch an." Als Baubeginn nennt Lewandowski den Herbst dieses Jahres dann, wenn der KSV womöglich schon in der Regionalliga spielt. Der Verein müsste sich dann für eine Übergangszeit eine Sondergenehmigung beim Deutschen Fußball-Bund einholen. Zumindest in der ersten Regionalliga-Saison würde der sich wohl großzügig geben, wie ein DFB-Sprecher erklärte. Spätestens dann wird es aber eng, wenn immer noch kein Flutlicht auf den Rasen strahlt. Die Zeit drängt also. Auch aus einem anderen Grund: Kassel bewirbt sich für die deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik. Und die sollen, so der Wunsch, im Jahr 2007 im neuen Auestadion stattfinden. Dafür müsste auch die Laufanlage durchgängig auf acht Bahnen erweitert werden. Bis 2005 stehen allerdings nur 4,5 Millionen Euro im Haushalt Geld, das eine umfangreiche Modernisierung kaum zulässt. Georg Lewandowski spricht trotzdem von einem großen Wurf, den er mit dem Auestadion anstrebt. Das Auestadion soll ein Schmuckkästchen werden. Das wird es aber nur, wenn die Stadt mindestens noch sechs Millionen Euro zusätzlich aufwendet. Die CDU wäre durchaus bereit für diesen tiefen Griff in die Stadtkasse, die Grünen, der Bündnispartner der CDU im Rathaus, wollen da aber nicht so recht mitmachen. Noch ist nichts entschieden. Nach dem Husarenstreich in Darmstadt sind sie beim KSV Hessen voller Selbstbewusstsein. Löwen-Präsident Jens Rose sagt: "Wir geben Gas, jetzt sollen die mal mit dem Ausbau auch Gas geben." Die Zeit des Herumredens müsse vorbei sein, jetzt wollen wir Taten sehen. Rose will den OB beim Wort nehmen, der ihm zugesagt habe, dass im ersten Bauabschnitt auch das Flutlicht gebaut werde. Dabei zeigt der Fußball-Fan auch volles Verständnis für die Leichtathletik, die ein Stadion mit internationalem Standard fordert, schließlich nutzen die Athleten das Stadion ja auch.


<i>Von Florian Hagemann und Axel Welch

HNA-Lokalredaktion, 24.03.04</i>

Veröffentlicht: 24.03.2004

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Datum des Ausdrucks: 23.04.2024