Geld lieber zum KSV als zu den Bayern

MEG
MEG-GrĂŒnder Mehmet Göker ĂŒber das umfangreiche Sport- Sponsoring seiner Firma und den Traum von der Arena.

Seit dieser Saison Trikotsponsor des KSV Hessen Kassel, das Logo ziert den Rücken von Box-Weltmeister Artur Abraham, ein neuer TV-Spot läuft während der Sportschau in der ARD - der Versicherungsspezialist MEG 24 aus Kassel hat den Sport zum Werbefeld Nummer eins für sich erkoren. Frank Ziemke sprach mit Firmengründer Mehmet Göker.

Sie waren selbst viele Jahre Fußballer. Waren Sie da auch schon der Spielmacher?

Göker: Nein, ich war in Süsterfeld der klassische Sechser. Ein defensiver Läufer im Mittelfeld.

Mit welchem Erfolg?

Göker: Es hat gereicht bis zur Bezirksoberliga. In der Lan desliga haben sie dann lieber ohne mich weiter gemacht.

Hat Sie das gewurmt?

Göker: Ich bin ehrgeizig. Aber ich bin auch Realist. Ich wusste, Landesliga ist das höchste aller Gefühle. Außerdem habe ich gleichzeitig meine Ausbildung in der Versicherungsbranche begonnen und gemerkt, dass meine Talente darin liegen, mit Zahlen und Menschen umzugehen.

Gibt es etwas aus Ihrer Zeit als Sportler, das Sie ins Berufsleben mitgenommen haben?

Göker: Ich lebe davon. Mein Ziel ist, eine Firma aufzustellen nach dem Vorbild meines Lieblingsvereins Bayern München. Jeder will bei denen spielen, aber nicht jeder kann. Es ist ein Privileg, bei den Bayern zu spielen. Und es muss eines sein, bei MEG zu arbeiten. Auch unser Firmenmotto stammt aus dem Fußball.

Und lautet?

Göker: Kontrollierte Offensive. Wir wägen Risiko und Möglichkeiten ab. Ist die Möglichkeit größer als das Risiko, machen wir es.

Ihre Beziehung zum Sport spiegelt sich auch in der Werbestrategie von MEG. Was bringt der Sport einem Versicherungsspezialisten?

Göker: Sehr viel. Unsere Umsatzzahlen sind deutlich gestiegen, seit wir durch den KSV Hessen, die Huskies oder Artur Abraham werben. Als wir angefangen haben, hatten wir einen Jahresumsatz von 1, Millionen Euro. In diesem Jahr werden wir bei 13 Millionen liegen. Da hat die Werbung entscheidend beigetragen.

Aber woran ist das messbar?

Göker: Nach dem Abraham-Boxkampf hatten wir in zwei Stunden 10 000 Clicks auf unserer Homepage. Vor dem KSV-Engagement gab es im Monat vier Bewerbungen auf Stellen. Nach dem Beginn waren es schlagartig 40.

Sie haben angekündigt, Ihr Engagement bei den Löwen iweiter auszubauen.

Göker: Wir brauchen bundesweite Bekanntheit. Der KSV soll da helfen. Deshalb sind in dieser Saison über 100 000 Euro geflossen. Den Vertrag haben wir bereits per Handschlag um ein weiteres Jahr verlängert. Wir werden die Summe etwa verdreifachen, damit der KSV die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga schaffen kann. Mit diesen Summen liegen wir unter den Top-5-Sponsoren in der Regionalliga.

Und wie sieht es bei den anderen Partnern der Region aus?

Göker: Mit Artur Abraham haben wir eine Vereinbarung für die nächsten drei Kämpfe. Ich bin auch in Gesprächen mit Huskies-Boss Rainer Lippe. Die Huskies müssen wieder erstklassig werden. Auch, damit die Arena kommt, an der wir sehr interessiert sind.

Wieso das?

Göker: Wir können uns vorstellen, dass diese Halle den Namen MEG-Arena trägt. Ich habe Herrn Lippe deshalb ein Angebot über zehn Jahre gemacht.

Große Pläne. Neuerdings wirbt MEG als regionales Unternehmen ja auch bundesweit im Rahmen der Sportschau.

Göker: Nicht nur das. Der Spot läuft in der ARD jeden Tag einmal, während der Sportschau zweimal. Natürlich ist das nicht günstig. Mit dem Erfolg bin ich auch noch nicht ganz zufrieden. Wir werden íhn trotzdem noch einen zweiten Monat laufen lassen.

Wo sieht man Sie als Sport Fan?

Göker: Wenn die Geschäfte es zulassen bin ich immer im Auestadion und in der Eishalle. Ich fühle mich dann auch nicht als Sponsor. Ich liebe den Sport. Ich bin mit großer Leidenschaft dabei. Ich war schon als Zehnjähriger im Stadion. Ich habe als Kind den Kicker-Almanach gewälzt und als Jugendlicher bei DSF im Sportquiz gewonnen. Ich finde es einfach klasse, wenn ich bei den Huskies mit dem Schal wedeln kann.

Gibt es etwas, was Sie als Sponsor im Sport gerne noch tun würden? Bei Ihrem Lieblingsverein Bayern einsteigen?

Göker: Wissen sie was? Wir hätten in dieser Saison mit einem kleinen Paket bei Gladbach, in Bielefeld und auch bei den Bayern einsteigen könnten. Aber lieber bleibe ich mit dem KSV zehn Jahre in der Zweiten Liga, als das Geld nach München zu geben. Denn ich bin in Kassel geboren, ich lebe hier, ich werde hier sterben. Die Firma ist in Kassel und es geht ihr gut. Ich möchte, dass die Menschen auch durch uns Spaß haben.


Frank Ziemke
HNA-Sportredaktion

Donnerstag, 12. Oktober 2006

 

Weitere Infos unter:

>>>www.meg-online.com

>>>www.meg-info.de

>>>www.meg-ist-ok.de  

Veröffentlicht: 12.10.2006

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