Mit schnellem Direktspiel zum Dreier

Mit schnellem Direktspiel zum Dreier

KSV Hessen - 1. FC Eintracht Bamberg 3:1 (1:0)
Durch einen verdienten 3:1 (1:0)- Sieg gegen Eintracht Bamberg festigt der KSV Hessen den zweiten Tabellenplatz der Regionalliga Süd. Vor 2.400 Zuschauern im Auestadion erzielten Tornieporth, Habib und Bauer die Tore für die spielfreudigen Löwen.

Es war ein Fußball-Nachmittag, der Spaß machte. Offensiv-Fußball, viele Chancen, noch mehr herrliche Spielzüge und wunderschöne Tore - die 2.400 Zuschauer hatten ihre helle Freude. Dazu gehört ein Gegner, der mitmacht. "Es ist unsere Philosophie, das wir nach vorne spielen", sagte Bambergs Trainer Christoph Starke nach der Partie. Und genau so war es.

Die Löwen starteten mit einer veränderten Mannschaft und Taktik. Das lag aber nicht an Thorsten Bauer. Der Torjäger hatte sich von seinem Bänderanriss im Sprunggelenk erholt und konnte auflaufen. "Es hat gut geklappt, die Verletzung behinderte mich nicht mehr", meinte der Torjäger später. Stattdessen musste der Kapitän passen. Thorsten Schönewolf musste wegen einer Innenbanddehnung pausieren. Für ihn rückte Aussenverteidiger Christoph Keim in die Verteidigungsmitte, Sascha Streubert kam hinten links zum Einsatz. Zudem verzichtete Trainer Mirko Dickhaut auf seine "Doppel-Sechs". "Die vermeintliche Schwäche der Bamberger liegt in der Defensive. Deshalb wollten wir den Druck verstärken", argumentierte der Löwen-Coach. Sebastian Busch musste weichen, als zusätzliche Offensiv-Kraft verstärkte Harez Habib die Mannschaft.

Der Kunstgriff zeigte Wirkung. Wie das Messer durch die Butter, flutschten die KSV-Angriffe durch die Bamberger Verteidigungszone. Immer wieder spielten die flinken Löwen direkt den Ball weiter. Überragend Tornieporth, Wölk und Ochs - aber auch Habib machte ein tolles Spiel, so lange seine Kräfte reichten. "Die Jungs können vorne nur glänzen, wenn auch hinten alle ihren Job machen", lobte Dickhaut später auch die Defensiv-Abteilung. Stark als "Einzel-Sechs" Enrico Gaede, der mit viel Übersicht und Auge dirigierte.

Bereits in der achten Minute die frühe Führung. Rene Ochs wuselt im rechten Strafraumbereich an drei Gegnern vorbei - eine präzise Flanke - und Dennis Tornieporth haut den Ball direkt in die Maschen.

Der Gast spielte schnellen, offensiven Fußball. Was am Ende fehlte, war die Konsequenz im Abschluss. "Der letzte Pass kam nicht an, leider fehlte uns heute die Effektivität vor dem Tor", monierte Trainer Starke. Dennoch hatten sie ihre Chancen. Pfann (20.) und Bechmann mit einem Freistoß (30.) sorgten für Gefahr vor dem Tor von Dennis Lamczyk.

Kevin Wölk (l)
zoomKevin Wölk (l)
Foto: Harry Soremski

Aber auch die Löwen zeigten sich generös im Umgang mit ihren Möglichkeiten. Wölk mit einem Freistoß (24.), Bauer frei vor Essig nach tollen Tornieporth-Zuspiel (28.), Bauer nach Pass von Wölk knapp vorbei gerutscht (29.), Bauer gegen Torwart Essig nach toller Einzelleistung (38.) - es hätte zur Pause 4:1 oder 4:2 für die Löwen stehen können. Tat es aber nicht. Und so konnte die Eintracht 180 Sekunden nach Wiederbeginn ausgleichen. Stefan Menz flankte von rechts in die Mitte - dort stand Christoph Kaiser frei - 1:1.

Doch die Freude der Oberfranken währte ganze sechs Minuten. In der 54. Minute spielt Harez Habib aus dem zentralen Mittelfeld auf die linke Seite zu Dennis Tornieporth. Der läuft in Richtung Strafraum, sieht in der Mitte den weiter gelaufenen afghanischen Nationalspieler - und dieser legt den Ball zum Führungstor in die Maschen. Doch der schönste Treffer des Tages sollte noch folgen. Neun Minuten später wieder eine schnelle KSV-Kombination. Ochs auf die linke Seite zu Wölk - der spielt zurück zu Ochs - Pass zu Bauer, eine Drehung, ein Schuss - 3:1. Damit war dann die Wiese gemäht.

Es gab weitere Möglichkeiten. Ochs aus der Drehung über das Tor (66.), auf der Gegenseite ein Kopfball von Bechmann an den Außenpfosten (75.), Busch nach Vorarbeit von Tornieporth (78.) und kurz vor Schluss ein Lupfer von Ochs über Torwart Essig, der am Tor vorbei streicht.

Am Ende waren sich beide Trainer einig. "Der Sieg für den KSV war absolut verdient", räumte Gäste-Coach Starke ein. Es war übrigens der erste persönliche Kontakt der beiden Trainer. Telefonisch kennen sie sich schon seit Wochen. Sehr zur Freude von Mirko Dickhaut. "Bamberg hat immer zwei Wochen im Voraus unsere späteren Gegner - der Christoph hat mir schon gute Tipps gegeben".

Oliver Zehe

 

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KSV Hessen: Lamczyk - Möller, Keim, Stadel, Streubert - Gaede - Habib, Wölk, Ochs, Tornieporth - Bauer

1. FC Eintracht Bamberg: Essig - Menz, Ludwig, Grasser, Bechmann - Dotterweich, Dalke - Kaiser, Pfann - Deptalla, Heyer.

Ausgewechselt: 73. Busch für Bauer, 83. Heussner für Möller, 86. Lenz für Wölk - 46. Stumpf für Ludwig, 69. Hillemeier für Menz, 73. Brandt für Kaiser

Zuschauer: 2.400 - Schiedsrichter: Dittrich (Bremen)

Tore: 1:0 Tornieporth (8.), 1:1 Kaiser (48.), 2:1 Habib (54.), 3:1 Bauer (63.)

Gelbe Karten: Keim (5. / damit beim nächsten Spiel gesperrt), Möller - Pfann, Kaiser, Grasser

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Veröffentlicht: 22.11.2008

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Datum des Ausdrucks: 16.04.2024