Hamann: Manchmal herrschte Panik

Vikt. Aschaffenburg - KSV Hessen 3:1 (1:0)
Ernüchterung in den Reihen des KSV Hessen Kassel: Mit einem ganz schwachen Auftritt in Aschaffenburg endete für die Mannschaft zunächst die Aufholjagd in der Tabelle.
"Das war einfach viel zu wenig, um hier zu punkten", war Kapitän Thorsten Schönewolf in seiner Wortwahl nach dem Schlusspfiff noch moderat.

Ganz anders Trainer Matthias Hamann, der kein Blatt vor den Mund nehmen wollte: "Eine katastrophale Leistung, das war von vorne bis hinten gar nichts. Aggressivität, Zweikampfstärke und spielerische Momente haben wir total vermissen lassen. Manchmal haben bei uns ja geradezu panikartige Zustände geherrscht. Das war unser schlechtestes Auswärtsspiel."

Vielleicht wäre ja alles ganz anders gekommen, wenn Thorsten Bauer nach zwei Minuten seine Riesenchance zur Führung genutzt hätte. Aber völlig frei stehend köpfte er aus wenigen Metern über das Tor. Zwar erarbeitete sich der KSV im ersten Durchgang eine leichte Feldüberlegenheit - zumindest bis zum Strafraum der Viktoria. Aber im Angriffsspiel herrschte absolute Ideenarmut. "Wir haben ganz gut angefangen und Aschaffenburg kontrolliert, dann sind wir aber durch einige Fehler aus dem Rhythmus gekommen und haben nie mehr ins Spiel zurückgefunden", analysierte Schönewolf.

Einige dieser Fehler lagen auf der rechten Abwehrseite, wo Dellova fast nur die Hacken von Markus Horr sah. Der Viktorianer sorgte für die Vorarbeit der beiden ersten Tore. Beim 1:0 drückte Grod seine Hereingabe über die Linie, nachdem die Innenverteidiger sich nicht entscheiden konnte, wer den Stürmer attackieren sollte. Das 2:0 vollendete Csipkar mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Viktoria bereits weit gehend auf Konterspiel umgestellt. Der KSV bewegte sich überwiegend in der gegnerischen Hälfte, aber das Spiel wurde immer ungefährlicher. "Was gerade einige der erfahrenen Akteure heute abgeliefert haben, war wirklich nicht der Rede wert", ärgerte sich Hamann. Freistöße von Arnold und Keim, ein weiterer harmloser Schuss von Keim - damit erschöpfte sich das Sturmspiel der Hessen bereits.

Auch der gegen Ende der Partie als Stürmer fungierende Schönewolf änderte daran nichts. Selbst als die Viktoria in den letzten 20 Minuten nur mit zehn Mann spielte, reichte es nur zu einer gefährlichen Szene. Nach Vorarbeit des eingewechselten Bugri erzielte Bauer mit einem nicht unhaltbaren Schuss das 1:2. Gegen die aufgerückten Kasseler erzwang Höfler, der zuvor bereits einige Konterchancen vergab, einen Elfmeter und verwandelte selbst. Die daraus resultierende Gelb-Rote Karte für Cihan war bedeutungslos.


<i>Von Klaus Gast

HNA-Sportredaktion

Montag, 17.10.05</i>

Veröffentlicht: 17.10.2005

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Datum des Ausdrucks: 20.04.2024