FSC Lohfelden zeigts den Oberligisten - Sonderlob für Löwenfans
BAUNATALER FUSSBALLHALLENTURNIER Beim Spiel auf Parkett brachten die Landesligisten die vermeintlichen Favoriten kräftig ins Rutschen.Zum nordhessischen Hallenkönig krönte sich endgültig der FSC Lohfelden. Die Mannschaft von Trainer Gerhard Reinbold bezwang den überraschend ins Finale vorgedrungenen Liga-Rivalen OSC Vellmar deutlich mit 9:1. Goce Malinov, der zum besten Spieler gewählt wurde, erzielte gleich vier Tore.
Zudem trafen Zieba, Alkin, Scheiter, Buonjiorno und Goelbasi sowie Kosch für den OSC.
Gerhard Reinbold war nach dem Erfolg hochzufrieden: ,,Das war unser bestes Turnier. Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft. Sie hat vom ersten Spiel an überzeugt." In der Tat: Lohfelden gewann sämtliche Partie, glänzte mit taktischer Disziplin ebenso wie mit technischen Kabinettstücken und erzielte zahlreiche wunderbar herausgespielte Tore.
Für Reinbold ein toller Start ins neue Jahr: ,,Ich hoffe, dass wir davon etwas aufs Feld mitnehmen." Das Gipfeltreffen der heimischen Klubs in der Hallensaison war ohnehin eine rundum gelungene Sache. Die Rückkehr des KSV Hessen hatte für gut gefüllte Ränge gesorgt. Und die Mannschaften boten den Zuschauern zahlreiche packende Partien. Stimmungshöhepunkt waren die beiden Duelle der Rivalen KSV Baunatal und Hessen Kassel. Die Ergebnisse der Vorrunden- und Qualifikationsspiele hatten nämlich zu einer kuriosen Verteilung in der Zwischenrunde geführt.
In der Gruppe 1 trafen die drei Oberligisten aufeinander, Gruppe zwei war den Landesligisten vorbehalten. So kam es schon im ersten Zwischenrunden-Duell zu einer hitzigen Auseinandersetzung der beiden heimischen Spitzenteams. ,,Man geht eigentlich gelassen in das Spiel, aber dann schaukelt es sich doch schnell hoch", meinte Kassels Thorsten Bauer. 600 Zuschauer erlebten eine spannende, oft hitzige Auseinandersetzung.
Bauers Abgang über die Bande nach einem ungestümen Schubser von Beyer und eine handfeste Streiterei zwischen Jussuf Barrack und KSV-Torhüter Zoran Zeljko waren die unrühmlichen Höhepunkte. Für die sportlichen sorgten Busch und Nebe sowie Markolf und Beyer mit ihren Toren.
Das 2:2 reichte beiden Teams zum Einzug ins Halbfinale, denn gegen den Vorjahresfinalisten Hünfeld setzten sich sowohl Kassel (3:2) als auch Baunatal (2:0) durch. Bedeutend ruhiger ging es später im Spiel um Platz drei zu, das erneut 2:2 (Tore: Markolf, Lichte - Usta, Nebe) endete. Im Neunmeter-Schießen sicherte der zum besten Torhüter gewählte Andre Schreiber Baunatal Platz drei.
In der Landesliga-Gruppe hatte Lohfelden seine Favoriten-Stellung durch glatte Erfolge gegen Vellmar (4:2) und Eintracht Baunatal (6:2) untermauert. Die Mannschaft von Mitveranstalter Eintracht war durch einen 4:3-Sieg gegen Schwalmstadt (Siegtor Metze) als letztes Team in die Zwischenrunde eingezogen. Dort war der GSV aber auch gegen Vellmar ohne Chance. Durch den 5:2-Erfolg spielte sich die bis dahin eher enttäuschende Mannschaft von Ralph Kistner ins Halbfinale, wo sie für die größte Turnier-Überraschung sorgte.
Gastgeber Baunatal war zwar durchweg die überlegene Mannschaft, hatte zahlreiche Möglichkeiten und Pech bei zwei Lattentreffern, doch das entscheidende Tor machte der Landesligist: Christian Schmidt traf 15 Sekunden vor Spielende. Im zweiten Halbfinale ließ sich der FSC auch von zwei Rückständen gegen den KSV Hessen (Usta, Stoller) nicht aus der Ruhe bringen. Zweimal Zieba, Malinov und Klimanek brachten Lohfelden ins Endspiel.
Trost für die Hessen: Adem Usta wurde mit zehn Toren bester Schütze des Turniers.
<b>Fan-Lob:</b> Die Anhänger des KSV Hessen bekamen bei der Veranstaltung des Erzrivalen ein Sonderlob. "Sie haben für tolle Stimmung gesorgt und Probleme gab es überhaupt nicht", freute sich Turnier-Organisator Eberhard Bierschenk vom KSV Baunatal. Nebenbei wurde auch der Bierverkauf kräftig angekurbelt.
<i>(Frank Ziemke/HNA-Sportredaktion, 25.01.2004)</i>
Veröffentlicht: 25.01.2004
