Jetzt gilt es, Löwen !

DARMSTADT 98 - KSV HESSEN
Es ist das Spiel der Spiele in der Oberliga Hessen. Mehr als 10.000 Zuschauer werden erwartet, darunter 1500 aus Kassel. Darmstadt 98 gegen den KSV Hessen Kassel, das ist das Duell des Tabellenführers gegen den zweiten.
Sechs Punkte sind die Lilien in der Tabelle vor den Löwen, die allerdings noch ein Nachholspiel beim FSV Frankfurt zu bestreiten haben. Fällt am Samstag schon eine Vorentscheidung um den Aufstieg in die Regionalliga? "Nein", sagt KSV-Trainer Hans-Ulrich Thomale. "Auch in Darmstadt werden nur drei Punkte vergeben". Thomale geht betont locker an die Aufgabe heran. "Ich bin solange im Geschäft, ich weiss genau, dass es nur eines von noch 12 ausstehenden Spielen ist". Locker, sollen auch seine Spieler am Darmstädter Böllenfalltor auflaufen. Beim Hinspiel im September spielte der KSV extrem verkrampft und ängstlich, verlor mit 0:2. "Das war ein Zweiklassenunterschied damals", erinnert sich Thomale. "Da waren 8000 Zuschauer im Auestadion und einigen ist da das Herz in die Hose gerutscht." Im letzten Spätsommer war Thomale noch interessierter Zuschauer, am Samstag trägt er die Verantwortung. "In der Hinrunde haben wir sogar einen 10 Punkte Rückstand aufgeholt, in sofern ist auch nach einer Niederlage noch alles drin". Thomale will den Druck insbesondere von seinen zahlreichen jungen Spielern nehmen. Mit Sebastian Busch (21 Jahre), Artur Tews (22), Matthias Rudolph (21), Christoph Keim (22) und Tobias Nebe (22) spielen fünf ganz junge Spieler eine wichtige Rolle im Team. "Da sind Leistungsschwankungen noch ganz normal", weiss der Coach.

Und Thomale reagierte. So hat der Trainer drei erfahrene Spieler aus dem Hut gezaubert, die bei Thomas Freudenstein zuletzt keine Rolle mehr spielten. Nico Radler wurde anstelle des verletzten Sebastian Busch im defensiven Mittelfeld aufgestellt und machte seine Sache ordentlich. Später kam dann Rudi Istenic in die Partie und zeigte sein bisher bestes Punktspiel im Trikot der Löwen. Der 33 jährige slowenische Ex-Nationalspieler wurde von Freudenstein zuletzt in die Bezirksliga-Mannschaft des KSV Hessen abgeschoben. Zu seinem ersten Oberliga-Einsatz in dieser Saison kam Urgestein Mario Schäfer. Er war 1998 bei der Wiedergeburt des KSV Hessen in der Kreisliga A ein Mann der ersten Stunde. Im Herbst 2002 hatte er aus beruflichen Gründen sein Domizil in Kassel aufgegeben und landete vor ein paar Monaten nach einigen Umwegen bei der zweiten Mannschaft des KSV. Am letzten Samstag gegen Bernbach durfte Schäfer in den letzten Sekunden noch mal ran. "Ein Mann mit geschätzten 35,9 Jahren bringt doch die Ruhe rein, die andere noch nicht haben", sagte Thomale mit einem Augenzwinkern.

Thomale wäre es lieber, wenn das Spiel in Darmstadt ein paar Wochen später steigen würde. "Es ist mir ein bisschen früh". Im Gegensatz zum KSV, der sich am letzten Samstag im Heimspiel gegen Kellerkind Bernbach beim 1:0 sehr schwer tat, sind die Darmstädter Lilien gut aus der Winterpause gekommen. Während das Kasseler Spiel gegen den FSV Frankfurt ausfiel, konnten sich die 98er gegen Schlusslicht Griesheim (4:0) einspielen und auch eine Woche später die schwere Hürde auf dem Kunstrasenplatz in Wald-Michelbach (3:1) nehmen. Dabei erscheinen sie noch stärker als in der Hinrunde. In der Winterpause verpflichtete der ehemalige Bundesligist den Torjäger aus Erzhausen Gusieppe Messinese.


<i>Von Oliver Zehe,

18.03.04</i>


FOTO: Der Löwenexpress nach Darmstadt steht bereit

Veröffentlicht: 18.03.2004

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Datum des Ausdrucks: 20.04.2024