Ende des Zusehens

Dominik Suslik
KSV-Spieler Dominik Suslik ist nach langer Verletzung nun fit.
Wenn man so will, ist er der fünfte Neuzugang der Löwen: Dominik Suslik ist zurück. Die lange Zeit des Zusehens ist vorbei. Nach vier Monaten Verletzungspause hat der 22-jährige Verteidiger beim Sieg in Aalen erstmals wieder 90 Minuten auf dem Platz gestanden. Ein wenig war er davon selbst überrascht: „Trainer Matthias Hamann hat so viele Alternativen", sagt Suslik, „deshalb war ich unglaublich froh, dass er mir Vertrauen geschenkt hat."

Sein letztes Spiel in der Regionalliga bestritt der Göttinger am 2. September gegen Kaiserslautern. Damals mit einer Verletzung, deren Tragweite noch nicht zu erkennen war. Zwei Wochen zuvor hatte Suslik sich - ebenfalls gegen Aalen - einen zunächst nicht erkannten Riss des Syndesmosebandes zugezogen. Eine Operation war nicht möglich. Es folgte eine Zeit, die „gedanklich für mich die schwerste Verletzungsphase war". Weil Suslik nie genau wusste, wie lange es dauern würde, neue Probleme wie eine Entzündung hinzukamen. „Bei einem Bruch", sagt Suslik, „hast du einen Zeitplan im Kopf. Du weißt, wann es wieder losgehen kann."

Mit Verletzungen kennt sich der Verteidiger aus. Ein Fuß- sowie ein Schienbeinbruch liegen hinter ihm. Die Probleme haben dazu geführt, dass der Sportstudent sich intensiv mit dem Thema Gesundheit befasst. Sein Training beinhalten Festigungsübungen im Sand, Aquafitness und Poweryoga. „Manchmal neigt er dazu, die Dinge überzuinterpretieren", sagt Matthias Hamann, „aber das ist in Ordnung und liegt in seiner Verantwortung." Selbst Suslik sagt von sich: „Manchmal mache ich mir zu viele Gedanken. In der Mannschaft sorgt das für Belustigung. Die fragen schon, ob ich wieder im Sandkasten spiele."

Mit solchen Späßen aber kann er gut leben, denn: „Wir sind eine echte Mannschaft. Das macht einfach Spaß. Es herrscht eine unglaubliche Geschlossenheit." So habe er sich auch während der Verletzungszeit nie ausgeschlossen gefühlt.

Seit Weihnachten ist Suslik nun wieder fit, hat das volle Vorbereitungsprogramm absolviert. Nur bei zwei Testspielen fehlte er, weil Klausuren an der Uni vorgingen. Der Trainer hat dafür Verständnis: „Lieber er fehlt zweimal, als dass er die Klausuren versemmelt." Von nun an zähle bis zum Mai allerdings nur noch Fußball. Und Hamann ist überzeugt, „dass Dominik Lunte gerochen hat. Er weiß, dass er es im Fußball zu etwas bringen kann". Schnelligkeit, offensives Verhalten im Zweikampf - diese Dinge schätzt er an seinem Verteidiger.

Deshalb ist Suslik in Aalen von Beginn an dabei gewesen. Hat, wie er selbst sagt „100 Prozent Gas gegeben". Ohne Gedanken an Verletzungen im Hinterkopf. Denn die Zeit des Zusehens sieht Suslik mittlerweile sogar positiv: „Das sind Erfahrungen, die prägen. Sie sind ganz wichtig für meine Entwicklung."

Ein Video-Interview mit Dominik Suslik können Sie auf www.hna.de/go/blog ansehen.


Von Frank Ziemke
HNA-Sportredaktion
Mittwoch, 28. Februar 2007

 


Veröffentlicht: 28.02.2007

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Datum des Ausdrucks: 23.04.2024