Drei Bauer-Tore gegen Bäuerlein

Drei Bauer-Tore gegen Bäuerlein

KSV Hessen - TSV Großbardorf 5:0 (1:0)
Drei Tore von Thorsten Bauer ebneten den Weg. Mit einem am Ende klaren 5:0-Erfolg gegen Großbardorf kletterte der KSV Hessen auf Platz fünf der Regionalliga Süd. Die weiteren Treffer erzielten der eingewechselte Harez Habib und Dennis Tornieporth.

Es gibt einige Fußballspiele, die eine Schlüsselszene haben. Eine Situation, in der sich ein Spiel dreht. Eine Szene, in der das Spiel entschieden wird. Die Partie im Auestadion hatte deren zwei. Die erste unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Spielstand zu diesem Zeitpunkt 0:0. Nach einem durchaus ansehnlichen Beginn, verlor das Spiel in Durchgang eins immer mehr an Niveau. Großbardorf verschleppte geschickt das Tempo, die Löwen liessen sich einlullen. "Uns fehlte der letzte, konsequente Schritt", monierte Trainer Mirko Dickhaut später. Thorsten Bauer war es schließlich, der dem Spiel den ersten Wendepunkt gab. Nach einem Einwurf gelangte die Lederkugel über Kevin Wölk und Daniel Möller zum Löwen-Torjäger. Mit dem Rücken zum Tor stehend, legte er sich den Ball mit der Hacke vor, drehte sich und überlistete Großbardorfs-Keeper Andreas Bäuerlein zum ersten Mal. Die erste Bude von Bauer gegen Bäuerlein. Und zugleich die erste Schlüsselszene.

Schlüsselszene zwei dann zehn Minuten nach dem Seitenwechsel. Einen tollen Pass von Dennis Tornieporth schnappt sich Sebastian Busch, läuft auf Bäuerlein zu - und wird von Thorsten Seufert geschubst. Schiedsrichter Dingert zeigt auf den Elfmeterpunkt und gibt dem Gästespieler die rote Karte. "Wenn das ein Elfmeter war, muss er uns in der ersten Halbzeit auch einen geben", ärgerte sich Gästetrainer Dieter Kurth nach dem Abpfiff. Thorsten Bauer war es egal - per Strafstoß die zweite Bude gegen Bäuerlein. Und damit die zweite Schlüsselszene.

Thorsten Bauer
zoomLöwen- Jubel: Thorsten Bauer "sitzt auf" nach dem Tor zum 4:0 durch den eingewechselten Harez Habib (vorn).
Foto: Harry Soremski

Danach war die Sache dann entschieden. "Wir konnten leider unsere Ordnung nicht halten, der KSV hat das gnadenlos bestraft", bedauerte Kurth den Einbruch seines Teams. Während der KSV jetzt seine läuferische und technische Überlegenheit ausspielte, hatte Großbardorf keine Mittel mehr zum gegenhalten. Die Folge waren weitere Tore. In der 68. Minute spielte der eingewechselte Harez Habib den Ball wunderbar auf den frei stehenden Thorsten Bauer - 3:0. Die dritte Bude von Bauer gegen Bäuerlein. Damit war das Privatduell von Bauer und Bäuerlein beendet. Den Rest erledigten andere.

Zu diesem Zeitpunkt war der auch spielerisch starke Sebastian Busch schon draußen. Er verließ für Harez Habib den Rasen, der sich mit der Vorlage prima einfügte. Nach seiner schweren Verletzung der erste Einsatz des Afghanen und dieser setzte noch einen drauf. Elf Minuten vor Schluß hob er den Ball gefühlvoll über Bäuerlein, dessen Fingerspitzen nicht den vierten Tagestreffer der Löwen verhindern konnten. "Ich wollte mit seiner Einwechslung den spielerischen Moment bei uns verbessern", sagte Dickhaut nach dem Spiel.

Die fünfte Bude gegen Bäuerlein machte dann Dennis Tornieporth. Nach einer zu kurzen Faustabwehr des Schlußmanns lupfte er den Ball halb mit dem Außenrist, halb mit dem Spann, über den Keeper.

Am Ende gab es also einen klaren 5:0-Erfolg. Damit haben die Löwen in der Regionalliga Süd die meisten Tore erzielt und kletterten auf Position fünf. Eine Woche vor dem Prestige-Duell bei Darmstadt 98 ein wichtiger Schritt nach vorne.

Also Friede, Freude, Eierkuchen beim KSV? "Auch bei uns wachsen die Bäume nicht in den Himmel", mahnte Trainer Mirko Dickhaut nach dem Spiel. In der Tat. Nach zwanzig ordentlichen Auftaktminuten fiel den Löwen im ersten Durchgang nicht mehr viel ein. Die Kreativabteilung um Wölk, Ochs und Tornieporth wurde von Großbardorf gut aus dem Spiel genommen. Gut, dass es in manchen Spielen Schlüsselszenen gibt. Und gut, dass der KSV einen Thorsten Bauer hat. Dem war es übrigens absolut egal, dass Großbardorfs Torwart Bäuerlein heisst.

Oliver Zehe

 

KSV: Lamczyk - Keim, Schönewolf, Latifi, Möller - Busch, Gaede - Tornieporth, Wölk, Ochs - Bauer.

Großbardorf: Bäuerlein - Kurth, Herbert, Gerhardt, Seufert - Kröner - Barth, Gross, Leicht - Dinudis, Jabiri.

Ausgewechselt: 64. Habib für Busch, 72. Stadel für Latifi und Barak für Möller - 46. Laus für Leicht, 68. May für Gross, 81. Mantlik für Jabiri.

Zuschauer: 2.700 - Schiedsrichter: Dingert (Lebecksmühle/ Rheinland-Pfalz)

Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Bauer (45., 56. Foulelfmeter, 68.), 4:0 Habib (79.), 5:0 Tornieporth (85.).

 

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Veröffentlicht: 27.09.2008

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024