Löwen auf dem Prüfstand

LEISTUNGSTEST
KSV Hessen absolviert fünften Leistungstest bei Prof. Dr. Kuno Hottenrott.
„Neue Bestzeit“, ruft Kristin Ringel und notiert 18,87 Sekunden für Mario Klinger. Ausgepumpt trabt der 19-jährige Innenverteidiger des KSV Hessen zurück zum Start des fußballspezifischen Koordinations- und Schnelligkeitstests. Gerade hatte er den 30 Meter langen Stangenparcours mit Ball als Schnellster durchlaufen und Martin Wagners Bestzeit unterboten.

<b>Drei Feldtests</b>

Insgesamt drei Feldtests mussten die Regionalliga-Kicker unter der Leitung von Prof. Dr. Kuno Hottenrott vom Institut für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung der Uni Halle-Wittenberg absolvieren. Bereits zum fünften Mal bat Trainer Matthias Hamann zum Fitness-Check.

„Den letzten Test haben wir zu Beginn der Vorbereitung durchgeführt. Nun ist wichtig zu sehen, wie sich die Werte entwickelt haben und wo es noch Defizite gibt. Vor allem aber testen wir die Regenerationsfähigkeit nach mehreren Belastungen“, erklärt Hamann. Zunächst begaben sich die Spieler auf eine 900 Meter lange Strecke, die bis zu sieben Mal durchlaufen wurde mit jeweils erhöhtem Tempo um 1,5 km/h. Assistentin Katharina Sannemüller entnahm in regelmäßigen Abständen Blut aus dem Ohrläppchen, um im Labor die Laktatanhäufung bestimmen zu können, die letztendlich Rückschlüsse auf die Grundlagenausdauer zulässt.

„Wenn ich es zeitlich schaffe, dann schaue ich mir jedes Heimspiel des KSV an. Gerade jetzt ist es interessant zu sehen, ob vielleicht auch konditionelle Aspekte für die Negativserie verantwortlich sind“, sagte Hottenrott, der die Ergebnisse mit Hamann intensiv bespricht. Mario Klinger dürfte zufrieden gewesen sein, da er im zweiten Test auch ohne Ball mit 15,61 Sekunden der bis dato Schnellste war. „Eigentlich hätte ich mich eher im Mittelfeld gesehen, da der Boden nun sehr rutschig ist und man kaum noch Halt findet“, erklärt Klinger angesichts von Regenschauern.

<b>Cesar der beste Sprinter</b>

Beim abschließenden Sprint- und Sprintausdauertest mussten die Akteure eine 30 Meter lange Strecke achtmal hintereinander mit Maximalbelastung zurücklegen. Die Pause dazwischen betrug nur 20 Sekunden. „Das ist nicht euer Ernst. Bringt mir schon mal ein Sauerstoffzelt“, scherzte Routinier Mirko Dickhaut, der seine Stärken als Mittelfeldspieler vor allem im Ausdauerbereich hat.

Für Matthias Hamann schien schon im Vorhinein klar, wer das Rennen machen würde: „Julio wird wahrscheinlich wieder vorn sein.“ Und genauso war es. Nach Bestzeiten von Saky Noutsos (4,35 Sekunden), Kim Schwager (4,24) und Mario Klinger (4,23) absolvierte der Brasilianer die 30 Meter in 4,14 Sekunden. Damit hatte auch die zweite Trainingsgruppe ihr Pensum absolviert. Und mit Thorsten Bauer, Thorsten Schönewolf und Daniel Beyer warteten bereits die Nächsten auf die Ausstattung mit Brustgurt und Pulsuhr. Und darauf, die Bestzeiten von Mario Klinger und Julio Cesar in Angriff zu nehmen.


<i>Von Torsten Kohlhaase
HNA-Sportredaktion

Dienstag, 10. Oktober 2006</i>

Veröffentlicht: 10.10.2006

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Datum des Ausdrucks: 20.04.2024