Mentor Latifi nun amtlich Kosovo-Albaner

Aus dem KSV-Trainingslager in Oberhof
Am heutigen Mittwoch wird Mentor Latifi 25 Jahre und feiert erstmals seinen Geburtstag in einem Trainingslager, da der KSV Hessen Kassel derzeit bis Samstag zwecks Kondition- und Teambuilding im thĂŒringischen Luftkurort Oberhof weilt. Das schönste Geschenk erhielt der Innenverteidiger bereits um die Weihnachtszeit, als der im ehemaligen Jugoslawien geborene auch behördlich seine NationalitĂ€t als Kosovo-Albaner bestĂ€tigt bekam. KSV- Pressereferent Herbert Pumann sprach mit Mentor Latifi.

Mentor, Gratulation zum Geburtstag und ein gutes neues Lebensjahr. Die bestätigte Staatsbürgerschaft als Kosovo-Albano, ist das für Dich wie ein Geburtstagsgeschenk?

Mentor Latifi: „Danke für die Geburtstags-Wünsche. Ja, es ist für mich ein Geschenk, dass ich nun endgültig auch amtlich die Staatsbürgerschaft habe. Ich bin gleich nach unserem letzten Ligaspiel gegen Greuther-Fürth vor den Weihnachtstagen zu meinen Eltern und in meine Geburtsstadt Prishtina gefahren, wo auf der dortigen Behörde alles geregelt wurde und ich jetzt einen gültigen Pass habe".

Gedenkst Du in diesem Zusammenhang und zumal Du ja auch schon viele Jahre in Deutschland lebst, auch irgendwann die deutsche Staatsbürgeschaft zu beantragen?

Mentor Latifi: „Das weiß ich noch nicht. Da werde ich mich mit meinem Berater unterhalten und dann eine Entscheidung treffen".

Eine Entscheidung hast Du im letzten Sommer getroffen, als Du vom KSV Baunatal aus der damaligen Oberliga eine Liga höher zum KSV Hessen gewechselt bist. Wie fällt Dein persönliches Fazit nach der Hinrunde aus?

Mentor Latifi: „Ich bin rundum zufrieden. Bis auf meine Verletzung (Anm.: Innenbandriß im linken Knie) lief es gut. Ich war auf Anhieb in der Startformation und auch mein Comeback verlief gut. Alle meine Ziele, inklusive einem Stammplatz, sind nachwievor drin".

Den peilen im Abwehrbereich auch andere Spieler an. Die Konkurrenz ist groß, zumal in der Winterpause mit Sebastian Gundelach noch ein weiterer, potenzieller Akteur für die Vierer-Abwehrkette verpflichtet wurde?

Mentor Latifi: „Ich kenne Sebastian noch nicht und weiß nicht wie und wo er spielt. Thorsten Schönewolf ist, denke ich, gesetzt. Marcel hat, als er seine Chance erhielt, gut gespielt. Nach meiner Verletzung war es mein Ziel, wieder in der Startelf zu spielen. Das ist mir vor der Winterpause gelungen. Ich bin kein Typ, der sich hängen lässt und werde weiter kämpfen."

Am besten gleich im Winter-Trainingslager. Für Dich Dein erstes. Wie sind Deine bisherigen Eindrücke und wie weit bist Du mit Ski fahren vertraut?

Mentor Latifi: „Mit Ski alpin bin ich durchaus vertraut, Langlauf ist mir neu. Ich denke, dieses Trainingslager ist für die Grundlagenausdauer von Vorteil. Wir werden wohl am Ende dieser Woche merken, was es gebracht hat".

Wohl dem, der in der dreiwöchigen Winterpause nicht gefaulenzt hat und sich an das individuell verabreichte Trainingsprogramm, die Hausaufgaben, hielt. Wie war das bei Dir?

Mentor Latifi: „Ich habe bis auf wenige Ausnahmen das Einzeltraining absolviert. Ein, zwei Mal ließ es der Frost und Schnee nicht zu. Das habe ich jedoch wieder ausgeglichen, in dem ich mal in der La Ola-Fußballhalle gekickt habe."

Du bist also im Soll, was man auch von der Mannschaft beim Blick auf die Tabelle sagen kann. Zweiter Platz, zwei Zähler Rückstand auf den Tabellenführer, zuhause im Auestadion eine Macht. Was rechnest Du Dir für den weiteren Saisonverlauf mit der Mannschaft aus?

Mentor Latifi: „Wir haben in der Vorrunde einige Spiele blöd verloren, doch stehen derzeit in der Tabelle sehr gut da. Wenn es so weiter läuft ist vieles möglich. Die ersten beiden Spiele bei der Ligafortsetzung im Februar in Mannheim und daheim gegen Spitzenreiter Eintracht Frankfurt II sind besonders wichtig".

Gegen Eintracht Frankfurt II hast Du beim 2:2 im Hinspiel in der WM- bzw. Commerzbank-Arena mit einem Blitztor per Kopf nach einer Wölk-Ecke früh das KSV-Führungstor erzielt. Dein erstes und bisher einziges Saisontor als Abwehrspieler. Zuletzt wurde Dir gegen Greuther-Fürth II beim 3:0-Sieg Dein erstes Ligator im Auestadion sozusagen „geklaut", als sich die vom Linien- bzw. Schiedsrichter geahndete Abseitsstellung als Fehler herausstellte. Bist Du noch verärgert darüber?

Mentor Latifi: „Ja! Zumal das Spiel auch meine Eltern im Kosovo über das Hessenfernsehen gesehen haben. Das konnte man bereits ohne Zeitlupe sehen, dass ich nicht im abseits stand und das Kopfballtor regulär war."

Wer weiß....womöglich klappt es ja - wie im Hinspiel - wieder gegen Eintracht Frankfurt II, dem ersten Liga-Heimspiel des KSV Hessen in 2009, am Samstag, den 28. Februar (14 Uhr, Auestadion). Danke Mentor!

Mittwoch, 14. Januar 2009

 

 

 

Veröffentlicht: 14.01.2009

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024