Ärger um den Ärmel

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KSV Hessen gerät wegen FFH-Vertrag in die Zwickmühle / HR-Intendant will Entscheidung.
Das Zitat von Helmut Reitze klingt unmissverständlich. "Der KSV Hessen Kassel ist durch die Vereinbarung zwischen dem Hessischen Fußball-Verband und FFH in eine schwierige Lage gebracht worden. Er muss sich entscheiden zwischen einem Werbe- und Präsentationsvertrag mit HR 3 und einer Vereinbarung über die Oberliga mit FFH."
"Der heimische Fußball-Oberligist", das macht der Intendant des Hessischen Rundfunks damit deutlich, "ist zu Saisonbeginn ungewollt in eine Zwickmühle geraten." Die Präsentation der Oberliga durch den Privatsender FFH als Gesamtsponsor, vertraglich mit dem Hessischen Fußballverband HFV geregelt, und der eigene Vertrag mit HR3 als Medienpartner passen nicht zusammen. Der HR präsentiert die Heimspiele der Löwen, stellt die Aufwärmtrikots und macht Bandenwerbung. HR-Mitarbeiter Uwe Becker ist zudem als Stadionsprecher aktiv.

Rolf Hocke, Präsident des Hessischen Fußballverbandes, sieht das Thema gelassen. "Das nenne ich ein Mini-Problem, für das es eine Lösung gibt", meint der Waberner. Weil neben dem KSV auch Darmstadt und Eintracht Frankfurts Amateure in einer ähnlichen Situation seien, habe man vertraglich geregelt, dass es Ausnahmen geben könne. So sei sicher, dass die Eintracht ohne FFH-Logo auf dem Ärmel auflaufen darf. "Der KSV", so mein derzeitiger Stand, "wird mit FFH auf dem Ärmel spielen." Aber die Frage der Bandenwerbung muss noch geklärt werden. Bei den Löwen selbst sorgen diese Aussagen wohl eher für eine Überraschung. "Kein Kommentar", sagt Manager Jörg Schmidt auf die Frage, ob der KSV am Samstag gegen Marburg mit FFH-Schriftzug spielen wird. Er macht aber ganz klar: "Wir sind hier in eine dumme Situation geraten." Für ihn steht jedenfalls fest: "Der HR ist bereits seit drei Jahren unser Partner. Er war schon dabei, als wir noch viel weiter unten waren. Diesen Partner wollen wir auf keinen Fall verlieren." Die Gefahr aber besteht, denn: "Wir garantieren allen Sponsoren Branchen-Exklusivität. Aber die ist nun nicht mehr gegeben." Trotzdem hat der KSV-Manager noch Hoffnung, dass möglichst schnell zumindest für diese Saison eine für alle Seiten zufrieden stellende Lösung gefunden wird. Einfach wird das allerdings nicht werden. Helmut Reitze jedenfalls unterstrich gestern bei einem Besuch in Kassel zum Thema Kultur-Hauptstadt noch einmal seine Meinung: "Zwei Rundfunk-Sponsoren bei einem Verein geht nicht. Das machen wir nicht mit."


<i>Von Frank Ziemke


(HNA-Sportredaktion, 08.08.2003)</i>

Veröffentlicht: 08.08.2003

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Datum des Ausdrucks: 24.04.2024