Drei Punkte mit viel Geduld und Oliver Adler

Die Entscheidende Szene in diesem Spiel gab es in der 50. Minute. Saarbrückens Torjäger Jonathan Jäger dringt in den Strafraum ein - wird von Turgay Gölbasi und Dominik Suslik bedrängt - und fällt. FIFA- Schiedsrichter Wolfgang Stark zögert keine Sekunde und gibt Strafstoß für die Saarländer. Entsetzen beim KSV. Schon wieder ein Elfmeter gegen die Löwen. Gerade mal zwei Minuten nach der 1:0-Führung. Kippt nun das Spiel? Es kippt nicht. Mahir Saglik schießt unplatziert in die Mitte, KSV-Torhüter Oliver Adler hält den Ball fest. Ganz fest.

In der Folge lief es so, wie von den Löwen gewünscht. "Wir wollten hinten in jedem Fall die Null halten. Selbst wenn das Spiel 0:0 ausgegangen wäre", verriet Löwen-Trainer Matthias Hamann nach dem Spiel. Mit Mirko Dickhaut und Mario Klinger hatte er zwei "Sechser" auf dem Platz und diese doppelte Absicherung tat gut. Während die Saarländer immer weiter öffnen mussten, konnte der KSV auf eigenen Platz kontern. Und da die hervorragenden Techniker beim FCS mit dem "durch Kampf Spiele herum reißen" ihre Schwierigkeiten haben, zahlte sich die Geduld der Löwen aus. Es fielen weitere Tore. So in der 73. Minute. Es gab Freistoß für die Löwen. Und Saarbrückens-Torwart Oldie Peter Eich erlebte ein Deja vu. In der 48. Minute zirkelte Denis Berger einen in die linke Torwartecke. Fünfundzwanzig Minuten später tat es ihm Marc Arnold gleich. Beide Male sah Eich nicht wirklich gut aus. "Wir haben heute morgen noch Freistöße trainiert", feixte Löwen-Trainer Matthias Hamann nach dem Spiel. :"Wenn die das trainiert haben, haben wir natürlich keine Chance" grantelte sein Saarbrücker Kollege Didier Philippe mit süss-sauer Miene. Der Rest ist schnell erzählt. Saarbrücken wurde immer offensiver, ohne freilich gefährlich zu werden. Und der KSV konnte kontern. In der Nachspielzeit gab es dann sogar noch Tor Nummer drei. Ein Treffer durch zwei eingewechselte Akteure. Jan Fießer setzte sich auf der rechten Seite wunderbar durch, Sebastian Wojcik machte den Rest.

"Das Ergebnis von 0:3 ist ein Hammer", rang Philippe mit den Worten. Kein Wunder, denn in der ersten Halbzeit sah es gar nicht so schlecht aus, was der FCS machte. Das Spiel war ausgeglichen und die schnellen Jäger und Saglik machten der Löwen-Deckung das Leben schwer. Der KSV hatte in Durchgang eins eigentlich nur zwei richtig gute Möglichkeiten. In der fünfzehnten Minute konnten die Saarländer nach einem Strafraumgewühl in letzter Sekunde klären, eine Minute später schoß der fleissige Thorsten Bauer von links knapp am Tor vorbei. Auf der anderen Seite war es immer wieder Oliver Adler, der glänzend reagierte. "Adler hat mit seiner Erfahrung das Spiel gewonnen", lobte Gästetrainer Philippe nach dem Spiel den Löwen-Keeper. In der Tat. In der 37. Minute hatte Jäger das 0:1 auf dem Schlappen, aber Adler angelte ihm noch das Leder vom Fuß. Ansonsten tat der KSV alles, um die flinken Saarländer nicht ins Spiel kommen zu lassen. Geduld, die sich am Ende bezahlt machte.

Mit 39 Punkten steht der KSV wieder relativ gut da. Doch das reicht noch nicht zum Ligaverbleib. Besteht die Gefahr, dass die Mannschaft die Sache nun zu leicht nimmt? "Das glaube ich nicht", sagt Matthias Hamann. "Dann ist das Team mit Sonntagstraining bedroht. Wenn sie gewinnen, gibt es bis Dienstag frei".

Oliver Zehe

KSV: Adler - Gölbasi, Suslik, Schönewolf, Kümmerle - Klinger, Dickhaut - Beyer, Arnold, Berger - Bauer.

FCS: Eich - Halet, Assoumani, Genet, Kling - Frantz, Saglik, Gebhardt, Nehrbauer - Jäger, Diane.

Ausgewechselt: 74. Fießer für Arnold, 90. Wojcik für Bauer, 90 + 2 Busch für Dickhaut - 22. Haffner für Kling, 71. Samb für Diane, 81. Hornig für Genet.

Tore: 1:0 Berger (48.), 2:0 Arnold (73.), 3:0 Wojcik (90 + 2)

Zuschauer: 3.700. Schiedsrichter: Stark (Ergolding)

Gelbe Karten: Arnold - Genet, Nehrbauer, Diane