Noutsos sichert kurz vor Schluss zumindest einen Punkt

KSV Hessen - Sportfreunde Siegen 3:3 (2:1)

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Ralf Loose brachte es auf den Punkt. „Es war ein packendes Spiel für die Zuschauer“, so Siegens Trainer nach Spielende. In der Tat: Sechs Tore, zwei verspielte Löwen-Führungen, der zwischenzeitliche Rückstand und dann doch noch der finale Ausgleich kurz vor Schluss - das steht wahrlich nicht auf der Tagesordnung. Und trotzdem: So richtig zufrieden waren weder Löwen-Coach Matthias Hamann noch Loose.

„Von der Ausgangssituation her sind wir mit dem Punkt zwar gut bedient. Aber was den Spielverlauf angeht können wir nicht zufrieden sein“, erklärte Hamann. „Dämlich“ habe sich seine Mannschaft angestellt, als sie nach der 2:1-Halbzeitführung innerhalb kürzester Zeit zwei Gegentore hinnehmen musste. Und laut Gästetrainer Loose hätten die Siegener „heute klar als Sieger vom Platz gehen müssen“.

Taten sie aber nicht, was letztendlich vor allem Saky Noutsos zu verdanken war. Der Deutsch-Grieche konnte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten nämlich immer besser ins Spiel hineinfighten, ehe er vier Minuten vor Schluss mit einem schönen Schuss ins rechte untere Eck für das 3:3 sorgte.

Zu Beginn hatten die Löwen einige Mühe, in die Partie zu finden, sodass Bauers Kopfballführung (28./sechster Saisontreffer) nach einem Noutsos-Freistoß etwas überraschend kam. Lange sollte sie indes nicht währen, denn praktisch direkt nach Wiederanpfiff konnte Siegens Gaetan Krebs per Freistoß von der Strafraumgrenze für den Ausgleich sorgen.

„Was mich bedenklich stimmt“, erklärte Hamann später, „ist, dass zwei Tore in Saarbrücken und drei Treffer heute im eigenen Stadion nicht zum Sieg reichen.“ So sei laut dem Coach in der Defensive einiges zu verbessern. Vor allem die Gegentore zwei und drei innerhalb von neun Minuten zeigten die Probleme auf. Zwei schnelle Gegenstöße der Gäste, zweimal sah die Löwen-Verteidigung alt aus. Und zweimal konnte Alexander Blessin die Gunst der Stunde nutzen. Zunächst nach einer Heller-Hereingabe (48.), dann mit einem sehenswerten Schuss unter die Latte (57.). Damit hatten die Gäste auch Christoph Keims Jubiläumstreffer im 100. Punktspieleinsatz für die Löwen, erzielt unmittelbar vor dem Pausentee, egalisiert.

Knapp fünfundzwanzig Minuten vor Schluss reagierte Hamann dann und brachte aufgrund des Rückstandes mit Oliev und Cesar zwei weitere Offensivkräfte. Insbesondere der Brasilianer war zuvor von der Haupttribüne, „meinem Co-Trainer“, so Hamann ironisch, mit Sprechchören gefordert worden. Auch wenn Cesar neuen Schwung mit in die Partie einbrachte, konnte er seinen Trainer nicht wirklich überzeugen.

„Julio hat in der Vergangenheit hier sicherlich Großartiges geleistet, aber die Regionalliga ist eine andere Kategorie“, so der Coach. „Einige Zuschauer überschätzen ihn“, erklärte Hamann, der zudem bemängelte, dass Cesar sein Glück hauptsächlich über die Außenpositionen probiert habe anstatt im Strafraum Druck zu erzeugen. Am Ende stand ein Torschuss auf dem Zettel des Stürmers - „für eine gute halbe Stunde einfach zu wenig, um weitere Ansprüche zu stellen“, bilanzierte der Trainer.

Von Michael Brehme
21.10.2006

KSV Hessen: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Klinger, Keim - Busch, Fießer (66. Oliev) - Mason (46. Wagner), Noutsos, Beyer (66. Cesar) - Bauer - Trainer: Hamann

Siegen: Richter - Weikl (46. Banouas), Bogusz, Islamoglu, Dama - Pfingsten, Nemeth - Krebs, Blessin, Heller - Nauroth (79. Berger) - Trainer: Loose

Tore: 1:0 Bauer (28.), 1:1 Krebs (30.), 2:1 Keim (44.), 2:2 Blessin (48.), 2:3 Blessin (57.), 3:3 Noutsos (86.)

Gelbe Karten: Noutsos - Weikl, Nemeth

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Augsburg) - Zuschauer: 4.500