Löwen verlieren gegen Aufsteiger

FC Bayern Alzenau - KSV Hessen 2:1 (2:0)
Im ersten Auswärtsspiel der Saison ging es für die Löwen zum Regionalliga-Aufsteiger FC Bayern Alzenau. Der KSV lag zur Halbzeit bereits 2:0 zurück, versuchte den Druck zu erhöhen, verkürzte vor knapp über 800 Zuschauer in Hälfte zwei auf 2:1, musste nach einer roten Karte aber auf Nazif Hajdarovic verzichten und die Partie schlussendlich verloren geben.

Wer vor dem Spiel des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel nicht genau wusste, was wohl von den Löwen in dieser Saison zu erwarten ist, der hat nun eine böse Ahnung. Sie lautet: nicht viel. Nach dem 2:2 zum Auftakt der Saison gegen den SC Freiburg II verloren die Löwen gestern Abend vor 822 Zuschauern bei Aufsteiger Bayern Alzenau mit 1:2 (0:2). Und selbst die Optimisten werden die Kasseler danach nicht mehr zum Kreis derer zählen, die oben mitmischen werden - zumal sie in den nächsten Spielen wohl auf Nazif Hajdarovic verzichten müssen, der in der Schlussphase die Rote Karte sah.

Die erste Halbzeit war dabei rein spielerisch und kämpferisch vielleicht der Tiefpunkt in der jüngsten Regionalliga- Geschichte des KSV Hessen: Die Löwen präsentierten sich ideenlos, willenlos, machtlos. Schon nach drei Minuten geriet die Mannschaft von Trainer Christian Hock in Rückstand: Alzenaus Peter Sprung köpfte zum 1:0 ein - ein Gegenspieler war weit und breit nicht zu sehen. Nach Dennis Wehrendts Fehler im Mittelfeld ist es den Gastgebern wohl lange nicht mehr so leicht gemacht worden, ein Tor zu erzielen. Nur noch einmal zur Erinnerung: Alzenau spielte in der vergangenen Saison noch in der Hessenliga. Vom KSV kam - nichts. Zwei Situationen, die bezeichnend waren für das Spiel der Löwen: Mitte der ersten Halbzeit diskutierten Andreas Mayer, René Ochs und Patrick Wolf lautstark und wild gestikulierend am gegnerischen Strafraum - was vermuten lässt, dass es darum ging, wer wo zu spielen hat. Offensichtlich wussten die Spieler das selbst nicht so genau. Ochs zumindest agierte nicht als Außenspieler wie sonst, sondern er versuchte sich als Spielmacher. Er bemühte sich immerhin. Szene zwei steht stellvertretend für die Ungenauigkeit und Unsouveränität im KSV-Spiel: Patrick Wolf passte nach gut einer halben Stunde unbedrängt zu Torwart Erik Domaschke. Er tat das aber so schlampig, dass es für Domaschke nicht leicht war, den Ball zu kontrollieren. Domaschke verstolperte, schließlich schoss er den Ball ins Aus. Als die Löwen Ende der ersten Halbzeit zumindest versuchten, Druck zu erzeugen, fiel prompt das 2:0 für die Gastgeber, die wesentlich geschlossener auftraten: Christian Breunig schloss eine schöne Kombination locker ab.

Nach dem Seitenwechsel wurde es nach und nach besser - was auch an den eingewechselten Tim Knipping und Caner Metin lag. Knipping kam für den schwachen Dennis Wehrendt, Metin kurze Zeit später für Christopher Nguyen, der bei seinem Debut im KSV-Trikot nur durch ein mit Gelb bestraftes Foul auffiel. Erst jetzt schien der KSV zu realisieren, dass es bei diesem Spiel auch um Punkte ging. Knippings Tor wurde noch wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannt, aber bei Nazif Hajdarovics Treffer (69.) blieb die Fahne unten. Jetzt drängte der KSV, er kam zu Chancen durch Tobias Damms Kopfball und Andreas Mayers Freistoß. Aber ein Tor sprang nicht heraus. Stattdessen mussten sie noch einen Rückschlag hinnehmen: Nach einem groben Foul an Tim Franz wurde Nazif Hajdarovic vom Platz gestellt. Es passte zum KSV-Spiel wie das Ende auch: In der Nachspielzeit vergab Tobias Damm erneut die große Möglichkeit zum Ausgleich.

Von Florian Hagemann | HNA-Sportredaktion

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Veröffentlicht: 14.08.2011

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024