Aktuelle Mannschaft tritt Aufbauarbeit mit Füßen

KOMMENTAR
Wir erinnern uns an den KSV Hessen im Jahre 1998. Wackere Mannen um Jörg Müller, Holger Brück und Co haben sich zur Aufgabe gesetzt, den erfolgreichsten Verein der Zweiten Liga der 80er Jahre wieder Leben einzuhauchen, nachdem der FC Hessen in der Regionalliga aus finanziellen Gründen die Segel streichen musste. Mit viel Engagement und Enthusiasmus wurden alte „Zweitligarecken“ wie Eplinius, Freudenstein und Knauf reaktiviert und eine Mannschaft zusammengestellt, die in der A-Klasse den Neuanfang wagen sollte.
Uwe Eplinius, eigentlich in Hamburg ansässig, war sich nicht zu schade, Wochenende für Wochenende den weiten Weg nach Kassel auf sich zu nehmen. Horst Knauf und Joschi Burjan, beide ein wenig übergewichtig aber immer noch tolle Fußballer, nahmen zig Kilo ab und quälten sich von Spiel zu Spiel genauso wie Thomas Freudenstein. Ihr Motiv: „Wir wollen, dass in Kassel wieder Fußball gespielt wird und zwar irgendwann mal wieder in der 2. Liga. Dafür tun wir alles, was in unserer Macht steht.“ Diese Aussage klingt heute wie Hohn, sieht man doch mit Entsetzen, was sich 7 Jahre später im Kasseler Auestadion abspielt. Da tritt eine Mannschaft unmotiviert an den Ball, die sich zum größten Teil nicht im geringsten darüber Gedanken macht, was sie für eine Verantwortung gegenüber dem Verein, dem Trainer, der Region und nicht zuletzt ihren treuen Fans trägt. Wahrscheinlich weiß sie noch nicht einmal, was es heißt, für den KSV Hessen spielen zu dürfen. „Ja, dass ist ja alles schon mindestens 15 Jahre her, was wollt ihr eigentlich?“, scheint es förmlich aus einigen Spielergesichtern ablesbar zu sein! Doch all die, die Woche für Woche ihre Mannschaft begleiten und den KSV unterstützen, die wissen das und auch Freudenstein und Co waren sich dieser Lage bewusst.

Aber, was muss jetzt geschehen? Vor neuen, übereilten Spielerverpflichtungen sollte der Vorstand und das Management des KSV Hessen sich erst einmal genau überlegen, wer in der jetzigen Situation wirklich zum Verein steht und passt und all die aussondieren, die den Verein nicht weiterbringen. Bei Spielern wäre sogar bei denen anzufangen, die damals Thomas Freudenstein als Löwentrainer mit „abgesägt“ haben, denn seit dem scheint die Mannschaft nur noch das zu machen, was ihr Spaß macht. Trainer kommen und gehen, das Training muss abgebrochen werden, weil augenscheinlich die Spieler keine Lust mehr haben und und und. In welchem Verein gibt es denn so etwas?

Kommen wir nun zum Löwen-VIP-Raum, wo sich „Hinz und Kunz“, egal aus welchem Verein oder Fraktion, die Türklinke in die Hand drücken. Vorstand, das kann nicht sein! Der KSV ist kein Selbstbedienungsladen und auch keine strategische Bühne, wo jeder machen kann, was er will.
Es ist wieder ehrliche und gute Arbeit gefragt, in allen Bereichen. Sollte das Unfassbare eintreten und der KSV Hessen durch die einzige Lizenzerteilung für die Regionalliga doch dieses Jahr aufsteigen, muss sich ohne hin jede Menge ändern.

<i>Ich habe fertig…

Carsten Müller, 24.04.05</i>

Veröffentlicht: 24.04.2005

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Datum des Ausdrucks: 19.04.2024