Löwen haben noch viel Arbeit vor sich

SPIELANALYSE
Trotz des klaren 4:0-Sieges in Wörsdorf zeigt sich Trainer Freudenstein nicht restlos zufrieden.
Der KSV Hessen hat durch seinen klaren 4:0-Sieg bei der TSG Wörsdorf Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben in der Fußball-Oberliga Hessen getankt. Mehr aber auch nicht. Unübersehbar waren insbesondere in der ersten Hälfte die Schwächen der Löwen, die zur Pause etwas glücklich durch den sehenswerten Freistoß-Treffer von Slawomir Chalaskiewicz mit 1:0 (2.) führten. TSG-Keeper Norbert Lorz lieferte bei dem Hammer der Marke Tor des Monats nicht unbedingt die beste Figur ab. "Wörsdorf hatte vor dem Wechsel mehr Spielanteile", stimmte für KSV-Kapitän Thorsten Schönewolf nach dem Abpfiff nur das Ergebnis. "Wir haben viel Arbeit vor uns. Auf dem Platz ist noch keine kompakte Einheit erkennbar. In den Räumen klaffen viele Löcher, die uns derzeit für jeden Gegner anfällig machen. Auch in spielerischer Hinsicht haben wir sicher andere Ansprüche." Nach Wiederbeginn versiebte Adem Usta drei gute Gelegenheiten. Seinen ersten Schuss (47.) parierte Norbert Lorz, der drei Minuten später bei Ustas Kopfball sich richtig strecken musste. Lorz schien beim dritten Versuch des Türken bereits geschlagen, doch der Heber senkte sich neben den Pfosten ins Toraus. Erst nach der Roten Karte für Wörsdorfs Marc Engel (59.) nach Foul an Sebastian Busch machte der KSV den Sack vor 400 Zuschauern in dem Idsteiner Stadtteil zu. Thorsten Bauer (70.), Ahmet Kayacik (81.) und Adem Usta 0:4 (83.) sorgten für klare Verhältnisse. "Allerdings haben uns die Wörsdorfer mehr gefordert, als es das Ergebnis aussagt", spendete Hessen-Coach Thomas Freudenstein dem Verlierer nur schwachen Trost. Mit nur einem Punkt aus vier Begegnungen ist bei der TSG, die das letzte Aufeinandertreffen beider Teams im Auestadion 1:0 für sich entschied, schon Feuer unterm Dach. Trainer Claus Plattek musste gestern gehen. Ihn ersetzt der bisherige Manager Günter Mohr.
Freudenstein verteilte ein Sonderlob an Silas Owusu. "Er war in der zweiten Hälfte überragend und hat viel Defensivarbeit verrichtet." Mit Unverständnis reagierte der Löwen-Anhang auf die Auswechslung von Slawomir Chalaskiewicz, der einen dicken Hals hatte, als er nach 73 Minuten für den von den Fans zuvor lautstark geforderten Ahmet Kayacik Platz machen musste. "Chalaskiewicz hatte Probleme, nach hinten das Tempo aufzunehmen, und nach vorn brachte er keine klare Linie mehr ins Spiel", so Freudenstein. Im Erfolgsfall hat der Trainer immer Recht.


<i>Von Christian Hoffrichter


(HNA-Sportredaktion, 18.08.2003)</i>

<img border="0" src="http://www.ksv.lopri-net.de/cms/bilddb/03-08-04kayacik.jpg?" align="left">SPIELER DES TAGES
<span class='smallfett'>Ahmet Kayacik</span>
Wenn das kein Traumstart ist. 342 Minuten musste Ahmet Kayacik in dieser Saison die Spiele seines KSV Hessen von der Bank aus verfolgen, ehe er jetzt in Wörsdorf als Einwechselspieler erstmals aufs Feld durfte. Und dann gelingen ihm auf Anhieb gleich ein Treffer sowie ein Zuckerpass, den sein Teamkollege Adem Usta zu einem weiteren Tor nutzte. So hat er, dessen Position durch Slawomir Chalaskiewicz eigentlich besetzt ist, die Gunst der Stunde bestens genutzt. Trainer Thomas Freudenstein wirds mit Freude zur Kenntnis genommen haben. Schließlich belebt Konkurrenz das Geschäft. Kayacik gehört dem KSV seit gut zwei Jahren an. Davor kickte er für den FSC Lohfelden, damals noch in der Oberliga.


<i>(BRE, HNA-Sportredaktion, 18.08.2003)</i>

Veröffentlicht: 18.08.2003

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 19.04.2024