Wir wollen den Spieß umdrehen

THORSTEN SCHÖNEWOLF
Der Kapitän des KSV Hessen, Thorsten Schönewolf, weiß vor dem Fußball-Oberligahit beim SV Darmstadt 98 (Samstag, 20.03.2004, 15 Uhr) um die Probleme im eigenen Team, tippt aber dennoch auf einen knappen Erfolg am Böllenfalltor.
Mit dem Kasseler Abwehrchef sprach Sportredakteur Rolf Wiesemann.

Die Darmstädter haben mit zwei klaren Siegen Selbstvertrauen getankt. Der KSV musste sich mit einem mageren 1:0 gegen Bernbach begnügen. Das macht nicht gerade Mut, oder?
<b>Thorsten Schönewolf:</b> Nach der langen Pause ist es schwierig, den Rhythmus wieder zu finden. Man weiß nicht so richtig, wo man steht. Aber für Samstag ist alles offen.

Beim 0:2 im Hinspiel haben euch die Darmstädter mit einer robusten Spielweise im Mittelfeld den Schneid abgekauft. Folgt jetzt die Retourkutsche?
<b>Schönewolf:</b> Ja, wir wollen den Spieß umdrehen. Wir müssen voll dagegen halten, weil uns die Darmstädter schon am eigenen Strafraum unter Druck setzen werden. Entscheidend ist die Tagesform. Damals hatte der Gast einen sehr guten Tag erwischt, wir leider einen schlechten.

Der Angriff ist momentan die Problemzone des KSV. Außer Thorsten Bauer ist keiner torgefährlich. Wer soll neben ihm stürmen?
<b>Schönewolf:</b> Wir müssen mit dem arbeiten, was wir haben. Adem Usta und Lamont Sandiford waren verletzt. Julio Cesar muss nach seiner langen Pause erst wieder über Spielpraxis zur Form finden. Für ihn kommt das Darmstadtspiel zu früh. Aber wir haben nun mal kein Wunschkonzert.

Auch im Mittelfeld lief gegen Bernbach noch zu wenig zusammen. Woran lag es?
<b>Schönewolf:</b> Es zielt auch hier auf das eine hin: wir brauchen den Wettkampf. Im Winter ist es schwierig, weil das Wetter, die Trainingsbedingungen und die Testpartner nicht optimal sind. Das sind alles keine Bedingungen, wieder rasch den gewünschten Rhythmus zu finden.

Aber wenigstens auf die Abwehr ist Verlass. Wie wollen Sie und ihre Nebenleute mit dem Angriffsdruck der Darmstädter zurecht kommen?
<b>Schönewolf:</b> Bernbach hat uns nicht gefordert. Das wird am Samstag sicher ganz anders werden. Jeder von uns muss 100 Prozent bringen. Das wird nicht einfach, weil sich Markus Krause und Christoph Keim mit Verletzungen herumplagen und ich zu Beginn dieser Woche krank war und nicht trainieren konnte. Aber ich hoffe, dass wir am Samstag alle einsatzfähig sein werden.

Was hat im Spiel gegen Bernbach noch gefehlt, um in Darmstadt ein Erfolgserlebnis zu feiern?
<b>Schönewolf:</b> Wir müssen in allen Bereichen zulegen, eine kompakte Einheit bilden, was uns am vergangenen Samstag noch nicht über 90 Minuten gelungen ist. Das heißt: die Räume für den Gegner eng machen und unsere Freiräume nutzen.

Wie damals in der Vorrunde beim Auswärtssieg in Fulda? <b>Schönewolf:</b> Ja, genau. Die Partie in Fulda ist ein gutes Beispiel. Da ist es für uns optimal gelaufen. Daran sollten wir uns jetzt wieder erinnern.

Zum Schluss ein Tipp. Wer wird gewinnen?
<b>Schönewolf:</b> 1:0 für uns. Wenn man an Fulda denkt, dann ist das genau der richtige Tipp.

<i>(Rolf Wiesemann/HNA-Sportredaktion, 18.03.2004)</i>

Veröffentlicht: 18.03.2004

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024