Möglicherweise lag es ja an der regnerischen Witterung, daß sich der geneigte Zuschauer über die ganzen 90 Minuten nicht so recht am Gezeigten erwärmen konnte. Dabei war es beileibe kein schlechtes Spiel, was die Junglöwen zeigten. Aus einer überwiegend sicher stehenden Abwehr wurde der Ball meist bedächtig über mehrere Stationen in die Spitze getragen. Vielleicht war es die zu selten aufblitzende Schnelligkeit, das zu selten gezeigte schnörkellos-direkte Spiel, was den Funken heute nicht überspringen lassen wollte.
Und so fielen die Löwentore dann auch eher beiläufig heute. Hatte Wolfsanger noch in der neunten Minute die ganz große Chance durch Nasseri in Führung zu gehen, so machten es die Löwen nur wenige Minuten später besser: Der schnelle und auffällige Maresca enteilte in der zwölften Spielminute seinem Gegenspieler und zog aus etwa 14 Metern ab. Den harten Schuß konnte TSV-Keeper Herbst nur abklatschen und so vollendete Maresca im zweiten Versuch.
Wolfsanger zeigte sich stets bemüht, wußte auch durchaus zweitweilig mit konstruktivem Spielaufbau zu gefallen und hatte immer wieder Möglichkeiten, die aber an diesem Tag nicht zu zählbaren Erfolgen führen sollten.
Die Löwen hingegen machten bereits vor der Pause eigentlich schon den Sack zu. Mit zwei Treffern des überragenden Harez Habib ging es mit einem beruhigenden 3:0 in die Kabine.
Nach dem Wechsel plätscherten Regen und Spiel so vor sich hin. In der 67. Minute gelang Habib sein dritter Treffer am heutigen Tag und einer der wenigen Höhepunkte der zweiten Halbzeit. Sein untrügliches Gefühl, im richtigen Moment am richtigen Ort zu stehen und seine enorme Gefährlichkeit bei Freistößen machen ihn zum derzeit sicher gefährlichsten Spieler der Verbandsliga Hessen Nord.
Pünktlich nach 90 Spielminuten bemühte Schiedsrichter Frohnapfel seine Pfeife und beendete die von beiden Seiten sehr fair geführte Partie. Fast schon lässig landen die Junglöwen einen deutlichen 4:0 Sieg und bleiben der hartnäckigste Verfolger des SV Hünfeld.
Neben der Tatsache, daß dies das letzte Heimspiel der Junglöwen im Jahr 2011 war, darf keinesfalls die vorzügliche Bratwurst unerwähnt bleiben. Von Platzsprecher Klaus Bachmann sorgfältig ausgewählt und von "Bratmeister" Mirco Pontius auf das vortrefflichste zubereitet war sie heute ein wahrer Gaumenschmaus.
KSV U23: Sippel - Schan, Senghore (ab 87. Eligür), Ghebramlak, Pavic, Jödecke, Barak (ab 80. Kahraman), Habib, Bilir, Kahl, Maresca (ab 82. Farahnak)
TSV Wolfsanger: Herbst - Mobarak, Nasseri, Jordan, Binguel, Würfel, Eckel, Latifiahvas, Smyk, Neumann, Cihan
Schiedsrichter: Johannes Frohnapfel, Kai Nöding, Michael Custer
Tore: 1:0 Maresca (12.), 2:0 Habib (20.), 3:0 Habib (43.), 4:0 Habib (67.)
Zuschauer: 100
Eckart Lukarsch
KSV Hessen Kassel - Medienteam
Veröffentlicht: 02.08.2011
