Blamage gegen den Tabellenletzten

KSV Hessen Kassel III - FC Bosporus Kassel II 4:4 (4:1)
Wahnisnn! Die dritte gibt eine 4:1 Führung noch her. Nur 4:4 gegen den Tabellenletzten.
<b>Blamage gegen Bosporus</b>

Das war gestern eines dieser Spiele von denen man immer erzählt, welche den Fußball so interessant machen, David besiegt Goliat, obwohl er bereits aussichtslos zurück liegt.

Leider blieb dem KSV nur die Statistenrolle, da der Held („Kampfeswille“)gestern eindeutig der FC Bosporus war. Spielerische Defizite wurden in beeindruckender Weise durch Kampf und Willen ersetzt und man selber kann nur zusehen, sieht das Unheil kommen, will sich wehren, aber alles nützt nichts, es kommt, wie es kommen soll.

Aber fangen wir von vorne an. Über die erste Halbzeit ist fast nur gutes zu berichtigen.

Nach 5 Minuten der Findungsphase, legte Spielertrainer Sebastian Müller so richtig los. In seiner unnachahmlichen Art, setzte er einen Flugkopfball nach Ecke von Patrick Müller ins Tor, dabei taucht er wie aus dem nichts auf und versetzt so Abwehr und Torwart. Weil es so schön war, besorgte Sebastian auch gleich noch das 2:0 und als Face nach 25 Minuten auf 3:0 erhöhte schien der Gegner sich in sein Schicksal zu fügen. Eigentlich zählte nur noch die Höhe des Siegs, der Gegner glich zu diesem Zeitpunkt eher einem Hühnerhaufen, noch dazu mit einem sehr unsicheren Ersatztorwart (wohl eher Feldspieler) im Tor.

In der 30 Minute kam der FC Bosporus zum ersten Mal in den Sechzehner, Timo Hedderich berührte wohl seinen Gegenspieler, welcher sich dankbar fallen lies und es gab somit Elfmeter. Dieser ging mit viel Glück so grade ins Tor 1:3. Na ja, ein kleiner Schönheitsfleck halt. Munter wurde beim KSV weiter gespielt. Patrick Müller schoss noch vor der Pause, das 4:1 und erfreute das Publikum mit einem Diver auf dem Rasen.

Halbzeit

Es gab zwei Marschrouten für die 2. Halbzeit. Erstens konzentriert weiter spielen und zweitens etwas für das Torverhältnis tun. So legte der KSV auch gleich munter los, allein in den ersten zehn Minuten, hatte man 3-4, einhundertprozentige Torchancen, bei denen auch das leere Tor nicht getroffen wurde. Erster Fehler!

In der 65. Spielminute wechselt sich Trainer Sebastian Müller selbst gegen Willy aus.

Dieser lies an diesem Tag jeden Einsatzwillen vermissen und somit versiegte die Angriffskraft der Dritten. Zweiter Fehler!

Aber was soll’s, dann wird es halt nicht zweistellig, fahren wir es mal gemütlich heim. Dieser dritte Fehler, war wohl der Entscheidende. In der 70. Minute aus heiterem Himmel das 4:2. „Oh, Aufpassen!“

In der 78 Minute Freistoss am Sechzehner. Wunderschön schlenzt der Bosporus Spieler den Ball über die Mauer ins äußerste linke Eck.

„Was ist den Hier los? Hallo wir spielen gegen den Tabellenletzten!“

Ab diesem Moment wehrte sich der KSV gegen das Schicksal, mit Mann und Maus jetzt hinten drin, versucht man völlig überrumpelt, zu retten, was zu retten ist.

Draußen an der Trainerbank werden Zuschauer und Trainer immer lauter, auch sie ahnen das der Spaziergang in einer Pleite enden könnte. 85., 86., 87., 88. Spielminute, es sieht so aus, als ginge man zwar angezählt, aber als Sieger vom Platz.

Doch in der 90. Spielminute passiert es dann, irgendwie landet der Ball im Fünfmeterraum auf dem Fuß eines Bosporus-Spielers und dieser kann zum vielumjubelten 4:4 einschieben.

Anschließend trifft der KSV nach einer Ecke noch mal die Latte und dann ist ein Spiel, welches man locker 8:1 hätte gewinnen können zu Ende. Während die Spieler vom FC Bosporus feiern, bleiben beim KSV elf Spieler fassungslos auf dem Rasen zurück.

Natürlich wurden Fehler gemacht, aber wer hätte beim Stande von 4:1, noch eine so dramatische Wendung vermuten können? Vielleicht soll es manchmal einfach so sein und es macht das Fußballspiel so faszinierend.

<font color='red'>Autor:
Dirk Witte</font>

Aufstellung

Veröffentlicht: 17.10.2005

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 18.04.2024