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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Ich möchte nach vorne eine geordnete Unordnung...

INTERVIEW MIT THOMAS FREUDENSTEIN
Im Interview stellt sich KSV Hessen-Coach Thomas Freudenstein den Fragen von Tim Siebrecht.
<i>Frage: Seit 9 Spielen bist Du nun Trainer des KSV. Wie lautet Dein persönliches Fazit ?
<p></i>Thomas Freudenstein: Ich habe schnell erkannt, dass ein großes Offensiv-Potential in der Mannschaft steckt, so dass ich auch das spielen lassen konnte, was am attraktivsten ist. Und das ist nun mal der offensive Fußball. Ab dem dritten Spiel hat sich das dann auch in Toren niedergeschlagen. Zudem hatte ich das Glück mit Spielern, wie Andreas Mayer und Andre Breitenreiter zu arbeiten, die offensiv ihre Qualitäten haben, aber auch ein hohes Maß an Disziplin in der Ballerkämpfung. Somit konnte ich ohne Probleme mit 4 oder 5 Offensivfußballern spielen, ohne dass ich Angst haben musste, dass hinten etwas anbrennt.</p>
<p><i>Frage: Ist die Position als Trainer Deine berufliche Perspektive für die Zukunft ?</i></p>
<p>Thomas Freudenstein: Da ich ja jetzt für die nächste Saison beim KSV unterschrieben habe und das auch hauptberuflich mache, ist das auch für die nahe Zukunft meine Perspektive. Ich werde dafür auch die Trainerscheine nachmachen. Ideal wäre das natürlich in der Winterpause.</p>
<p><i>Frage: Gab es während Deiner Zeit als Spieler einen Trainer, der Dich besonders beeindruckt hat ?</i></p>
<p>Thomas Freudenstein: Ich habe über zwei Jahre in Kassel mit Jörg Berger gearbeitet. Von ihm habe ich gelernt, dass man bei aller Offensivbewegung nicht die Grundordnung verlieren darf. Die gute Offensive beginnt mit einer geordneten Defensive. Man muss die Räume so belaufen, dass man einen Ball, der abgewehrt wird, gleich wieder in seinen eigenen Reihen hat. Allerdings sollte dieses Spiel auch nicht zu statisch sein. Ich möchte nach vorne eine geordnete Unordnung. Es muss nicht immer der gleiche Spieler auf derselben Position sein. Trotzdem darf man aus dieser Bewegung heraus die Grundordnung nicht verlieren, um dem Gegner nicht die Chance zu geben, uns auszukontern. Das verstehe ich unter einem guten Offensivspiel und da möchte ich die Mannschaft hinbringen. Das erfordert aber ein hohes Maß an Disziplin und Willen jeden einzelnen Spielers.</p>
<p><i>Frage: Kannst Du als Kasseler den Spielern besser vermitteln, was es bedeutet für den KSV zu spielen, als ein externer Trainer ?</i></p>
<p>Thomas Freudenstein: Wenn man meine Statistik sieht, wie lange ich beim KSV gespielt habe, ist es natürlich klar, dass ich einen ganz anderen Background und Bezug zum Verein habe, als ein externer Trainer. Ich weiß zum Beispiel ganz genau, was es für einen Fan und Spieler des KSV gefühlsmäßig bedeutet, wenn man gegen den KSV Baunatal gewinnt oder sogar verliert.</p>
<p><i>Frage: Wie bereitest Du die Mannschaft auf den jeweiligen Gegner vor ? Werden die Gegner vorher beobachtet ?</i></p>
<p>Thomas Freudenstein: Ich habe leider nicht immer die Möglichkeit jeden Gegner zu beobachten. In erster Linie konzentriere ich mich auch auf unsere Stärken, um unser Spiel zu machen. Zudem informiere ich mich aber über die Schwächen der Gegner und telefoniere zum Beispiel mit anderen Trainern, wie Peter Cestonaro oder Bernd Sturm, wenn ich mir selbst einen Gegner nicht angucken kann.</p>
<p><i>Frage: Mit Artur Tews und Christoph Keim kommen zwei Spieler aus der Region. Ist es das Ziel verstärkt auf regionale Spieler zu bauen ?</i></p>
<p>Thomas Freudenstein: In erster Linie wollen wir gute Spieler verpflichten. Artur Tews und Christoph Keim sind zwei gute Spieler. Und wenn man die in dieser Region bekommen kann, braucht man ja nicht irgendwo in Deutschland herumfahren und gucken, wo man Spieler findet. Zumal regionale Spieler leichter zu integrieren sind. Es fallen dann Probleme weg, wie eine Wohnung und das soziale Umfeld wieder neu zu finden oder eine Fahrstrecke, die zum Beispiel Tobias Stock hatte. Wenn man aber langfristig den Anspruch hat aufzusteigen, muss man auch den ein oder anderen Spieler von außerhalb holen. Und regionale Spieler sind ja von finanziellen Aspekten auch nicht günstiger, als Überregionale. Die Spieler kennen ihren Marktwert und reizen diesen auch aus. Sonst wäre Tobi Nebe ja auch zu uns gekommen und nicht zu Rot-Weiß Erfurt gewechselt. Wichtig ist es Spieler zu finden, die sich mit dem Verein identifizieren. Andreas Mayer kam auch nicht aus der Region aber jeder hat ihn gerne spielen sehen.</p>
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<i>Frage: Wie soll der Kader im Endeffekt aussehen ?</i></p>
<p>Thomas Freudenstein: Ich plane mit 18 Spielern + 4 Spielern im Perspektivkader. Perspektivspieler sind Spieler, die den Sprung in die erste Mannschaft schaffen können, aber zunächst die zweite Mannschaft verstärken. Insgesamt würde ich gerne jede Position gedanklich doppelt besetzen. Wenn man aufsteigen will, sollte bei den 18 Stammspielern kein großes Leistungsgefälle sein.</p>
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<i>Frage: Wer sind Deine Favoriten für die neue Saison der Oberliga Hessen ?</i></p>
<p>Thomas Freudenstein: Darmstadt und die Frankfurter Amateure sind als Absteiger aus der Regionalliga natürlich erst einmal der Maßstab. Unser Ziel ist es da mitzuhalten. Ob das realisierbar ist, hängt davon ab, welchen Kader wir bekommen. Viele personelle Entscheidungen sind bei uns noch nicht abgeschlossen. Der Verein, die Spieler und ich als Trainer werden aber alles daran setzen, eine konkurrenzfähige Mannschaft in der nächsten Saison zu stellen, die um die Meisterschaft mitspielt. <br><br><br><a href="http://www.ksvhessenkassel.de/Interview/Interview.htm" target="second">>>> Hier geht`s zur Homepage von Tim Siebrecht. Dort findet Ihr weitere Interviews</a>

Veröffentlicht: 28.06.2003

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024