Ausstellung zur Geschichte der Löwen
CITY POINT.jpg "Ausstellung 2006")
Die Zeitungen schreiben: "Aufgeweckt", "Kampf", " Das Wunder von Frankfurt" und "Triumph". Begriffe, wie sie Titel von Dramen, Gedichten oder Romanen sein können. Und in all diesen Überschriften geht es um ein Fußballspiel zwischen dem FSV Frankfurt und dem KSV Hessen Kassel auf dem Bornheimer Hang, welches am 25. Mai 2006 in Frankfurt seinen Ursprung hat.
Es geht aber um mehr, um eine Saison, in der der KSV Hessen schon einmal weit ab geschlagen hinten lag - mit 12 Punkten. Schon zu Beginn formulierte der Trainer Matthias Hamann literaturreif: "Es ist nicht wichtig, wer als Erster losläuft, sondern wer als Erster ankommt."
Zu all diesen Spielen und besonders zum Endspiel, tauchen Bilder und Wörter auf, die in Erinnerung bleiben. Situationen über den anfänglichen Frust bis zum erlösenden Jubelschrei am Bornheimer Hang.
Ein halbes Jahr hat der Kasseler Künstler Ignatz Wilka den KSV Hessen begleitet. Mit Eintrittskarten zu den Heimspielen, einer Kamera und Notizblock machte er sich an's Werk eine "Grammatik des Fußballs" über die Löwen zu entwerfen. Viele Interviews (Wilka: "Ich habe Fans getroffen, die mit unglaublich viel Herzblut an ihrem Verein hängen und das in Gesprächen auch deutlich formuliert haben.") und etwa 2000 Bilder sind dabei entstanden.
Immer bei den Heimspielen der Rückrunde war der Künstler Ignatz Wilka anwesend, am Spielfeldrand, in den Zuschauerrängen, im VIP-Raum und bei den hart gesottenen Fans. Zitat Marketingleiter Jörg-Friedrich Schmidt: "Es gibt nur einen Verein in der ganzen Oberliga, der einen Künstler verpflichtet hat."
Es galt für Ignatz Wilka eine schöpferische Arbeit zu realisieren, die sich auf der einen Seite regional auf den KSV Hessen ausrichtet und auf der anderen Seite, sich allgemein dem Gefühl von Begriffen nähert.
Wörter, die eng verbunden sind mit dem KSV Hessen und Kassel als Stadt selbst. "Während der ganzen Rückrunde bin ich selbst von den Fans beobachtet worden, so dass ich ein Teil ihrer Wahrnehmung im Zusammenhang mit dem KSV geworden bin. Letztendlich, am letzten Spieltag, mit dem 1:0 Sieg in Frankfurt, wo alles auf des Messers Schneide stand, wusste ich, dass ich ein Fan des KSV Hessen geworden bin!", so Ignatz Wilka.
All diese Geschichten und Gesichter haben für ihn plötzlich einen Sinn gemacht, die "Grammatik des Fußballs" in seiner eigenen Person zu verstehen und mit diesem WIR-Gefühl des KSV Hessen Kassel. Die nun entstandene künstlerisch serielle Arbeit zeigt Ignatz Wilka im Porträt mit den Farben des KSV und seiner persönlichen Lieblingsfarbe.
Auf all diesen Bildern stehen unterschiedliche Wörter, die er mit dem KSV Hessen und mit Kassel selbst und dem Fußball verbindet. Wörter wie z. B. Aufstieg, Sieger, Titel, Aufwärts, Begeisterung, Freunde, Tradition, Euphorie, Weinen, Fußballgott, Fest, Apoll, Dionysos, etc.
Das Wort 'Glücksbringer', aus dem letztendlich diese künstlerische Arbeit entstanden ist, ist zurück zu führen auf den Satz des KSV-Vorsitzenden Jens Rose, der vor dem Frankfurt-Spiel zu ihm sagte: "Sie müssen unbedingt mitfahren. Seitdem sie da sind haben wir nicht mehr verloren. Ich bin abergläubisch."
Dass diese Ausstellung im City-Point Kassel mit seiner modernen ausgefallenen Architektur, mitten in Kassels Innenstadt gezeigt wird, ist einerseits dem wachsenden künstlerischen Engagement des Managements zu verdanken. Andererseits kann man diesen Ort, wie beim Fußball, als einen Raum verstehen, wo viele Menschen unterschiedlicher "Coleur" zusammen treffen.
<a href='/galerie.php?id=78' target='_self'>>>> zur Bildergalerie (Fotos: Tim Siebrecht)</a>
<i>Herbert Pumann
Presse-Referent KSV Hessen
Donnerstag, 08. Juni 2006</i>
Veröffentlicht: 08.06.2006
