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Der KSV Hessen Kassel bedankt sich fĂŒr das Interesse und wĂŒnscht noch ein schönes Wochenende.

Eschborner Scherbenhaufen

OBERLIGA
Oberliga-Klub in Finanznöten - Spielmacher Michael Anicic wechselt zum FSV Frankfurt.
So schnell kann´s gehen. Noch vor gut einer Woche, nach dem 6:0-Kantersieg über den SC Waldgirmes, war die Welt beim Meisterschaftsfavoriten der Fußball-Oberliga, dem FC Eschborn, in Ordnung. Das mit teuren Ex-Profis bestückte Team blieb damit auf Tuchfühlung zum Ersten, FSV Frankfurt, und man war sich sicher, schon bald an den Bornheimern vorbeiziehen zu können. Dann, am vergangenen Donnerstag, die Schockmeldung: Es ist kein Geld mehr da. Eine halbe Million Euro sollen im Etat fehlen. Alle im Verein, auch die Spieler, müssten mit zum Teil drastischen Gehaltskürzungen rechnen, um wenigstens den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Das saß. Der Erste, der die Flucht ergriff, war Michael Anicic. Bereits gestern unterschrieb der Spielmacher einen Vertrag beim FSV Frankfurt. Mit sofortiger Wirkung. Und beim Klub schließt man weitere Abgänge nicht aus. So von Matthias Dworschak, Saber Ben Neticha oder Akram Abdel-Hag. Von Ex-Profi Uwe Bindewald, früher Eintracht Frankfurt, hieß es gestern, er werde voraussichtlich seine Karriere nun beenden. Ein Scherbenhaufen. Und doch hat der Verein die Hoffnungen auf ein einigermaßen gutes Ende noch nicht aufgegeben. "Noch leben wir", sagt der Leiter der FCE-Geschäftsstelle, Jupp Dietz. Bereits heute sollen Gespräche mit potenziellen Sponsoren geführt werden, damit wieder Geld in die leeren Kassen kommt. Angeblich hätten Ende November zwei Geldgeber, die 300000 Euro zahlen wollten, zurückgezogen, nachdem die Fraport-Geschichte in die Welt gesetzt worden war. (so der sportliche Leiter Jürgen Staudter). Der Flughafenbetreiber soll an den Verein 80000 Euro überwiesen haben, was Tschauder erneut zurückwies: "Es gab keine Zahlungen." Das Gerücht wird jetzt vom hessischen Landtag untersucht. Darüber hinaus werde mit jedem Spieler verhandelt. Dietz: "Wir hoffen, die Spieler halten zu können. Auch weil es in der Nachbarschaft kaum noch finanzstarke Klubs gibt." Im Übrigen hätten die Spieler bislang fast immer ihr Geld bekommen. Es fehlen nur die November-Auszahlungen. Alles andere wurde bezahlt. Ein Teil der Mannschaft würde unter bestimmten Voraussetzungen auch für weniger Geld spielen. So beispielsweise Sead Mehic: "Wir würden bleiben, wenn das Team gehalten werden kann und der Regionalliga-Aufstieg das Ziel bleibt. Aber wer sagt uns, dass es beim Aufstieg dann auch weitergeht?"

<i>Von Ulrich Brehme

HNA-Sportredaktion, 14.12.04</i>



OBERLIGA
<span class='smallfett'>Eschborn zieht Reißleine</span>

<i>Oberligist muss sparen und Gehälter kürzen.</i>

Den Oberligisten FC Eschborn plagen finanzielle Sorgen. "Wir müssen die Reißleine ziehen", erklärte Vorsitzender Michael Kopp. Sein sportlicher Leiter Jürgen Tschauder kündigte Trainern und Spielern drastische Einschnitte bei den Gehältern an. Nachdem man Schulden in sechsstelliger Höhe getilgt habe, sei für die teure Mannschaft jetzt nicht mehr genügend Geld da, hieß es weiter. Und für einen Kredit fehle es an Sicherheiten und Bürgschaften. Tschauder beklagte sich über angebliche Gerüchte, wonach die Fraport AG dem Klub mit 80000 Euro unter die Arme gegriffen haben soll: "Durch die Fraport-Geschichte sind uns neue Sponsorengelder in einer Größenordnung von rund 300000 Euro verloren gegangen." Darüber sei er stinksauer.


<i>(BRE / HNA-Sportredaktion, 13.12.2004)</i>

Veröffentlicht: 13.12.2004

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Datum des Ausdrucks: 25.04.2024