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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Schwitzen in Dushanbe

Schwitzen in Dushanbe

Löwen-Trainingslager in Tadschikistan
Gnadenloses Konditionstraining bei glĂŒhender Hitze. Um gut auf die neue Regionalliga-Saison vorbereitet zu sein, verlangt Löwen-Trainer seinen Mannen im Trainingslager in Dushanbe / Tadschikistan alles ab. Am Samstag steigt dann das große Freundschaftsspiel gegen Meister Istiqol Dushanbe (14 Uhr MESZ) fĂŒr das schon fast 15.000 Karten verkauft sein sollen.

Am Donnerstagmorgen, 8.45 Uhr, bittet Konditionstrainer Dominik Suslik die Mannschaft zur ersten Einheit. Ein Lauf um den direkt vor dem Hotel gelegenen Komsomolzensee liegt an, drei lange Runden gleich nach dem Frühstück. In Tadschikistan sind Sommerferien, deshalb baden schon dreißig, vierzig kleine Jungs im See. Jedesmal, wenn die Mannschaft den Hoteleingang passiert, wird sie mit lautstarken „Hessen Kassel“-Rufen begrüßt und abgeklatscht. Noch liegt die Temperatur knapp unter 30° C, als der letzte nach einer Dreiviertelstunde eintrudelt, doch es geht gnadenlos und ohne Pause direkt weiter ins Nationalstadion auf der anderen Straßenseite. Dort haben Dominik Suslik, Christoph Keim, Zeugwart Uwe Heller und Physiotherapeutin Kathrin Tepel bereits einen Parcours aufgebaut, und über den wird die Mannschaft nun weitere anderthalb Stunden gehetzt. Uwe Heller, „Doc“ Ulrike Sparka und Vorstand Albrecht Striegel sind froh, ein wenig Schatten hinter der Trainerbank zu finden. Die Mannschaft muss alle zwanzig Minuten eine Trinkpause einlegen. Erst um 11.30 Uhr erlöst das Trainergespann das Team, und es geht zum Mittagessen ins Teehaus „Roschat“. Gut zwei Stunden Pause, die von fast allen genutzt wird, sich auf dem Bett zu regenerieren. Der Trainerstab nutzt die Zeit, um das Programm für die folgende Einheit zu konzipieren – weiter soll Kondition gebolzt werden bis zum Umfallen. Am späten Nachmittag zeigt das Thermometer wieder brutale 38° C im Schatten, keiner geht freiwillig aus der klimatisierten Hotellobby vor die Tür, aber die Mannschaft muss noch ein zweites mal ins Stadion. Weitere schweißtreibende 90 Minuten bis zur völligen Erschöpfung stehen vor den Löwen. Albrecht Striegel nutzt die Zeit, um sich den Stand der Sanierungsarbeiten im Stadion anzusehen. Noch immer werden Wände gestrichen, blaßrosa übrigens, noch immer werden Sitze und Teppichböden von der VIP-Loge entfernt, und das Gerücht, Staatspräsident Emomali Rahmon komme am Samstag zum Spiel Dushanbe - KSV hält sich weiter hartnäckig.

 

Nach einem heftigen Trainingstag läßt sich abends kaum ein Spieler noch auf der Terrasse des Hyatt blicken, wo der Trainerstab den nächsten Tag plant. Mirko Dickhaut ist ganz zufrieden mit den ersten Eindrücken: „Natürlich ist das hier alles anders als in Kassel. Dort kennen wir das Trainingsgelände, die Infrastruktur, die Abläufe. Hier müssen wir eben viel improvisieren und in Kauf nehmen, dass es ohne Kompromisse nicht geht. Aber unsere Gastgeber geben sich wahnsinnig viel Mühe und besorgen alles, was wir benötigen, in kürzester Zeit. Jeder Wunsch wird uns von den Augen abgelesen. Für meine Jungs ist das ein ganz überragendes Erlebnis. Aus dem „Teambuilding“-Gesichtspunkt ist es einfach grandios. Und es sollen ja schon fast 15.000 Karten für das Spiel am Samstag verkauft sein, darauf bin ich natürlich besonders gespannt. Eine solche Kulisse haben ja auch die wenigsten meiner Spieler schon einmal erlebt“.

 

Neuzugang „Bobo“ Mayer, der kurz um die Ecke schaut, ergänzt: „Das Trainingslager ist einfach irre, so etwas habe ich noch nie erlebt. Zum einen schweißt so ein Aufenthalt in einem ganz fremden Land uns richtig zusammen. Zum anderen kann man aus so einem Trainingslager auch für sich eine bessondere Motivation ziehen. Wir sind zwar jetzt erst seit ein paar Tagen zusammen, aber so langsam lernen wir uns untereinander kennen, sehen die Stärken und Schwächen des Einzelnen, und können uns dadurch richtig gut entwickeln. Der Kader ist klasse besetzt, wenn wir uns jetzt schon hier finden, werden wir zu Saisonbeginn auf den Punkt topfit sein. Dann ist alles möglich“.

 

Albrecht Striegel / Oliver Zehe 02.07.2010

 

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Veröffentlicht: 02.07.2010

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 24.04.2024