Hessen-Derby ohne Sieger

Hessen-Derby ohne Sieger

KSV und Darmstadt teilen sich Punkte
Kein Sieger im Hessen-Derby: Nach einer 2:0-FĂŒhrung zur Pause durch Tore von Thorsten Bauer und Kevin Wölk musste sich der KSV Hessen Kassel gegen den SV Darmstadt 98 mit einem 2:2 begnĂŒgen.

Mirko Dickhaut war sichtlich enttäuscht. „Ich bin ratlos darüber, warum meine Mannschaft in der zweiten Hälfte nicht mehr funktioniert hat", sagte der Trainer des KSV Hessen Kassel nach 90 nervenaufreibenden Minuten im Kasseler Auestadion. Funktioniert hatte seine Elf in den ersten 45 Minuten. Nach einem couragierten Auftakt des SV Darmstadt 98 übernahmen die Löwen das Kommando auf dem Platz. Nach elf Minuten die erste gute Gelegenheit: Enrico Gaede passt auf René Ochs. Dessen Flanke von links verpasst Thorsten Bauer knapp. Fünf Minuten später gleiches Spiel von der rechten Seite: Gaede auf Dennis Tornieporth, der flankt und Bauer köpft den Ball unter Bedrängnis knapp über das Tor.

Doppelschlag vor der Pause

Nach einem Freistoß von Kevin Wölk (28.), den die Mauer noch gefährlich abfälscht, und einem Steilpass von Gaede, bei dem Sebastian Gundelach (33.) einen Schritt zu spät kommt, Jubel bei den Löwen-Fans: Bauer trifft mit einem fulminanten Schuss aus etwa acht Metern ins kurze Eck (34.). Für seinen Jubel kassiert der Torjäger anschließend Gelb. Der KSV hat das Spiel zu diesem Zeitpunkt unter Kontrolle. Der Druck auf das Darmstädter Tor nimmt zu. Das verdiente 2:0 durch Wölk ist allerdings ein wenig kurios, vielleicht sogar glücklich: Etwa drei Meter vor der Torauslinie dreht Kassels Spielmacher von rechts mit dem rechten Fuß einen langen Ball in den Strafraum, der sich für 98-Keeper Rainer Adolf unhaltbar ins Eck dreht (42.).

Nach dem Wechsel passiert bis zur 65. Minute nicht viel vor 6000 Zuschauern. Dann kommt die Szene, die das Spiel kippen lässt: Der eingewechselte Sebastian Busch bringt den ebenfalls eingewechselte Darmstädter Varol Akoez im Strafraum zu Fall: Pfiff, Elfmeter, Anschlusstreffer der Lilien durch Ermin Melunovic. Hoffnung bei den Darmstädtern. Die Gäste erhöhen den Druck, wollen den Ausgleich. Der fällt zehn Minuten vor Schluss: Nach einem Missverständnis in der KSV-Abwehr - keinem KSV-Kicker gelingt es, den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen - ist Elia Soriano zur Stelle und schiebt den Ball am verdutzten Dennis Lamczyk vorbei ins Tor.

Kein Erfolg trotz Überzahl

Auch wenn die Löwen nun noch in Überzahl anrennen - Torschütze Melunovice sah nach einem rüden Foul an Mentor Latifi im Mittelfeld die Rote Karte -, das Siegtor will nicht mehr fallen. Auch die in der Schlussphase größte Chance bringt nicht den erhofften Heimsieg. Nachdem sich Bauer im Strafraum gegen vier Darmstädter durchgesetzt hat, legt er quer auf Gaede. Dessen Schuss aus 16 Metern blockt SV-Verteidiger Patrick Hilser ab (85.).

Auch wenn KSV-Trainer Dickhaut mit der Einschätzung seines Darmstädter Kollegen Zivojin Juskic zum Spiel im Wesentlichen einverstanden war, so widersprach er in einem Punkt deutlich: „Ich habe in der zweiten Hälfte keine zwei Spitzenteams auf dem Platz gesehen."

KSV Hessen Kassel: Lamczyk - Gundelach (69. Heussner), Latifi, Stadel, Markolf - Gaede - Ochs, Habib (59. Busch), Wölk, Tornieporth - Bauer

SV Darmstadt 98: Adolf - Worcester, Adiele, Hilser, Brüdigam - Sökler (46. Akgoez), Kolb, Pakel (57. Reka, 74. Muca), Hesse - Melunovic, Soriano


Tore: 1:0 Bauer (34.), 2:0 Wölk (42.), 2:1 Melunovic (65., Foulelfmeter), 2:2 Soriano (80.)
Zschauer: 6000 - Schiedsrichter: Bandurski (Oberhausen)

Gelbe Karten: Bauer, Habib - Worcester, Hilser
Rote Karte: Melunovic

Lars Hofmann, Presseteam
15. August 2009

 

Veröffentlicht: 15.08.2009

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Datum des Ausdrucks: 18.04.2024