Pflichtsieg beim Wattenbacher Highlight

TSG Wattenbach - KSV Hessen 0:2 (0:1)
Der KSV bleibt in der Oberliga Hessen weiter erster Verfolger vom FSV Frankfurt. Am Donnerstagabend gewannen die Löwen ihr Nachholspiel bei der TSG Wattenbach mit 2:0 (1:0). Vor 1.000 Zuschauern erzielten Christoph Keim und Julio Cesar die Tore für den Tabellenzweiten.
Für die einen war es ein Pflichtsieg, für die anderen das Highlight des Jahres. "Das war für uns was ganz besonderes", freute sich Wattenbachs Pressesprecher Walter Krug bei der Pressekonferenz. Für Löwen-Coach Matthias Hamann war es dagegen ein ganz normaler Arbeitssieg. "Das war heute wie ein Pokalspiel und wir wollten am Ende nicht die dummen sein."

Ein Leckerbissen für Fußball-Feinschmecker war an diesem grauen, tristen Abend kaum zu erwarten. Zum Teil strömender Regen, Kampf um jeden Ball und ein abenteuerlich aussehendes Spielfeld.

Aber ganz so katastrophal war der grau-braune Untergrund dann wohl doch nicht. "Er war relativ fest, es sah schlimmer aus, als es war", so Matthias Hamann.

Auf eine böse Überraschung wollten sich die Löwen gar nicht erst einlassen. "Wir hatten uns fest vorgenommen, den Gegner nicht zu unterschätzen", sagte KSV-Abwehrrecke Christoph Keim nach dem Spiel. Und so war es dann auch.

Von Anfang an setzten die Löwen den Gegner unter Druck und zwangen ihn zu Fehlern. "Wir standen in der ersten Halbzeit für den KSV nur Spalier", meckerte TSG-Trainer Lothar Alexi über das respektvolle Verhalten seiner Spieler in Durchgang eins. Zwangsläufig bot sich dadurch Chance auf Chance für die Löwen.

Martin Wagner, Thorsten Schönewolf, Daniel Beyer und immer wieder Thorsten Bauer verpassten schon frühzeitig die Entscheidung für den KSV. So mussten die zahlreichen Löwen-Fans bis zur 33. Minute warten, bis es endlich im Kasten des glänzenden Michael Fleck klingelte.

Ein alles andere als fest geschossener Freistoß von Christoph Keim trudelte an Freund und Feind vorbei ins lange Eck zum längst schon fälligen Führungstreffer der Löwen. "Den habe ich mit Absicht nicht so fest geschoßen, so kann sich der Gegner nicht so gut darauf einstellen", grinste der Torschütze nach dem Spiel.

Nach vorne lief bei den Gastgebern nicht viel zusammen. Lediglich Marco Schäffer hatte nach 13 Minuten so etwas ähnliches wie eine Torchance, doch Oliver Adler war in dieser Szene schneller als der TSG-Stürmer.

"Es hätte Pause auch 0:3 stehen können", gab Lothar Alexi später auf der Pressekonferenz zu. "Wir haben Wattenbach im Offensiv-Bereich keine Chance gelassen", freute sich dagegen Matthias Hamann.

Im zweiten Spielabschnitt tat sich dann nicht mehr viel. Wattenbach störte früher und spielte aggressiver, ließ den Löwen nicht mehr so viel Platz wie im ersten Durchgang. So spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, Torchancen blieben Mangelware.

Ein zu hoch angesetzter Freistoß von Marc Arnold und ein verstolperter Konter von Turgay Gölbasi kurz vor Schluss - das war es dann aber auch schon fast. Gut für die Löwen, dass bereits zur rechten Zeit das 2:0 fiel. Nach einer Flanke von Thorsten Bauer verschätzte sich Wattenbachs Verteidiger Guido Melchin , Julio Cesar gönnte sich noch einen Schlenker und ließ Torwart Michael Fleck keine Chance.

Auf der anderen Seite reklamierte der überschaubare Wattenbacher Anhang nach einem Zweikampf zwischen Dominik Suslik und Marco Schäffer in der 80. Minute Elfmeter. Dazu Lothar Alexi: "Zuschauer, die hinter dem Tor standen haben bestätigt, dass man den hätte geben können".

Wie auch immer. Um die Löwen in Gefahr zu bringen, war die TSG eine Spur zu harmlos. Am Ende stand bei grausigen Wetter ein wichtiger Arbeitssieg für den KSV zu Buche. Und für die Wattenbacher ging ein großes Erlebnis zu Ende.

Ein dickes Lob heimsten sich übrigens die Löwen-Anhänger von den sympathischen Gastgebern ein. Pressesprecher Walter Krug: "Die KSV-Fans haben für eine tolle Stimmung gesorgt und ihren Teil dazu beigetragen, dass es ein Klasse Fußball-Abend geworden ist".

<i>13.04.2006
Oliver Zehe</I>



KSV: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Keim - Beyer, Malinov, Arnold, Wagner - Bauer, Cesar.

TSG Wattenbach: Fleck - Hadzic, Melchin, Kampczyk, Dawid - Kraft, Dippel, Mason, Dümer - Schäffer, Prena.

Ausgewechselt: 67. Groß für Beyer, 74. Gerov für Cesar, 81. Cihan für Bauer - 13. Schubert für Kraft, 65. Ortmann für Melchin.

Zuschauer: 1.000 Schiedsrichter: Möller (Poppenhausen).

Tore: 0:1 Keim (33.), 0:2 Cesar (55.).

Stimmen zum Spiel:

Matthias Hamann (Trainer KSV Hessen): "Es war eine klare Angelegenheit für uns, auch wenn es die erwartet schwere Aufgabe war. Das ganze war wie ein Pokalspiel, aber zum Glück hat es für uns keine böse Überraschung gegeben."

Lothar Alexi (Trainer TSG Wattenbach): "Ich muss anerkennen, dass es heute eine klare Sache gewesen ist. In der ersten Halbzeit standen meine Spieler für den KSV nur Spalier. Nach der Pause wurde das Spiel dann etwas offener, weil wir da endlich engagierter zur Sache gegangen sind."


Die restlichen Ergebnisse:

Germania Ober-Roden - KSV Klein-Karben 2:2 (2:0)
OSC Vellmar - Viktoria Aschaffenburg 2:1 (1:1)
SC Waldgirmes - KSV Baunatal 5:2 (4:0)
1. FC Schwalmstadt - FSV Frankfurt 1:2 (0:2)
FSV Steinbach - Eintracht Frankfurt Am. 3:2 (1:0)
FC Bayern Alzenau - SV Buchonia Flieden 0:0
FV Bad Vilbel - SV Erzhausen 1:1 (1:1)
SG Bruchköbel - TSG Wörsdorf 1:2 (1:2)

Aufstellung

Veröffentlicht: 13.04.2006

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024