Den Supergau vermieden

KSV Hessen - TSG Wörsdorf 0:0 (0:0)
Klassenerhalt mit Eschborner Schützenhilfe geschafft.
Verkorkste Saison mit glücklichem Ende: Weil Kontrahent Wald-Michelbach sein Spiel gegen Eschborn mit 1:3 verlor, genügte dem KSV Hessen das 0:0 gegen Wörsdorf, um dem Abstieg aus der Fußball-Oberliga zu entgehen.

Euphorisch gefeiert wurde der Klassenerhalt aber nicht. "Wir haben den Supergau vermieden", sagt Kapitän Thorsten Schönewolf. "Jetzt sind wir erleichtert." Thorsten Bauer sieht es ähnlich. "Die Saison bleibt trotz des glücklichen Endes verkorkst. Es kann nur noch besser werden", meint der einstige Torjäger. So sieht es auch die Mehrzahl der Fans. Weil die Partie in Wald-Michelbach eine Stunde später angepiffen wurde als das Spiel im Auestadion, war das 0:0 gegen Wörsdorf zunächst ein Muster ohne Wert und der Klassenerhalt beim Schlusspfiff noch nicht gesichert.

So mussten die Fans mit gemischten Gefühlen den Heimweg antreten. Feiern dürfen sie allerdings beim kommenden Heimspiel am Samstag gegen den OSC Vellmar.

Glanzlos und äußerst mühsam hat sich der KSV in den vergangenen Wochen dem Klassenerhalt genähert und das Minimalziel schließlich auf Grund einer bemerkenswerten Steigerung im Defensivverhalten erreicht. Am Samstag gegen Wörsdorf ließen Radler, Krause Schönewolf und Keim nur zwei Chancen zu, obwohl sie mit Ojigwe und Zangir zwei ganz gefährliche Kontrahenten auszuschalten hatten.

Im Gegensatz zu so manch enttäuschendem Spiel der jüngsten Vergangenheit zeigte die Mannschaft von Trainer Bernd Sturm aber auch gute Ansätze im Spiel nach vorn und erarbeitete sich sogar Torchancen. Julio Cesar bestätigte seine gute Form der vergangenen Wochen, und bei Bauer war ein Aufwärtstrend unverkennbar. Einigen Spielern schien es gar wieder Spaß zu machen, dem Ball nachzujagen und so manches Anspiel landete beim eigenen Mann. Großen Anteil daran hatte Slawomir Chalaskiewicz.

Obwohl der 41-Jährige keinen neuen Vertrag bekommt und unter Achillessehnenbeschwerden leidet, war er der Regisseur im Mittelfeld. Die positive Tendenz gepaart mit dem geschafften Klassenerhalt ließ Trainer Bernd Sturm dann doch noch von einem glücklichen Tag sprechen.

"Wir haben uns nach dem Tiefpunkt gegen Schwalmstadt zusammengerauft und deshalb verdient den Abstieg vermieden", freute sich der Trainer, der noch nicht verraten wollte, in welcher Funktion er in der kommenden Saison für den KSV Hessen tätig sein wird. Bleibt er Trainer, wird er viel Arbeit haben.

<i>(Von Gerd Brehm, HNA-Sportredaktion, 23.05.2005)</i>

Veröffentlicht: 23.05.2005

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