Das Spiel vor Studentinnen und Studenten

KABINENGEFLĂśSTER - FOLGE 15
„Sie sind wieder hier…in ihrem Revier“….nach vierwöchiger Abstinenz und zwei Auswärts- Ligaspielen in Folge, geht es für die Löwen am Samstag in ihrer Höhle Auestadion mal wieder ran. Dabei werden sie von einigen Zuschauern erstmals studiert.

Denn: Die Uni- Erstsemester trafen vor wenigen Tagen in Kassel ein, wurden am 17. Oktober im Rathaus von Oberbürgermeister Bertram Hilgen gebührend empfangen, und hatten am selben Tag auch Gelegenheit, 1.000- Freikarten für das Spiel KSV kontra KSC II im Auestadion zu erwerben. Gleich am ersten Tag waren 500 Tickets im Nu weg, am darauf folgenden bereits 700. Mittlerweile gibt es wohl kaum noch welche, laut dem Uni- Hochschulsportbeauftragten Gerd Blömeke!

Der meint:„Eine tolle Aktion, die gezeigt hat, wie groß das Interesse an den Spielen des KSV Hessen ist. Ich hoffe, dass vor allem Studierende, die ohne die Freikarten vielleicht nicht den Weg ins Auestadion gefunden hätten, sich von der Atmosphäre und dem hoffentlich erfolgreichen Spiel anstecken lassen und den KSV Hessen dann auch künftig als Zuschauer unterstützen". Gerd B. hatte gemeinsam mit dem KSV- Vorsitzenden Jens Rose die gelungene Aktion ins Leben gerufen.

Die Löwen können somit unter dem Motto „so spielt man vor Studenten" am Samstag Eigen- Werbung betreiben, um die in dieser Saison oft begeisternden, mitreißenden Heimspiel- Darbietungen fortzusetzen. Und...an die Leistung der letzten halben Stunde beim VfB Stuttgart II anzuknüpfen. Für jede Menge Gesprächs- und Diskussionsstoff sorgten dabei ja zwei Szenen, die unmittelbar vor jenem Tor stattfanden, hinter dem die mitgereisten, getreuen Löwen- Fans ihr Team unterstützten.

Nach den ersten Emotionen, die nun mal zum Fußball und Sport gehören, sei ein paar Tage danach mal in aller Besinnung und Sachlichkeit für Aufklärung gesorgt. Die TV- Bilder des HR ergaben - mit oder ohne Zeitlupe - dass das Siegtor korrekt war. Nach dem langen Einwurf eines Stuttgarters in den KSV- Strafraum, hatte der überzeugende Sebastian Z. den Ball zwar geklärt, doch Christian Träsch so blitz- und geistesschnell gehandelt, um die Lederkugel aus der Luft sogleich wieder vor das KSV- Tor zu befördern. Obwohl die Abseits- Falle des KSV Hessen in dieser Saison oft funktionierte und die Löwen auch allesamt in dieser Szene sogleich in der Vorwärtsbewegung waren, wurden sie hier überlistet. Jener Stuttgarter Stürmer mit dem klangvollen Torjäger- Namen - Fischer - traf. Und zwar wie weiland Fallrückzieher- Experte Klaus Fischer, per sehenswertem Seit- Fallzieher volley, Marke „Tor des Monats".

Es sollte übrigens im Vorfeld der Partie mit literarischen Beiträgen auf der Löwen- Homepage nicht herbei beschworen werden...das obligatorische 1:0- Führungstor vor der Pause des „kleinen VfB" - der besten 2. Mannschaft eines Bundesligisten in Deutschland!

Erstes Löwen- Freistoßtor der Saison fällig

Herbei beschwören wollte ich allerdings mit Kommentaren im Vorfeld allzu gern ein...Löwen- Freistoßtor. Das gab es in dieser Saison noch nicht! Das letzte dürfte noch gewesen sein, als der jetzige Manager Marc Arnold am ruhenden Ball antrat. Kurzer Blick ins Archiv: Denis Berger war es! Am 21. April beim 3:0- Heimsieg über den 1. FC Saarbrücken schlenzte der Österreicher den Ball zum Führungstor in der 48. Spielminute über die Mauer ins Netz. Unvergessen sicher auch das Freistoßtor von Marc Arnold gegen den kommenden Heimgegner Karlsruher SC II am 3. März diesen Jahres. Während damals KSC- Keeper Thomas Unger eine Mauer organisierte, schoss der pfiffige Marc A. einfach den Ball schon mal rein.

Das Tor zählte... im Gegensatz zu jenem am letzten Sonntag von Daniel Möller im Robert- Schlienz- Stadion. „Der Treffer war klar korrekt. Durch die Wucht des Schusses konnte Torhüter Ulreich den Ball nicht halten, hatte ihn jedoch ganz klar berührt," so der KSV- Fanbeauftragte Markus „Lämmi" L., der wie viele mitgereiste KSV- Fans unmittelbar hinter dem Stuttgarter Gehäuse stand und nah Augenzeuge war. Der Linienrichter sah es anders und warum der Schiedsrichter überhaupt nach dem vorgehenden Foul an Erich S. auf indirekten Freistoß erkannte, bleibt fragwürdig?

Sei´s drum! Wenn auch aus KSV- Sicht diesmal bitter, denn Oliver A. (Spruch des Spiels: „Linienrichter hast du Blei in der Fahne"?) und Co. hatten beim spielstarken Tabellenzweiten einen Punkt verdient. Im Vorjahr das seltsame 0:1 gegen Pfullendorf, diesmal beim VfB Stuttgart II ...vertrauen wir mal darauf, dass sich in einer langen Saison einiges wieder ausgleicht.

Der Ausgleich gegen den VfB II war greifbar nahe, doch während die Schützlinge von Talenteschmied Rainer Adrion nunmehr im dritten Duell mit dem KSV das Happy- End (und die Punkte) auf ihrer Seite haben, lief es für die Löwen gegen deren Lokalrivalen Stuttgarter Kickers bisher drei Mal genau anders herum.

Erich S. gegen „alte Kameraden"

Mut für die nächsten Spiele macht...dass die Löwen dem erfolggewohnten VfB II phasenweise (letzte halbe Stunde) überlegen waren und erhobenen Hauptes vom Platz gehen konnten. Und: sie schwangen sich gegen den VfB II - nach der gelb- roten Karte für Marc A. im März zu Zehnt, diesmal nach dem nicht gegebenen Tor von Daniel M. - hernach wieder mal in den letzten dreißig Spielminuten zu hervorragender Moral und Energieleistung auf. Das gibt Hoffnung und Anlass zur Zuversicht für die weitere Saison, bei der am Samstag in punkto „U-23-Gegner"- Wochen für den KSV das dritte und für dieses Jahr letzte Kapitel ansteht. Und dann - wer weiß - womöglich das erste Löwen- Freistoßtor dieser Saison...? Mit Daniel M., Denis B. oder auch Martin S. und Christoph K. hat der KSV dafür befähigte Kandidaten in seinen Reihen!

Das Duell mit den Karlsruhern ist für den gebürtigen Badener Erich Strobel im KSV- Dress ein Wiedersehen mit seinem Ex- Klub und bedeutet für den 21jährigen womöglich ein direktes Aufeinander- Treffen mit einem Innenverteidiger- Brüderpaar: den Barg- Brüdern. Fakt ist: gegen den KSC II ist ein Sieg Pflicht! Das Team um Trainer Rainer Krieg - gebürtiger Mittelhesse - kommt allerdings mit der Referenz, seit sieben Spielen unbesiegt zu sein. Die letzte Niederlage datiert vom 2. September, dem 0:4 bei der SpVgg Unterhaching, ehe der Vorjahres- Vierzehnte eine Bilanz von insgesamt fünf Remis und 2 Siegen erzielte. Nachdem bei den KSC- Profis derzeit Stammkeeper Markus Miller verletzungsbedingt ausfällt und nun von Jean-Francois Kornetzky, der in dieser Saison auch schon in der Regionalliga zum Einsatz kam, in der Bundesliga (und zuletzt DFB- Pokal) ersetzt wird, bleibt abzuwarten, ob Regionalliga- Keeper Thomas Unger als Ersatzmann „nach oben" nachrückt. Da der Aufsteiger, der momentan auf einem beachtlichen 4. Platz steht, in der Bundesliga erst am Sonntag um 17 Uhr im heimischen Wildparkstadion auf den MSV Duisburg trifft, dürfte Unger allerdings in Kassel auflaufen.

Der flotte Türke mit den blauen Schuhen

http://www.dasbesteausnordhessen.de/pictures/TNARTIKEL07-10-21-120301_2007-10-20-ksv-muenchen-004-DSC_6941.jpg
zoomNach Schuhwechsel in Stuttgart besser: Serdar B.
Foto: Sascha Reetz

Zu großer Form lief in einigen zurückliegenden Spielen beim KSV Hessen „Sommerschlussverkauf- Erwerb" Serdar Bayrak auf. Meist jedoch erst in der zweiten Halbzeit, wie gegen Siegen oder zuletzt beim VfB Stuttgart II. Warum nicht früher? Erklären kann sich das der 22jährige, flotte Türke selbst nicht. Ob es zumindest zuletzt daran lag, dass Serdar B. in Stuttgart im roten Dress seine neuen, blauen Fußballschuhe bei Halbzeit- Pause in der Kabine ließ und im zweiten Abschnitt mit seinen alten Noppen- Schuhen auf lief? Um dann gen KSV- Fan- Tor zum Löwen- Antreiber zu mutieren!

Bemerkenswert auch die letzten beiden Spieltage in der ReLi Süd! Vor zwei Wochen in neun Spielen sieben Remis, ein Heim- und Auswärtssieg. Diesmal in neun Spielen sieben Heimsiege, zwei Remis (beide 0:0)! Kein Auswärtssieg... und - besonders auffällig - kein Auswärtstor. Insgesamt überhaupt nur 13 Treffer am 13. Spieltag, darunter gleich je vier in Reutlingen und in Aalen.

Tore ersehnen die Löwen um den in der Liga- Torschützenliste nach wie vor mit acht „Buden" führenden Thorsten B. (am Samstag macht „Totti" endlich sein 100. Ligator im Löwen- Dress, wetten dass...!) nach vier Spielen ohne Treffer - davon drei auswärts - auch herbei!

Am besten gleich gegen den spielstarken „kleinen KSC" verwirklichen ...in der Heimat (bei der Hälfte aus Nordhessen stammender Akteure im KSV- Kader erst Recht zutreffend...) ...denn...

"sie sind wieder hier...in ihrem Revier"...!

Herbert Pumann

Mittwoch, 31.10.2007

Veröffentlicht: 31.10.2007

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 24.04.2024